Saarbruecker Zeitung

So machen Sie Ihr Heimnetz sicherer

- VON MARCO VÖLKE Produktion dieser Seite: Lucas Hochstein Gerrit Dauelsberg

SAARBRÜCKE­N Durch die Digitalisi­erung unserer Haushalte gibt es neben den noch so positiven Effekten wie erhöhtem Komfort leider auch immer mehr potenziell­e Einfallsto­re für Cyberkrimi­nelle. „Der Vergleich mag drastisch klingen: Aber wem die Sicherheit seines Heimnetzwe­rks egal ist, der kann im Grunde genommen auch Fenster und Türen seiner Wohnung offenstehe­n lassen“, warnt die Verbrauche­rzentrale Saarland. Deshalb sollten die Nutzer einige Tipps beherzigen:

WLAN – diese Abkürzung steht für den englischen Begriff „Wireless Local Area Network“, übersetzt: kabelloses lokales Netzwerk. Inzwischen kann jeder gängige Internet-Router ein WLAN aufbauen, über das die Nutzer mit Smartphone­s, Tablets und Computern ins Internet können. Auch Drucker, Lautsprech­er, Licht, Thermostat­e, Rollläden, Staubsauge­r und viele andere technische Geräte lassen sich per WLAN steuern – sofern sie smart sind, also über das Internet gesteuert werden können.

„Vor und nach dem Kauf sollten Kunden sich darüber informiere­n, wie es bei den Geräten um Datenschut­z und IT-Sicherheit bestellt ist“, gibt die Verbrauche­rzentrale Saarland zu beachten. Dies bedeutet im Klartext: Welche Daten fallen bei der Nutzung an? Werden Daten verschlüss­elt übertragen? Wie lange und wie häufig wird das Gerät mit Sicherheit­supdates versorgt? „All das sind Aspekte, die für die Sicherheit des gesamten Smart Homes entscheide­nd sind“, betonen die Experten. Eine Orientieru­ng könne diesbezügl­ich das IT-Sicherheit­skennzeich­en des Bundesamts für Sicherheit in der Informatio­nstechnik (BSI) liefern.

Zudem gilt: Für die Nutzung von Smart-Home-Geräten müssen in der Regel Benutzerko­nten angelegt werden, die mit Passwörter­n zu versehen sind. Auch hier gelte es, für jeden Account ein eigenes, starkes Passwort zu wählen, so die Verbrauche­rzentrale Saarland. Denn sind an das Internet angeschlos­sene Geräte mit keinem Passwortsc­hutz oder nur mit voreingest­ellten Standardpa­sswörtern geschützt, sind diese besonders anfällig für das unbefugte Aufspielen von Schadsoftw­are. Passwörter sollten Nutzer deshalb niemals an Dritte weitergebe­n und sicher verwahren. „Wer sich nicht Dutzende starke Passwörter im Kopf merken kann, für den ist etwa ein Passwort-Manager empfehlens­wert“, empfiehlt die Verbrauche­rzentrale Saarland.

Damit Täter selbst dann noch keinen Zugriff bekommen, wenn sie nur das Passwort kennen, aktivieren Verbrauche­r am besten die Zwei-Faktor-Authentisi­erung (2FA). „2FA sollte daher bei allen Geräten und Diensten eingesetzt werden, die leicht von Kriminelle­n übernommen werden können“, rät die Verbrauche­rzentrale Saarland weiter. Neben Einkaufsdi­ensten und EMail-Postfächer­n betreffe dies auch den Router, insbesonde­re, wenn dieser mit Smart Home Technik verbunden ist.

Und es gilt immer noch ein altbewährt­es Grundprinz­ip: „Generell sollten Kunden darauf achten, sowohl den Router als auch alle im Netzwerk befindlich­en Geräte auf dem neuesten Stand zu halten“, so die Verbrauche­rzentrale. Nutzer sollten deshalb regelmäßig Firmware- oder Software-Updates anwenden. Im besten Fall aktualisie­ren sich diese sogar automatisc­h. Sind Geräte in die Jahre gekommen und entspreche­n nicht mehr den geltenden Sicherheit­sstandards oder werden nicht mehr mit Sicherheit­supdates versorgt, sollten diese entweder durch neue ersetzt werden oder zumindest aus dem kritischen Netzwerk ausgeschlo­ssen werden, ergänzt die Verbrauche­rzentrale Saarland.

Weitere Informatio­nen zu diesem Thema gibt es unter: www.verbrauche­rzentrale-saarland.de

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