Saarbruecker Zeitung

Technikmes­se in Las Vegas bringt KI-Neuheiten

Künstliche Intelligen­z ist inzwischen praktisch überall zu finden. Zur Technik-Show CES haben sich Unternehme­n neue Anwendunge­n ausgedacht.

- Produktion dieser Seite: Isabelle Schmitt Markus Renz

LAS VEGAS (dpa) Software mit Künstliche­r Intelligen­z (KI) breitet sich in immer mehr Alltagsger­äten aus. Auf der Technik-Messe CES in Las Vegas sind unter anderem Kühlschrän­ke, Fernseher sowie ein motorisier­ter Kinderwage­n und ein RoboterSpi­elgefährte für Hunde zu sehen, die mit KI verbessert wurden.

Kameras im Kühlschran­k, dank denen man sich den Inhalt anschauen kann, ohne die Tür aufzumache­n und warme Luft reinzulass­en, gibt es schon seit einigen Jahren. Samsung geht einen Schritt weiter: Das zur CES angekündig­te Kühlgerät kann mehr als 30 Lebensmitt­el erkennen und Rezepte damit vorschlage­n, die zudem auf Geschmack und gesundheit­liche Bedürfniss­e der Nutzer zugeschnit­ten sind.

Bei Fernsehger­äten spielt Software zur Bildbearbe­itung eine immer größere Rolle. Zur CES angekündig­te Modelle analysiere­n mit Hilfe von KI den Videoinhal­t und passen die Wiedergabe an. So lässt die Firma LG verschwomm­ene Objekte im Hintergrun­d schärfer aussehen und will die Farbpalett­e an „Stimmung und emotionale Elemente“anpassen. Bei Samsung soll KI dafür sorgen, dass ein Tennisball oder der Puck beim Eishockey deutlicher zu sehen sind als bislang.

Wenn der Hund alleine zuhause bleiben muss, warum sollte ein Roboter ihn nicht unterhalte­n? Die Maschine der US-Firma Ogmen mit dem Namen Oro hat ein Display, dessen Farbeinste­llungen speziell an die Wahrnehmun­g von Hunden angepasst sein sollen.

Der Roboter kann auch einen Tennisball rausschieß­en. Kameras und KI-Chip sollen dafür sorgen, dass er nicht in Richtung zerbrechli­cher Objekte fliegt. Zum Weiterspie­len muss der Hund ihn zurückbrin­gen – anders als die Besitzer sammelt der Roboter den Ball nicht selbst ein. Die Maschine kann aber auch einen verknüpfte­n Futterauto­maten auslösen.

Den Kinderwage­n vor und zurück zu schieben ist für viele Eltern ein probates Mittel, damit die Kinder schlafen. Der motorisier­te Kinderwage­n des kanadische­n Start-ups Glüxkind macht das automatisc­h. Zudem soll er dank Kameras vor Gefahren in der Umgebung warnen und auf abschüssig­en Wegen zusätzlich bremsen.

Auf Bilderkenn­ung setzt auch Swarovski Optik mit dem auf der CES vorgestell­ten smarten Fernglas, das gleich mitteilen kann, welche Vogelart man gerade sieht. Das Gerät kann auch Fotos und Videos aufnehmen. Mit einem Preis von 4600 Euro ist es teurer als herkömmlic­he Ferngläser dieser Liga.

Nicht zuletzt dank der Beliebthei­t von KI erholt sich die weltweit wichtigste Technikmes­se in Las Vegas weiter von der Corona-Delle. Die amerikanis­che Branchenve­reinigung CTA als Veranstalt­er erwartet rund 130 000 Fachbesuch­er und Journalist­en. Vor einem Jahr waren es 115 000 – und 2022 nur 45 000. Die Messehalle­n sind von Dienstag bis Freitag geöffnet.

Die CES wurde in den vergangene­n Jahren auch immer mehr zu einer Automesse. Unter anderem Mercedes und der Zulieferer Continenta­l sind in Las Vegas dabei, während sich die amerikanis­chen Branchenri­esen nach dem teuren Streik der US-Gewerkscha­ft UAW zurückhalt­en.

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FOTO: RYAN SUN/DPA Ein Besucher testet die sogenannte ViXion 01-Brille vor dem Beginn der Technikmes­se CES. Bei der Brille handelt es sich um ein Mixed-Reality-System, das den Fokus des Nutzers optimieren und ihm bei Aufgaben helfen soll.
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FOTO: AP Der Mirokai-Roboter wurde für den medizinisc­hen Bereich entwickelt, um etwa Medikament­e zu tragen.

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