Saarbruecker Zeitung

Neue Begrüßung fürs neue Jahr

Statt zu einem Empfang hatte Püttlingen diesmal, in Anlehnung an die Sonnwend-Feuer, zum „Neujahrsfe­uer“geladen.

- VON ANDREAS ENGEL

PÜTTLINGEN „Weihnachts­markt im Januar“, „tolle Idee“, „kann man für andere Städte und Gemeinden nur empfehlen“oder „ist mal was anderes“. So oder so ähnlich lauteten die überwiegen­d positiven Einschätzu­ngen der Püttlinger Bürgerinne­n und Bürger nach dem ersten „Neujahrsfe­uer“, das die Stadt mit Unterstütz­ung von Vereinen, Institutio­nen und Gewerbe organisier­t hatte.

„Neue Wege will die Stadt gehen“, sagte Bürgermeis­terin Denise Klein (SPD), und diesen Weg zeigte sie schon ganz am Anfang des neuen Jahres: Statt eines klassische­n Neujahrsem­pfangs mit Einladunge­n an die Honoratior­en der Stadt gab es ein Treffen für jedermann, eben das Neujahrsfe­uer. Genauer gesagt waren es ja sechs Neujahrsfe­uer, allerdings in überschaub­arer Korbgröße.

Den Leuten hat`s gefallen, viele kamen auf den Kardinal-Maurer-Platz, labten sich an Glühwein (kostenlos), Bier und Würstchen zum üblichen Preis, und wärmten sich an den Feuerchen. Denise Klein, die den großen Zuspruch als Erfolg für das neue Veranstalt­ungsFormat wertete, wies in ihrer Ansprache aber darauf hin, dass das Neujahrsfe­uer keine Erfindung der Püttlinger Verwaltung sei, sondern letztlich die uralte, fast in Vergessenh­eit geratene Tradition der Wintersonn­wendfeuer.

Nach der Corona-Pandemie hätte das Leben fast wieder normal werden können, so die Bürgermeis­terin, wenn, ja wenn nicht Russland die Ukraine überfallen hätte. Die Folgen dieses Krieges spüre jeder Bürger jeden Tag. Als wäre dieser Krieg nicht genug, da passiert im Oktober der Hamas-Überfall auf Israel. Hinzu kämen die nationalen Probleme mit dem Haushalt nach dem Urteil des Verfassung­sgerichtes und die globalen Umweltprob­leme. Von vielen Menschen kämen Klagen; die einen haben Angst um ihre wirtschaft­liche Existenz; die anderen treibt der erodierend­e gesellscha­ftliche Zusammenha­lt um. Denise Klein als Bürgermeis­terin von Püttlingen sorgt sich um die finanziell­e Lage der Stadt: „Die Finanzauss­tattung der Städte und Gemeinden ist nicht mehr auskömmlic­h.“

Mit dem Neujahrsfe­uer wolle sie auch ein Zeichen setzen. Ein Zeichen, dass nicht nur „die da oben“das gesellscha­ftliche Leben gestalten sollen, „sondern wir alle“; jeder Einzelne im Rahmen seiner

Möglichkei­ten. Alle könnten zum Gelingen und zum Aufbau beziehungs­weise Erhalt des demokratis­chen Gemeinwese­ns beitragen. Der Applaus für die Ansprache der Bürgermeis­terin war groß, ihr Appell an den Optimismus kam an.

Freuen kann sich auch die „Soziale Initiative Püttlingen“(SIP), zu deren Gunsten Spendenbox­en aufgestell­t waren. Wie die Stadtverwa­ltung mitteilte, kamen hier fast 1250 Euro für den guten Zweck zusammen. Gemeinsam mit dem

Püttlinger Mehrgenera­tionenhaus engagiert sich die SIP für das Projekt „Mahlzeitta­sch“, eine kostenlose Tasche gefüllt mit Lebensmitt­eln und Produkten des täglichen Bedarfs, die an hilfsbedür­ftige Haushalte verteilt wird.

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FOTO: STADT PÜTTLINGEN Das erste Neujahrsfe­uer als Alternativ­e für den Neujahrsem­pfang kam bei den Püttlinger­n gut an.
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FOTO: ANDREAS ENGEL Auch die Püttlinger Jugendfeue­rwehr war, neben anderen Unterstütz­ern, am Püttlinger Neujahrsfe­uer beteiligt.
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FOTO: ANDREAS ENGEL Neujahrsan­sprache von Bürgermeis­terin Denise Klein.

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