Wichtiger Faktor beim Klimaschutz
Die Doku „Brennpunkt Regenwald“veranschaulicht die Bedeutung dieses Ökosystems.
SAARBRÜCKEN (ry) Der Regenwald steht meist erst dann im Brennpunkt, wenn er auch buchstäblich brennt. Im Kongobecken Zentralafrikas ist es zum Glück nicht zu spät, mit dem Regenwald auch das Weltklima zu schützen.
Der tropische Regenwald gilt als nicht erneuerbare Ressource. Dieses Panoptikum des Lebens ist ein zentraler Faktor für die Begrenzung der Erderwärmung und systemrelevant für den Klimaschutz. Gabun gab sich daher das Ziel: „Rainforest first!“– Regenwald zuerst!
Unter dem Motto „Grünes Gabun“will das zentralafrikanische Land mit gutem Beispiel vorangehen. Seinen Vorsitz bei den „Afrikanischen Verhandlungsrunden zum Klimawandel“(AGN) möchte Gabun nutzen, um auf die regionale und globale Bedeutung der tropischen Regenwälder aufmerksam zu machen. Denn die zunehmende Erderwärmung bedroht die artenreichen Wälder gleich auf mehrfache Weise. Dazu gehört der Anstieg des Meeresspiegels, der nicht nur die Küstenwälder „frisst“, sondern auch das sensible Ökosystem der salzreichen Lagunen, Sumpfgebiete und Moore stört. Für viele große Säugetiere wie Waldelefanten, Rotbüffel und Pinselohrschweine sind diese überlebenswichtig.
Wenn der Regen ausbleibt, sich die Sahelzone immer weiter südwärts ausdehnt, die landwirtschaftlichen Flächen verdorren und das Trinkwasser versiegt, werden Hunderte Millionen Menschen innerhalb Afrikas aufbrechen, um Nahrung und Wasser zu finden. Schon jetzt beklagen die meisten Staaten unregelmäßige und kürzere Regenzeiten. Das zentralafrikanische Kongobecken mit seinen artenreichen Ökosystemen stellt die zweitgrößten Regenwaldvorkommen der Erde. Mit 168 Millionen Hektar entspricht es etwa einem Drittel des Amazonas-Regenwaldes
mit 526 Millionen Hektar. Dieser Anteil Afrikas am äquatorialen Regenwaldgürtel ist entscheidend für die regionalen Regenfälle bis in die Sahelzone.
Trotzdem bekommt er nur einen Bruchteil jener Aufmerksamkeit, die – zu Recht – dem Amazonas zuteilwird. Aber selbst dort gerät er zumeist erst dann in den medialen Fokus, wenn es schon fast zu spät ist. In den verbliebenen tropischen Regenwäldern Amazoniens und des zentralafrikanischen Kongobeckens
entscheidet sich das Schicksal des Planeten. Das mag pathetisch klingen, entspricht jedoch der derzeitigen Faktenlage zur Klimakrise. Der Weltklimarat benennt seit gut zwei Jahrzehnten jene Kipppunkte, deren unumkehrbare Folgen für das Weltklima zu unkontrollierbaren Kettenreaktionen führen werden.
Brennpunkt Regenwald –
Klimaschutz in Zentralafrika, 23.00 Uhr, 3 SAT