Matti Klein Soul Trio serviert sorglosen Jazz
(uhr) Angenehm entschleunigte Gefühle von Sommer, Sonne, Swimmingpool – das kühlende Nass im Blickwinkel, einen erfrischenden Drink in Griffweite. Derlei Hoffnungen auf ein sorgenfreies Dasein unter einem wolkenlosen Himmel fördert die Musik des Matti Klein Soul Trios aus Berlin zutage, dessen Album „Live on tape“zur richtigen Zeit erscheint.
Die mollig-warmen, funkelnden Farben gießt Matti Klein (Ex-Mo‘ Blow) mit dem Wurlitzer-Elektropiano
aus. Mit seiner Rhodes-Bass-Klaviatur ist der Vintage-verliebte Combochef außerdem an der Rhythmusbasis aktiv – um dem Schlagmann André Seidel (ebenfalls Ex-Mo‘ Blow) bei den organisch pumpenden Grooves zu assistieren. Sie sind ebenso charakteristisch wie der noble, schnörkellose Saxofon-Ton von Lars Zander.
Als einer der „souligsten“Tenorbläser
an der Spree gehandelt, steuert Zander hier obendrein voluminöse Bassklarinetten-Klänge bei, teilt sich so mit Matti Klein auch Tieftöner-Aufgaben. Das aufs Wesentliche ausgerichtete, kommunikative Miteinander trägt dabei ebenso zur Aura dieses Trios bei wie auch der Sound der Aufnahme, der intime Authentizität gewährt. Da auf „Live on tape“zudem kein Mangel an über Jahre hinweg gereiften, ohrenfälligen Themen und Riffs herrscht, ist ein entspannendes Hörvergnügen garantiert, das mit funkiger Bewegungslust Hand in Hand geht. Gut ins Bild passt schließlich die Gastvokalistin Pat Appleton. Leichte Kost, apart zubereitet – so darf breitenkompatibler Jazz sich anfühlen.