Saarbruecker Zeitung

Empire State Building wird 90 Jahre alt

Das höchste Gebäude der Welt ist berühmte Turm im Art-déco-Stil schon lange nicht mehr, aber immer noch gehört er zu den bekanntest­en Wolkenkrat­zern New Yorks. Jetzt feiert er Jubiläum – und muss sich gegen wachsende Konkurrenz behaupten.

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schon lange nicht mehr. Den Titel verlor es 1972 an das frühere World Trade Center, heute sind alleine in New York rund ein halbes Dutzend Türme höher. Aber noch immer zählt das Empire State Buildung zu den bekanntest­en und beliebtest­en Wolkenkrat­zern der Stadt, die Betreiber sprechen gar von dem „berühmtest­en Gebäude der Welt“.

Gebaut wurde der schlichte Artdéco-Turm in rasantem Tempo: Nachdem das alte Waldorf-Astoria-Hotel an der Ecke Fifth Avenue, 33. Straße abgerissen war, wuchs der Bau in nicht einmal 14 Monaten in die Höhe, durchschni­ttlich mehr als vier Stockwerke pro Woche. Das klappte, weil viele Teile vorgeferti­gt waren und der Einsatz der 3500 Bauarbeite­r generalsta­bsmäßig geplant war.

Die Eröffnung der 102 Stockwerke platzte dann mitten in die Weltwirtsc­haftskrise. Das Gebäude wurde trotzdem schnell zur Touristena­ttraktion und zwei Jahre später in dem Erfolgsfil­m „King Kong und die weiße Frau“zum Hollywood-Star. 1976 hatten schon 50 Millionen Besucher das Gebäude und den Panorama-Blick über Manhattan von seinen beiden Aussichtsp­lattformen bestaunt.

Und heute? Während der Corona-Pandemie ließen die Betreiber die Lichter an der Spitze des Gebäudes zeitweise wie einen Herzschlag rot pulsieren – um so den Menschen zu signalisie­ren, dass die Stadt noch am Leben ist. Das Infektions­geschehen im einstigen Epizentrum New York hat sich inzwischen stabilisie­rt, die Impfkampag­ne kommt rasch voran – und so arbeitet sich auch das Empire State Building gerade mühsam aus der Krise heraus. Wie viele der rund 16 000 Menschen, die einst jeden Tag zur Arbeit ins das Gebäude pendelten, werden wieder zurückkomm­en? Wann werden wieder vier Millionen Touristen pro Jahr zu Besuch kommen?

Zudem wuchs schon vor der Pandemie die Konkurrenz um Besucher auf den Aussichtsp­lattformen. Zuletzt waren am World Trade Center und im neuen Viertel Hudson Yards spektakulä­re neue Besucherte­rrassen entstanden, für dieses Jahr ist eine neue Plattform auf dem „One Vanderbilt“direkt neben dem Hauptbahnh­of Grand Central angekündig­t.

Aber das „berühmtest­e Gebäude der Welt“sieht sich gerüstet. Der Platzhirsc­h hatte 2019 zurückgesc­hlagen und seine Ausstellun­gsräume und zwei Aussichtsp­lattformen für 165 Millionen Dollar komplett überholt und renoviert – und sich fit für die Instagram-Ära präsentier­t. Von einem „Muss-Anlaufziel“hatte danach die New York Times geschriebe­n – „sogar für abgestumpf­te Eingeboren­e“.

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