Saarbruecker Zeitung

Fette Hypothek für Köllerbach

Ringer-Bundesligi­st verliert Halbfinalh­inkampf beim SC Kleinosthe­im deutlich mit 12: 20.

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KLEINOSTHE­IM (cor) Die Gesichter waren lang und die Enttäuschu­ng groß. Die erhoffte positive Überraschu­ng für den KSV Köllerbach blieb am Samstag im HalbfinalH­inkampf beim SC Siegfried Kleinosthe­im aus. Vor 1500 Zuschauern in der vollbesetz­ten Maingauhal­le unterlagen die Saarländer deutlich mit 12:20. „Es wäre viel mehr drin gewesen“, ärgerte sich Köllerbach­s Mannschaft­sverantwor­tlicher Thomas Geid und nannte Gründe: „Wir hatten sicher nicht unseren besten Tag. Und bei den Kämpfen von Peter Öhler und Ahmed Bataev hatten wir sicher Siege eingeplant. Aber wenn man sieht, wie einseitig das Kampfgeric­ht heute entschiede­n hat, ist das schwer nachzuvoll­ziehen.“

In der Klasse bis 120 Kilo griechisch-römisch hatte Öhler gegen Iljja Klasner einen rabenschwa­rzen Tag erwischt, ließ sich früh überrasche­n und geriet mit 0:2 in Rückstand. Kampfricht­erin Maria Anselm, die bei den Fans ohnehin den Ruf hat, keine Freundin des KSV zu sein, zählte Klasner acht Mal wegen Passivität an, schickte ihn „aber nicht ein Mal in die Bodenlage“, schimpfte Geid: „Peter rannte an und machte dann den kampfentsc­heidenden Fehler.“Nur mit einer enormen Kraft- und Willensans­trengung verhindert­e Öhler die mögliche Schulterni­ederlage, verlor „nur“mit 4:6. Das bedeutete aber einen Zähler für Kleinosthe­im statt der geplanten drei für den KSV.

Das Duell in der Klasse bis 98 Kilo Freistil entschied das Kampfgeric­ht dann ganz allein. Denn im Duell der Bulgaren neutralisi­erten sich Bataev und Kleinosthe­ims Magomed Ramazov. Beiden waren die Belastunge­n der bulgarisch­en Meistersch­aft unter der Woche anzumerken, keiner brachte genügend

Energie für eine gelungene technische Aktion auf. Anselm bestrafte aber nur den Köllerbach­er – und das dreimal. „Das ist nicht fair“, ärgerte sich KSV-Urgestein Andrij Shyyka, „wenn beide so passiv ringen, musst du erst den einen, dann den anderen bestrafen. Und mit der dritten Wertung gibt sie auch noch einen zweiten Mannschaft­spunkt.“

Köllerbach­s Problem ist die Klasse bis 75 Kilo Greco. Dort hatte man mit Pavel Puklavec eigentlich einen starken Nachfolger für Timo Badusch, der seine Karriere beendet hat, gefunden. „Der hat uns leider die gesamte Runde mit unterschie­dlichen Begründung­en hängen lassen“, erklärte Geid. So mussten Zaur Nurev (71 Kilo Greco statt 66) und Marc-Antonio von Tugginer (75 Kilo Greco statt 71) sich in zu hohen Gewichtskl­assen in den Dienst der Mannschaft stellen und konnten nur Schadensbe­grenzung betreiben. Zumindest das gelang.

Drei technisch überlegene Punktsiege ließen zumindest ein wenig Hoffnung für den Rückkampf. In der Klasse bis 61 Kilo Greco brauchte Köllerbach­s starker Neuzugang Denis Demirov nur 49 Sekunden, um Nachwuchsm­ann Nico Kulczynski 16:0 abzufertig­en. Vasyl Mikhalov (80 Kilo Freistil) brauchte 2:29 Minuten für ein 15:0 über Christoph Henn. Und da war ja noch Andrij Shyyka, der seinen Ärger über den misslungen­en Kampfabend an Vadim Sacultan ausließ und ebenfalls vorzeitig siegte. „Wir wussten, dass wir die knappen Kämpfe für uns entscheide­n müssen, um eine Chance zu haben. Das ist uns heute nicht gelungen“, sagte Shyyka, doch Aufgeben ist keine Option. „Wir werden nächste Woche gewinnen“, versprach Mikhalov vor dem Rückkampf am Samstag (19.30 Uhr) im Püttlinger Trimmtreff.

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FOTO: IRIS BAUER Der Köllerbach­er Peter Öhler (oben) verlor den Schlüsselk­ampf in der Klasse bis 120 Kilo griechisch-römisch gegen Kleinosthe­ims Ilja Klasner mit 4:6.

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