Neue Begrüßung fürs neue Jahr
Statt zu einem Empfang hatte Püttlingen diesmal, in Anlehnung an die Sonnwend-Feuer, zum „Neujahrsfeuer“geladen.
PÜTTLINGEN „Weihnachtsmarkt im Januar“, „tolle Idee“, „kann man für andere Städte und Gemeinden nur empfehlen“oder „ist mal was anderes“. So oder so ähnlich lauteten die überwiegend positiven Einschätzungen der Püttlinger Bürgerinnen und Bürger nach dem ersten „Neujahrsfeuer“, das die Stadt mit Unterstützung von Vereinen, Institutionen und Gewerbe organisiert hatte.
„Neue Wege will die Stadt gehen“, sagte Bürgermeisterin Denise Klein (SPD), und diesen Weg zeigte sie schon ganz am Anfang des neuen Jahres: Statt eines klassischen Neujahrsempfangs mit Einladungen an die Honoratioren der Stadt gab es ein Treffen für jedermann, eben das Neujahrsfeuer. Genauer gesagt waren es ja sechs Neujahrsfeuer, allerdings in überschaubarer Korbgröße.
Den Leuten hat`s gefallen, viele kamen auf den Kardinal-Maurer-Platz, labten sich an Glühwein (kostenlos), Bier und Würstchen zum üblichen Preis, und wärmten sich an den Feuerchen. Denise Klein, die den großen Zuspruch als Erfolg für das neue VeranstaltungsFormat wertete, wies in ihrer Ansprache aber darauf hin, dass das Neujahrsfeuer keine Erfindung der Püttlinger Verwaltung sei, sondern letztlich die uralte, fast in Vergessenheit geratene Tradition der Wintersonnwendfeuer.
Nach der Corona-Pandemie hätte das Leben fast wieder normal werden können, so die Bürgermeisterin, wenn, ja wenn nicht Russland die Ukraine überfallen hätte. Die Folgen dieses Krieges spüre jeder Bürger jeden Tag. Als wäre dieser Krieg nicht genug, da passiert im Oktober der Hamas-Überfall auf Israel. Hinzu kämen die nationalen Probleme mit dem Haushalt nach dem Urteil des Verfassungsgerichtes und die globalen Umweltprobleme. Von vielen Menschen kämen Klagen; die einen haben Angst um ihre wirtschaftliche Existenz; die anderen treibt der erodierende gesellschaftliche Zusammenhalt um. Denise Klein als Bürgermeisterin von Püttlingen sorgt sich um die finanzielle Lage der Stadt: „Die Finanzausstattung der Städte und Gemeinden ist nicht mehr auskömmlich.“
Mit dem Neujahrsfeuer wolle sie auch ein Zeichen setzen. Ein Zeichen, dass nicht nur „die da oben“das gesellschaftliche Leben gestalten sollen, „sondern wir alle“; jeder Einzelne im Rahmen seiner
Möglichkeiten. Alle könnten zum Gelingen und zum Aufbau beziehungsweise Erhalt des demokratischen Gemeinwesens beitragen. Der Applaus für die Ansprache der Bürgermeisterin war groß, ihr Appell an den Optimismus kam an.
Freuen kann sich auch die „Soziale Initiative Püttlingen“(SIP), zu deren Gunsten Spendenboxen aufgestellt waren. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, kamen hier fast 1250 Euro für den guten Zweck zusammen. Gemeinsam mit dem
Püttlinger Mehrgenerationenhaus engagiert sich die SIP für das Projekt „Mahlzeittasch“, eine kostenlose Tasche gefüllt mit Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs, die an hilfsbedürftige Haushalte verteilt wird.