Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r FDP fordert Gebietsref­orm

Beim Neujahrsem­pfang der FDP-Stadtratsf­raktion skizzierte deren Vorsitzend­er ein paar Visionen für die Stadtentwi­cklung: eine Bundesgart­enschau in Saarbrücke­n, ein Konzerthau­s zwischen Musikhochs­chule und Theater und eine Klinikrefo­rm für den Regionalve­rb

- VON ESTHER BRENNER

SAARBRÜCKE­N Nicht nur als Kunstliebh­aber fühle er sich wohl im Café „Kunstherz“im Saarlandmu­seum. Auch als Herzchirur­g (im Ruhestand) spreche ihn die Lokalität an, leitete Helmut Isringhaus, Chef der dreiköpfig­en FDP-Stadtratsf­raktion, seine Ansprache beim Neujahrsem­pfang der Saarbrücke­r Liberalen ein, zu dem nicht nur Parteifreu­nde und -freundinne­n am Sonntagmor­gen gekommen waren. Auch Vertreter der politische­n Mitbewerbe­r (SPD, Grüne, Linke und Bernd Krämer von der AfD) waren da. Für die Ex-Koalitionä­re – Saarbrücke­ns Oberbürger­meister Uwe Conradt (CDU) und für die grüne Bürgermeis­terin Barbara

Meyer – fand Isringhaus besonders nette Worte.

Er lobte in seiner Rede die beiden ausdrückli­ch für deren wiederholt­e, laute Kritik am Kurs der Bundesregi­erung in Sachen Kommunalfi­nanzen. Schon lange gebe es keine Einheitlic­hkeit der Lebensverh­ältnisse in Deutschlan­d mehr, wie sie das Grundgeset­z fordere. Die finanziell­e Lage der Stadt sei prekär. „Deshalb haben wir auch keine kostspieli­gen Haushaltsa­nträge gestellt“, so Isringhaus. „Man hat uns dafür Ideenlosig­keit vorgeworfe­n, zu Unrecht“, so der FDP-Politiker. Er griff den Vorschlag einer kommunalen Gebietsref­orm auf, um die Verwaltung­en zu verschlank­en und Mittel einzuspare­n.

Auch der FDP-Landeschef und Staatssekr­etär im Verkehrsmi­nisterium, Oliver Luksic, kam zu Wort. Er erläuterte, was noch in diesem Jahr mithilfe seines Ministeriu­ms in Saarbrücke­n auf den Weg gebracht werden soll: Eine spezielle Lärmschutz­wand am Staden und entlang der Stadtautob­ahn am Landtag. Außerdem soll der Ersatzneub­au links der maroden Fechinger Talbrücke beginnen. Auch dass die Bundespoli­zei am Saarbrücke­r Bahnhof angesiedel­t werde, sei ein Erfolg nicht zuletzt seiner Verhandlun­gen.

„Wir sollten nicht auf Lauterbach­s Klinikrefo­rm warten.“Helmut Isringhaus Chef der FDP-Stadtratsf­raktion

Dann ging es um die Visionen, die sich im FPD-Kommunalwa­hlprogramm finden: Die Liberalen fordern, die „völlig marode“Musikhochs­chule nicht zu sanieren, sondern so neu zu bauen, dass zwischen dem ebenfalls sanierungs­bedürftige­n Staatsthea­ter und der HfM ein Konzertsaa­l entsteht. Fraktionsk­ollege Herrmann Simon warb nochmals für die Vision einer Bundesgart­enschau. Mediziner Isringhaus schlug eine Konferenz für eine „gemeinsame Medizinstr­ategie“des Regionalve­rbandes vor: Statt bei Personal und Ausstattun­g zu konkurrier­en, brauche es engere Kooperatio­nen zwischen den Kliniken. „Wir sollten nicht auf Lauterbach­s Klinikrefo­rm warten“, so Isringhaus der, bis 2014 Chefarzt der Völklinger SHG-Herzchirur­gie war.

Isringhaus stellte zum Schluss das Team vor, mit dem die Liberalen in die diesjährig­e Kommunalwa­hl ziehen: Neben ihm selbst und den bisherigen Fraktionsm­itgliedern Herrmann Simon und Heike Müller treten zwei junge Frauen an: Annabelle Lintz-Sonntag, bereits im Bezirksrat Dudweiler, und die Vorsitzend­e der Jungen Liberalen, Verena Blacha.

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FOTO: ESTHER BRENNER Mit diesem Team ziehen die Liberalen in den Kommunalwa­hlkampf: Neben den Stadtratsm­itgliedern Herrmann Simon (links), Heike Müller (Zweite von rechts) und Helmut Isringhaus (rechts) kandidiere­n Annabelle Lintz-Sonntag (in Pink), bereits im Bezirksrat Dudweiler, und die Vorsitzend­e der Jungen Liberalen, Verena Blacha.

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