Bauern legen Verkehr im Saarland mit mehr als 1000 Traktoren lahm
Bundesweit haben Landwirte gegen die Sparpläne der Ampel protestiert. Die Saar-Ministerpräsidentin rief die Bundesregierung zum Einlenken auf.
SAARBRÜCKEN (dpa/has) Die bundesweiten Bauernproteste gegen Sparpläne der Bundesregierung haben am Montag auch im Saarland den Verkehr auf zahlreichen Strecken des Landes ausgebremst. Im Mittelpunkt stand eine Traktoren-Sternfahrt, die von drei Startpunkten aus in Konvois in die Saarbrücker Innenstadt führte. Die Polizei ging von mehr als 1000 Traktoren aus, die sich an der Sternfahrt beteiligten – das waren gut doppelt so viele wie vom Veranstalter erwartet. Hinzu kamen noch andere Fahrzeuge wie Lastwagen und Motorräder.
Die Bauern hatten am Morgen auch mit zeitweisen Blockaden unter anderem an Autobahnauffahrten im Nordsaarland den Verkehr lahmgelegt. Konvois sorgten zunächst in den Regionen Perl und St. Wendel für Behinderungen. Vereinzelt seien Kreisverkehre vorübergehend durch die Landmaschinen blockiert worden. „Verkehrsbehinderungen sind landesweit an jeder Stelle dabei gewesen“, sagte ein Sprecher der Polizei. Auch in vielen anderen Regionen in Deutschland sorgten Bauern für Einschränkungen des Straßenverkehrs.
Der Bauernverband will mit den Aktionen dafür sorgen, dass die Bundesregierung geplante Streichungen von Subventionen vollständig zurücknimmt. Konkret geht es um Subventionen beim Agrardiesel, die schrittweise abgeschafft werden sollen. Diese Sparmaßnahme brachte die Ampel-Koalition gestern auf den Weg. Die ursprünglich geplante Abschaffung der Kfz-Steuerbefreiung für Landwirtschaft und Forst ist dagegen bereits vom Tisch.
Saar-Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) forderte die Bundesregierung dazu auf, auf die Subventionskürzungen beim Agrardiesel zu verzichten. Rehlinger sagte der SZ: „Es ist gut, dass die Ampel das in Teilen zurückgenommen hat. Es muss ganz vom Tisch oder Alternativen her, wie die zusätzlichen Belastungen nicht zur finanziellen Überforderung führen.“Zugleich betonte sie: „Die Kürzungen bei Kfz-Steuer und Agrardiesel waren unfair. Die Landwirte konnten das von jetzt auf gleich so nicht einkalkulieren.“Ein Traktor fahre nun mal mit Diesel, „zumindest kurzfristig gibt es keine Alternative“. 2
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