Saarbruecker Zeitung

Sozialkauf­haus und Tafel an einem Ort

Die Diakonie Saar bündelt ihre Angebote in Völklingen: Bisher sind es zwei Standorte, die aber im Laufe des Jahres in der bisherigen Hans-NetzerHall­e zusammenwa­chsen sollen. Das bringt Vorteile.

- VON THOMAS ANNEN

VÖLKLINGEN Alles an einem Ort: Die Diakonie Saar bündelt ihre Angebote, die sie in Völklingen vorhält. Neuer Standort wird, in der Innenstadt, die Hans-Netzer-Halle in der Gatterstra­ße. Zurzeit gibt es noch zwei Anlaufstel­len: Im „Haus der Diakonie“an der Ecke Gatterstra­ße/Poststraße werden Hilfesuche­nde beraten. Außerdem befinden sich dort das Café Valz und die Ausgabeste­lle der Tafel. Der andere Standort, am Nordring, bietet Ausbildung­smöglichke­iten, zudem Arbeitsgel­egenheiten für Ein-Euro-Jobber. Und im Diakonieka­ufhaus findet man gebrauchte Waren.

Nun sollen alle Angebote schrittwei­se in die Hans-Netzer-Halle verlagert werden. Die Immobilie hatte die Diakonie Mitte 2022 vom Turnverein Völklingen gekauft (wir berichtete­n). Die Sportler sind in ihre neue Halle neben dem HermannNeu­berger-Stadion umgezogen. In ihrem früheren Domizil wird zurzeit nur die ehemalige Vereinsgas­tstätte genutzt, die Diakonie hat hier ein Wintercafé eingericht­et. In diesen Räum wird später das Café Valz seine Türen öffnen und dann auch einen Mittagstis­ch anbieten. Familien sind ebenso willkommen wie ältere einsame Menschen. „Zusammen schmeckt es besser als alleine“, sagt Diakonie-Geschäftsf­ührerin Anne Fennel. Und sie betont: „Wir wollen ein offenes Haus.“

Die anderen Räume der HansNetzer-Halle sind zurzeit noch verwaist. Umfangreic­he Umbau- und Sanierungs­arbeiten stehen an. Der Bauantrag dazu sei Anfang November gestellt worden, erläutert Diakonie-Geschäftsf­ührer Oliver Kremp-Mohr.

Er und seine Kollegin sind froh, dass die bestehende­n Angebote nun in zentraler Lage verzahnt werden können. Das gilt vor allem für das Sozialkauf­haus und die Tafel. Nicht alle Besucher der Tafel wissen, dass es in Völklingen auch die Möglichkei­t gibt, gut erhaltene Möbel, Kleidung und Elektroger­äte kostengüns­tig zu kaufen. Ein weiterer Vorteil: Am neuen Standort seien die Kunden der Tafel besser vor neugierige­n Blicken geschützt als bisher.

Die Tafel und das Sozialkauf­haus – einschließ­lich der Werkstätte­n, in denen die Waren aufbereite­t werden – ziehen auch zuerst um: Mitte des Jahres oder im dritten Quartal 2024 soll es so weit sein. Anschließe­nd wird sich das Haus mehr und mehr mit Leben füllen.

Am Nordring ist die Diakonie Mieterin. Um Kosten zu senken, sollen die Angebote von dort also möglichst schnell in die City verlagert werden. Im „Haus der Diakonie“ist man Eigentümer. Aber auch diese Immobilie wird komplett geräumt. Wie es dort danach weitergeht, steht noch nicht fest. Womöglich wird das Gebäude vermietet oder verkauft.

Jetzt wird aber zunächst die Hans-Netzer-Halle in Schuss gebracht: „Wir rechnen damit, dass die Hauptarbei­ten im März starten“, sagt Anne Fennel. Der Brandschut­z wird ertüchtigt und ein Lastenaufz­ug eingebaut. Die Besucher und Mitarbeite­r müssen weiterhin die Treppe nutzen. Die Beratungsa­ngebote im Erdgeschos­s sind dann aber barrierefr­ei zugänglich. Neue Wände werden eingezogen und alte Mauern durchbroch­en, um Fenster einzusetze­n. Natürlich ist auch die

Elektrik ein wichtiges Thema. Büros brauchen eine andere technische Infrastruk­tur als Turnsäle, etwa mehr Steckdosen und eine andere Beleuchtun­g.

Obwohl die Hans-Netzer-Halle in die Jahre gekommen ist, muss nicht alles erneuert werden. Die Heizung kann der neue Eigentümer weiter nutzen, und auch die große Halle ist in einem guten Zustand. Ihr schmucker Holzboden bleibt erhalten. Dort, wo früher die Sportgerät­e lagerten, entstehen Büros. Die Halle selbst wird aufgeteilt: Ein

Viertel ist für die Tafel reserviert, auf der restlichen Fläche richtet sich das Kaufhaus ein.

Insgesamt 45 bis 50 Mitarbeite­r werden in das neue Zentrum einziehen. Das Gebäude trägt dann allerdings nicht mehr den Namen des früheren Völklinger Oberbürger­meisters, der sich auch Jahrzehnte lang als dessen Präsident, bzw. Ehrenpräsi­dent für den TV Völklingen einsetzte: Aus der Hans-Netzer-Halle wird dann das „Haus der Diakonie“. www.diakonie-saar.de

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FOTO: BECKERBRED­EL Noch sieht die eigentlich­e Sporthalle innerhalb der Hans-Netzer-Halle in Völklingen so aus, als sei sie weiterhin in Betrieb. Doch hier werden sowohl die Völklinger Tafel der Diakonie als auch deren Sozialkauf­haus (derzeit noch am Nordring) einziehen. Bisher ist die Tafel im „Café Valz“, das in den ehemaligen Gastronomi­ebetrieb der Halle umziehen wird. Hier beim Ortstermin Anne Fennel, Geschäftsf­ührerin der Diakonie Saar, und Geschäftsf­ührer Oliver Kremp-Mohr.
 ?? FOTO: BECKERBRED­EL ?? In die Gaststätte der Hans-Netzer-Halle in der Völklinger Gatterstra­ße (hier beim Winter-Café im Dezember 2022) wird das Café Valz der Diakonie Saar einziehen. Der Umzug dürfte unkomplizi­ert werden, denn beide Häuser liegen nur einen Katzenspru­ng voneinande­r entfernt.
FOTO: BECKERBRED­EL In die Gaststätte der Hans-Netzer-Halle in der Völklinger Gatterstra­ße (hier beim Winter-Café im Dezember 2022) wird das Café Valz der Diakonie Saar einziehen. Der Umzug dürfte unkomplizi­ert werden, denn beide Häuser liegen nur einen Katzenspru­ng voneinande­r entfernt.
 ?? FOTO: ROLF RUPPENTHAL ?? Obwohl es das Sozialkauf­haus der Diakonie in Völklingen am Nordring schon lange gibt – hier eine Aufnahme von Mai 2014 – ist es nicht allen potenziell­en Kunden bekannt. Wenn es in die Hans-Netzer-Halle umzieht, liegt es zentraler und im selben Haus wie dann auch die Tafel.
FOTO: ROLF RUPPENTHAL Obwohl es das Sozialkauf­haus der Diakonie in Völklingen am Nordring schon lange gibt – hier eine Aufnahme von Mai 2014 – ist es nicht allen potenziell­en Kunden bekannt. Wenn es in die Hans-Netzer-Halle umzieht, liegt es zentraler und im selben Haus wie dann auch die Tafel.

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