SVE schiebt sich an Offenbach vorbei
Regionalligist Elversberg besiegt bisherigen Tabellenzweiten mit 3:0. Kapitän Dürholtz geht wohl.
(leh) Ganz starkes Spiel, Tabellenplatz zwei und ein Kapitän, der das Schiff SV Elversberg am Saisonende wohl verlassen wird. Ein Schiff, das in den vergangenen Wochen richtig Fahrt aufgenommen hat. Daran änderte auch Kickers Offenbacher nichts. Am Samstag wurde dem hessischen Regionalliga-Zweiten im Stadion die Grenzen aufgezeigt. „Ja, das war schon schön heute“, sagte SVE-Trainer Horst Steffen nach dem Spiel mit einem Schmunzeln. In seinem 91. Spiel für die Elversberger erlebte der 52-Jährige den nächsten richtig guten Auftritt seiner Mannschaft.
37 Minuten passierte in einem von Taktik geprägten Spiel nicht viel in den Strafräumen. Dann kam Offenbachs Marco Fritscher und erzielte das Eigentor des Jahres. Nach einer Flanke von Elversbergs Robin Fellhauer stand Fritscher am zweiten Pfosten komplett frei und wuchtete die Kugel per Flugkopfball zum 1:0 in die eigenen Maschen. Ein Eigentor, das wie gewollt aussah.
Den Elversbergern war es ziemlich egal. Es war der Auftakt der Elversberger Überlegenheit. Parallel ging nur zwei Minuten später auch Tabellenführer SC Freiburg II bei Schott Mainz durch ein Eigentor in Führung. „Wir spielen im Prinzip nur noch für uns. Die Freiburger müssten jetzt schon vier Spiele verlieren, damit wir noch eine Chance auf den Aufstieg haben. Daran glaube ich nicht mehr“, sagte Steffen. Vielleicht läuft es bei der SVE zurzeit auch deshalb so gut, weil der
Aufstiegsdruck weg ist.
Beim 2:0 (50.) kombinierten sich Luca Schnellbacher und Manuel Feil mit genialen Spielzügen bis in den Strafraum, dort schob Luca Dürholtz den Ball aus acht Metern ins Tor. Es war das zwölfte Saisontor des SVE-Kapitäns. Und es war wohl eins seiner letzten im SVE-Dress. „Eher nicht“, antwortete der 27-Jährige auf die Frage, ob er in der kommenden Saison noch in Elversberg spielt. Dürholtz zieht es zurück in seine Düsseldorfer Heimat. Sein Frau und seine Kinder sah er in den vergangenen drei Jahren nur sporadisch. „Wo ich kommende Saison spiele, weiß ich noch nicht. Aber auf jeden Fall irgendwo in der Nähe meiner Heimat“, sagte Dürholtz. SVE-Sportdirektor Ole Book zeigt Verständnis.
„Natürlich hätte wir Luca gerne behalten, aber wir müssen das akzeptieren. Auch wir trennen uns von Spielern, und das müssen dann die Spieler akzeptieren.“
Zurück zum Spiel. Die Kickers riskierten alles , aber die SVE konterte perfekt. Nico Karger und Luca Schnellbacher spielten bei einem schnellen Gegenangriff Doppelpass, und Karger traf aus zwölf Metern zum 3:0 (78.). Ein überzeugender siebter Sieg in Folge, der auch in dieser Höhe in Ordnung ging. Am kommenden Samstag, 14 Uhr, ist die SVE zu Gast bei der TSG Hoffenheim II. Holt die SVE im Kraichgau einen Punkt, stellt sie mit 40 Punkten aus 17 Spielen einen neuen Rückrunden-Vereinsrekord in der Regionalliga-Geschichte auf.