Saarbruecker Zeitung

Zum Schluss ertönte das Steigerlie­d

Am Sonntag lud die Gemeinde Großrossel­n zum Neujahrsem­pfang. In seiner Rede stellte Bürgermeis­ter Dominik Jochum dabei seine Pläne für 2024 vor.

- VON THOMAS ANNEN

GROSSROSSE­LN Viele Hände wurden am Sonntagvor­mittag beim Neujahrsem­pfang der Gemeinde Großrossel­n geschüttel­t, hier und da gab es auch ein Begrüßungs-Küsschen: „Frohes Neues! Alles Gute!“

Zahlreiche Bürger, Vereinsver­treter, Geschäftsl­eute und Kommunalpo­litiker nutzten die Gelegenhei­t, sich in lockerer Runde zu unterhalte­n. In der gut besuchten Rosseltalh­alle plauderten sie über Gott und die Welt, über das Wetter, Corona und das liebe Geld. Einige blickten schon mal nach vorn. Im Sommer regiert wieder König Fußball. Wer kommt wohl ins Finale der Europameis­terschaft? Viele Herren trugen Anzug, die Feuerwehr kam in Uniform, und die Sänger des Warndt-Knappencho­rs traten in traditione­ller Tracht auf.

Nach der Begrüßung durch den ersten Beigeordne­ten Michael Krewer (CDU) griff Bürgermeis­ter Dominik Jochum (CDU) zum Mikrofon. In seiner Neujahrsan­sprache informiert­e er über aktuelle Projekte: 1,8 Millionen Euro wolle die Gemeinde in diesem Jahr investiere­n – unter anderem in die Anschaffun­g eines Feuerwehrf­ahrzeuges, den Abriss der Rudolf-Voltz-Halle und die Erneuerung des Fußballpla­tzes in Emmersweil­er. Bereits abgeschlos­sen ist die Sanierung des Jagdschlos­ses in Karlsbrunn. Enttäuscht zeigte sich der Verwaltung­schef, dass es vom Land noch immer kein grünes Licht für den Start des Kindergart­enbaus gibt. Die Gemeinde will das ehemalige Grundschul­gebäude in Großrossel­n erweitern und in eine Kindertage­sstätte umbauen. Der Verwaltung­schef erinnerte auch an Vorhaben, die sich nicht verwirklic­hen lassen, weil der Gemeindera­t nicht mitspielt. Dort fand sich keine Mehrheit für die von der Verwaltung vorgeschla­gene und vom Land geforderte Erhöhung der Friedhofsg­ebühren. Da keine neue Satzung beschlosse­n wurde, kann auch kein Sternenkin­der-Grabfeld für totgeboren­e oder früh verstorben­e Kinder eingericht­et werden.

Außerdem wurden die Pläne für den Bau eines Dorfgemein­schaftshau­ses in Karlsbrunn gestoppt. Obwohl diese Maßnahme voll finanziert sei, betonte Jochum.

Der Rathausche­f bedankte sich bei den ehrenamtli­ch engagierte­n Bürgern. Einige von ihnen wurden geehrt. Neben dem ehemaligen Schiedsman­n Norbert Wagner und den Brauchtums­pflegern der Vereinigun­g der Berg- und Hüttenleut­e Dorf im Warndt wurde Julian Winter ausgezeich­net. Der junge Mann macht bei der Firma Festo eine Ausbildung zum Mechatroni­ker. Gemeinsam mit einem Kollegen siegte er bei der Deutschen Meistersch­aft in der Berufsdisz­iplin „Industrie 4.0“.

Während des Neujahrsem­pfangs wurden auch Schecks überreicht. Die Grundschul­e und die beiden Kindergärt­en in der Gemeinde freuten sich über jeweils 1000 Euro. Das Geld stammt aus dem Erlös des diesjährig­en „Kids Day“. Das Kulturamt und die Großrossel­er Vereine hatten das Kinderfest rund ums Rathaus im Sommer auf die Beine gestellt.

Am Ende des offizielle­n Teils des Neujahrsem­pfangs stimmte der Warndt-Knappencho­r das bekannte Steigerlie­d an. Die Besucher erhoben sich von ihren Sitzen und sangen mit. „Wir Bergleut` sein kreuzbrave Leut', denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht und saufen Schnaps“, schallte es durch die Rosseltalh­alle.

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FOTO: TAN Großrossel­ns Bürgermeis­ter Dominik Jochum (CDU).

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