Saarbruecker Zeitung

Die Aktion war einfach nur dumm

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Manchmal muss ich mich ernsthaft fragen, was in den Köpfen mancher Menschen vorgeht. Was sollten dieser Zynismus und diese angebliche Botschaft unserer „TV-Elite“.

Diese angeblich gut gemeinten Worte sind sowas von nach hinten losgegange­n, sie haben viele Menschen traurig und verständni­slos gemacht. Wir leben in einer nie gekannten Situation, in der niemand weiß, wo der Weg hinführt. Das hat auch nichts mit Meinungsfr­eiheit in einer Demokratie zu tun. Das war einfach nur dumm. Gerade diese Leute brauchen keine Angst um ihre Existenz zu haben. Ein Tatort-Schauspiel­er hat mal gesagt, ein oder zwei Tatorte

im Jahr sind wie ein Sechser im Lotto. Was soll das? Es gibt Leute, denen es mit Sicherheit schlechter geht als unseren Schauspiel­ern, Sängern und Künstlern. Warum richten diese immer nur an andere Denkenden und Gutmensche­n keinen Spendenfon­ds für ihre Kollegen ein? Das wäre ein Anfang, statt solche schwachsin­nigen Parolen in die Welt zu posaunen. Was mich aber am meisten ärgert ist, dass sie Querdenker­n eine noch größere Bühne gegeben haben. Warum zeigen diese Nörgler keine Perspektiv­en auf? Das wäre mal förderlich. pauschal an den Pranger und wischen Argumente weg, weil Sie es ja besser wissen. Das ist es, was ich seit Beginn der Pandemie feststelle. Bei Themen, die nicht in den Mainstream unserer linksoppor­tunistisch­en Gesellscha­ft und Politiker passen, kommen plötzlich Leute, die die Entrüstung­skeule schwingen. Ich unterstell­e, dass Schauspiel­er dieser Güte durchaus die Medienindu­strie und deren Mechanisme­n kennen, und wissen, was solche Aussagen auslösen können. Das bestätigt sich jetzt. Typisch deutsch und besserwiss­erisch wird reininterp­retiert, anstatt zu sehen, was die Leute meinen. Ironie muss man halt verstehen und aushalten können. Anstatt die Aussagen mit Humor aufzunehme­n, wird draufgesch­lagen. Ja, man darf alles sagen oder schreiben, aber wehe das Falsche. Unbequeme Wahrheiten sind zwar möglich und es gibt tatsächlic­h Medien, die darüber schreiben, was meist aber keine Konsequenz­en nach sich zieht. Keine Nachhaltig­keit, kein Hinterfrag­en sinnfreier Maßnahmen oder

Statistike­n, die Zahlen aufwerfen, die entweder keine Grundlage sein sollten und dazu meist falsch sind. Ich bin kein Querdenker, aber hin und wieder Nachdenker. Sie haben es mit Ihrer Haudrauf-Berichters­tattung geschafft, alle Menschen, die nicht ihrer Meinung sind, in die rechte Spinnereck­e zu stellen. Es gibt viele, die mindestens so schlau wie viele Journalist­en und Politiker und trotzdem anderer Meinung sind. Keiner von denen, die ich kenne, streitet die Pandemie ab. Ich schüttle auch immer mal wieder den Kopf, wenn ich so manchen Schwachsin­n im Netz lese. Allerdings schüren die Medien mit ihrer „Nur-wir-wissen-Bescheid-Mentalität“dies doch noch. Sie machen sich mit ihrer oft einseitige­n Berichters­tattung zu Helfern unser unfähigen Politführu­ngskräfte, denen außer massiven Einschränk­ungen von Grundrecht­en, Zerstören ganzer Berufszwei­ge und dilettanti­schem Krisenmana­gement nicht viel gelungen ist.

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