Nöte der Landwirte ernst nehmen
WdemieWährend der Corona-Panwurden gleich alle Impfpflicht-Gegner als „Corona-Leugner“beschimpft und in die rechte Ecke gestellt, jetzt erklären manche die protestierenden Bauern zum „Kartoffel-Mob“. Nur weil sie mit der Regierungspolitik nicht einverstanden sind und deswegen auf die Straße gehen. Damit sollen legitime Proteste delegitimiert werden. Die Landwirte distanzieren sich zwar mit Nachdruck von radikalen Positionen und Gewalt, doch das hält einige selbst ernannte Experten nicht davon ab, von der „Wiederbelebung einer völkischen Protestbewegung“zu raunen. Die Bauern sind vernünftige Leute. Sie werden zu verhindern wissen, dass Radikale ihre berechtigten Anliegen missbrauchen.
Mit den Nöten der Landwirte beschäftigt sich hingegen kaum jemand. Viele von ihnen kämpfen trotz gestiegener Lebensmittelpreise um ihre Existenz. Nicht nur der nasse Herbst macht ihnen zu schaffen. Sie müssen sich mit überzogenen Einschränkungen bei Pestiziden und Düngemittel sowie dem Tierschutz herumärgern. Und wer weiß, was mit dem kürzlich erst auf EU-Ebene beschlossenen Gesetzentwurf zur Wiederherstellung der Natur noch auf die Landwirte zukommt?
Auf der anderen Seite sind die Betriebe dem internationalen Wettbewerb mit unterschiedlichen Standards ausgesetzt. Wenn das Tierwohl in Deutschland übertrieben wird, kommen die Schweine aus Spanien, wo die Regeln lockerer sind. Dem Tier- und Umweltschutz wird damit ein Bärendienst erwiesen. In vielen europäischen Ländern wird der Agrardiesel subventioniert. Nur in Deutschland soll diese Unterstützung abgebaut werden. Doch die Landwirtschaft sichert die Ernährung der Menschen mit hochwertigen Lebensmitteln. Daher sollte man die Bauern nicht verunglimpfen, sondern ihnen zuhören und ihre Anliegen ernst nehmen.