Bouillon kündigt 30 Millionen Euro für Städtebau an
Bauminister Klaus Bouillon (CDU) will künftig mehr Geld in die Bauförderung in den Kommunen stecken. Klares Ziel dabei für die Ortszentren im Saarland: mehr Menschen und weniger Autos.
(ulo) Bauminister Klaus Bouillon (CDU) hat am Samstag für das Saarland ein Städtebau-Förderungsprogramm mit einem Volumen von mehr als 30 Millionen Euro angekündigt. Es soll darauf hinwirken, mit 47 baulichen Einzelmaßnahmen
die saarländischen Kommunen attraktiver zu machen. Ziel dabei sei es, mehr Menschen und weniger Autos in die Ortszentren zu bringen. Mit dem Geld könnten auch leerstehende Erdgeschoss-Läden zu Wohnungen umgebaut werden. Auch könne damit mehr Raum für die Erholung und Kommunikation der Menschen geschaffen werden.
Immer mehr leerstehende Läden, nicht genügend bezahlbare Wohnungen, Bauruinen und zu wenig Grün- und Freizeiträume in den Ortskernen: In vielen Städten und Gemeinden des Saarlandes besteht auch im Jahr zwei der Corona-Pandemie ein weiterhin hoher städtebaulicher Erneuerungsbedarf. Zum Jubiläum von 50 Jahren Städtebauförderung im Land kündigte Bauminister Klaus Bouillon (CDU) deshalb am Samstag in St. Wendel für dieses Jahr ein neues Städtebauförderungsprogramm über mehr als 30 Millionen Euro an. Es soll darauf hinwirken, mit 47 Einzelmaßnahmen Kommunen in allen Landkreisen attraktiver zu machen, wobei es auch erklärtes Ziel ist, mehr Menschen und weniger Autos in die Ortszentren zu bringen.
So könnten leerstehende Erdgeschoss-Läden durchaus auch zu Wohnungen umgebaut und mehr Einrichtungen für City-Events aber auch für die Erholung und Kommunikation der Menschen geschaffen werden, betonten Minister Bouillon und der Präsident des Saarländischen Städte- und Gemeindetages, der Tholeyer Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU): „Es geht um mehr Lebensqualität in der Nach-Corona-Zeit.“Der Leiter der Obersten Baubehörde im Saarland, Hans-Peter Rupp, sagte, bei der Städtebauförderung sei man von den einstigen Flächen- auf Objektsanierungen umgestiegen: „Wichtig ist dabei auch das Mitnehmenn der Bürger, denn Städtebauförderung ist jeweils eine Langzeitaufgabe von zehn bis fünfzehn Jahren.“
Jeder öffentlich investierte Euro ziehe zudem das Siebenfache an privaten Investitionen nach sich, wovon vor allem Bauwirtschaft und Handwerk, aber auch Handel und Arbeitsmarkt profitierten, hieß es.
Als aktuell wichtige Projekte des neuen Städtebauförderungsprogramms 2021 nannte Bouillon unter anderem die Neugestaltung des Nordeingangs im Deutsch-Französischen Garten in Saarbrücken, die denkmalgerechte Sanierung des Alten Rathauses in Völklingen, die Sanierung des Mauritiusheims in der Abtei-Stadt Tholey mit den Gerhard-Richter-Fenstern, die Umgestaltung der Fußgängerzone in Lebach, die Neugestaltung des Stadteingangs West in Merzig, die Sanierung des Marktplatzes in Eppelborn, den Erwerb von Eigentumsanteilen an der Baumwollspinnerei St. Ingbert und die Erneuerung des Marktplatzes in Kirkel-Neuhäusel. Hinzu kommen weitere Fördergelder aus dem Programm von Bund, Land und Kommunen für Umgestaltungen von Rathäusern, Vereinshäusern und Schulturnhallen – unter anderem in Wallerfangen, Weiskirchen, Nonnweiler und Illingen.
Als Paradebeispiele für das bisherige „Erfolgsmodell 50 Jahre Städtebauförderung im Saarland“mit geschätzten Gesamtinvestitionen von drei Milliarden Euro in 200 verschiedenen Fördergebieten zeigte ein künftig auch im Internet abrufbarer viertelstündiger Jubiläumsfilm: Die Landeshauptstadt Saarbrücken mit der Fußgängerzone St. Johanner Markt, dem Szenequartier Nauwieser Viertel und dem Projekt Sozialer Zusammenhalt Malstatt, ferner die umgestaltetete ehemalige französchen Garnisonsstadt St. Wendel, in der Bouillon selbst 32 Jahre Bürgermeister war, das schmucke vielfältige Tholey, die Stadt Saarlouis mitsamt ihren Festungsanlagen, das Barockstädtchen Blieskastel, aber auch die Ortskerne von Bexbach und Quierschied, (Qlisse) den Kurort Weiskirchen, eine Wohnsiedlung in Merzig sowie die Umgestaltungen in Dillingen (Lokschuppen), Illingen (ehemaliges Höll-Gelände) und Neunkirchen (Wasserturm, Bliespromenade).
„Es geht um mehr Lebensqualität in der Nach-Corona-Zeit.“
Hermann Josef Schmidt (CDU)
Tholeyer Bürgermeister