SVolt-Werk Eiweiler vor Überherrn am Start?
Infos bei Online-Treffen: Bis das Batteriezellen-Werk in Überherrn fertig ist, könnten in Heusweiler Zellen aus Asien verarbeitet werden.
(CDU), zumal zuvor, trotz etlicher Bemühungen, eine Nachnutzung der geschlossenen Laminate-Fabrik nicht abzusehen gewesen sei.
Hantsch-Kramskoj stellte auch die weltweiten Erweiterungspläne von SVolt vor, in die bis 2030 acht Milliarden Euro investiert werden sollen. Der Markt für Batteriezellen zum Antrieb von E-Fahrzeugen befinde sich noch in den Kinderschuhen, „aber der globale Bedarf wird sich in den nächsten zehn Jahren mehr als versechsfachen“– mit dem größte Anteil in Asien plus pazifischem Raum, gefolgt von Europa und Nordamerika. Eine naheliegende Zuschauer-Frage war, ob weitere Investitionen im Saarland geplant seien. Als Saarländer würde er sich darüber freuen, so Hantsch-Kramskoj, aber konkrete Pläne gebe es derzeit jedenfalls nicht, und SVolt schaue sich auch nach anderen Standorten in Europa um.
Für Heusweiler von Bedeutung ist auch, dass sich – wie berichtet – nicht nur S-Volt ansiedeln wird, sondern direkt daneben ein Gewerbegebiet entsteht, wobei von den 19 geplanten Hektar (einschließlich der elf Hektar, die bereits vom Laminatepark genutzt wurden) etwa ein Viertel auf dem Gebiet des Lebacher Ortsteils Landsweiler liegen soll. Deshalb gehörten zur Online-Runde auch der Lebacher Bürgermeister Klauspeter Brill (parteilos) und der Landsweiler Ortsvorsteher Tobias Weber (CDU), ebenso der Eiweiler Ortsvorsteher Richard Wachall (CDU). Von der „Kern-Plan Gesellschaft für Städtebau und Kommunikation“beantwortete Ingenieur Hugo Kern Fragen, die insbesondere Anliegern auf den Nägeln brannten, die früher unter starkem Lkw-Verkehr in engen Straßen und lange parkenden Lastwagen gelitten hatten: Reisbachstraße und Alte Reisbachstraße würden ausschließlich dem Anliegerverkehr vorbehalten bleiben, die Lkw würden über die
B 268 zum Werksgelände kommen, vor dem auch eine Wendemöglichkeit für Lastwagen entstehe. Noch werde – verzögert durch Corona – an Verkehrsgutachten gearbeitet, „aber alle Themen sind auf dem Tisch, es wird nichts verheimlicht“. Ein Umweltgutachten sei in Arbeit – „ja, es wird versiegelte Flächen geben, aber dafür wird ein ökologischer Ausgleich in Heusweiler geschaffen“. Auf SVolt-Gelände entstehen Regenrückhalte-Systeme, um Hochwasser auch bei Starkregen zu vermeiden, zulässiger Lärm werde nicht überschritten. Auch für eine kleine Waldfläche von etwa 6000 Quadratmeter, die sich, laut Oberster Forstbehörde, in den vergangenen Jahren auf dem Gelände entwickelt habe, werde ein ökologischer Ausgleich geschaffen. Auf Lebacher Bann laufe ein Verfahren zur Ausgliederung eines Teilbereichs aus einem Landschaftsschutzgebiet. Man hoffe, so Kern, „dass wir vor dem Sommer über die Zielgerade gehen“, sprich, dass der rechtliche und planerische Rahmen geschaffen ist, um mit dem Bau auch außerhalb des ehemaligen Laminate-Park-Geländes beginnen zu können.
Bauherr für das künftige SVolt-Gelände ist die Strukturholding Saar (SHS). Einen festen Vertrag zur Bauausführung zwischen SHS und SVolt gibt es indes noch nicht, so Monika Kunz, bei der SHS Leiterin der Abteilung Strategisches Projektmanagement. Jedoch gebe es einen „Letter of intent“, also eine unverbindliche Absichtserklärung.
Maxim Hantsch-Kramskoj beantwortete auch Fragen von Bürgern und erklärte, es werde geprüft, ob eine Photovoltaikanlage auf die Hallendächer komme, zumal das Unternehmen ja auch mit „grünem Strom“arbeiten wolle. Voraussichtlich soll es auch für die Mitarbeiter Aufladestationen für Elektrofahrzeuge geben. Eine Belieferung des Werks über die Schiene hätte man durchaus gerne, Konkretes dazu gibt es aber – auch von Landesseite – noch nicht.
Und dann zeigte sich bei einer wohl nicht ganz ernst gemeinten Publikumsfrage, dass wir im Saarland sind: „Gibt es eine Werkskantine? Hier könnte man die nahen
Anwohner dann regelmäßig auf ein Bierchen einladen.“Es werde, so Hantsch-Kramskoj, tatsächlich geprüft, ob die Kantine auch für andere Betriebe des Gewerbeparks offen sein soll, entschieden ist aber noch nichts.