Der Check: So viel verdient man in Luxemburg
Wie gut werden Grenzgänger bezahlt? Wer in Luxemburg arbeitet oder demnächst arbeiten möchte, dem gibt der Gehalt- Check der Personalberatung Hays alle zwei Jahre den Überblick.
In Luxemburg werden Unsummen an Geld verdient, so die landläufige Meinung. Und in der Tat: Laut dem Handelsblatt ist das Großherzogtum, gemessen am Bruttoinlandsprodukt je Einwohner, mit 132 372 Dollar pro Kopf das reichste Land der Welt. Ob das auch für Löhne und Gehälter gilt, das ermittelt alle zwei Jahre die Personalberatung Hays in ihrem „Gehaltsleitfaden“für 200 Berufe in 14 Branchen.
Die aktuelle Studie für 2023 sagt für Luxemburg: In der IT- und Finanzbranche gibt es die höchsten Einkommen. So kann ein IT-Leiter nach acht Jahren durchaus auf ein Jahreseinkommen von 250 000 Euro kommen.
Wie der Dienstleister Hays auf diese Summen kommt? Er hat die Daten von mehr als 10 000 Bewerbern anhand von Lebensläufen sowie dem gewünschten und tatsächlichen Gehalt analysiert und mit den Personalaufträgen von Kundenunternehmen verglichen und danach eine Gehaltsspanne nach Beruf und Erfahrung ermittelt. Nach Angaben des HaysLuxemburg-Chefs Matthieu Hodas „gibt es in den vergangenen drei Jahren kaum Gehaltserhöhungen, außer in der IT-Branche und im Finanzsektor, wo die Gehälter weiter steigen“. Das sagte er jüngst dem Businessmagazin Paperjam.
Wer in Luxemburg zu arbeiten be
ginnt, erhält als Einkaufsleiter in der Industrie mit 102 000 Euro im Jahr das höchste Gehalt. Am geringsten sind die Anfänger-Einstiegsgehälter (unter drei Jahren Berufserfahrung) auf dem Bau mit rund 25 000 Euro im Jahr. Hier stellt Hays jedoch auch „einen Mangel an qualifizierten Profilen fest“, so dass ein Aufstieg durchaus möglich ist. Ein Betriebsleiter kommt so nach acht Jahren Berufserfahrung durchaus auf 150 000 Euro Gehalt im Jahr. Im Baunebengewerbe starten
Anfänger bei 30 000 Euro und kommen als Bauleiter nach acht Jahren auf bis zu 95 000 Euro im Jahr.
Schaut man auf einzelne Branchen, dann fällt auf, dass Mehrsprachigkeit und fachliche Spezialisierung der Garant für ein hohes Einkommen in Luxemburg sind: Selbst für Assistenten, deren allmähliches Verschwinden vom Arbeitsmarkt vorhergesagt wurde, „bleibt der Markt in Luxemburg stabil und interessant“, analysiert Hays. Hier beginnen die Gehälter bei 37 000 bis 44 000 Euro bei Anfängern, die sich auf bis zu 70 000 Euro im Jahr steigern können.
Architekten starten als Junior bei rund 33 000 Euro und schaffen es durchaus nach acht Jahren auf bis zu 110 000 Euro für eine Büro-Leitung.
Wer mehr als acht Jahre Berufserfahrung hat, verdient als Verkäufer mit 38 000 Euro Jahresgehalt mit am wenigsten. Wer etwa – je nach Branche – Verkaufsleiter ist, kann im Baugewerbe rund 125 000 und in der IT-Branche 150 000 Euro im Jahr verdienen.
„Auf der Marketingebene gibt es eine starke Nachfrage nach Spezialisten für den digitalen Bereich. Die Beherrschung von Sprachen bleibt unbestritten die meistgesuchte Kompetenz“, analysiert Hays. Aber auch in der Immobilienbranche – von der Wartung bis zur Renovierung, Installation und im Gebäudemanagement – ist derzeit „die stärkste Nachfrage“, wobei ein leitender Hausmeister bei rund 35 000 Euro startet und nach acht Jahren durchaus auf 88 000 Euro im Jahr kommen kann.
In der Industrie liegen die Anfangsgehälter bei rund 40 000 Euro und überschreiten nach acht Jahren Berufserfahrung durchaus die 100 000-Euro-Marke. Standortleiter können auf ein Gehalt von 180 000 Euro im Jahr kommen.
Im Finanz- und Rechnungswesen starten blutige Anfänger bei 36 000 Euro, sie klettern aber schnell nach oben – etwa auf 138 000 Euro nach acht Jahren als Leiter der Innenrevision oder auf 132 000 Euro als Leiter der Finanzabteilung. Als Leiter der Compliance, Partner einer Rechtsanwaltskanzlei oder Leiter einer Risikoabteilung können es nach acht Jahren Berufserfahrung auch schon mal 200 000 Euro im Jahr sein. Denn, „es gibt eine steigende Nachfrage nach Compliance-Beauftragten, um den Anforderungen
der Regulierungsbehörden gerecht zu werden“, heißt es bei Hays.
Und in der Boombranche IT starten Berufsanfänger am untersten Ende mit 38 000 Euro im Jahr, wobei der Projektmanager am besten bezahlt wird. Nach acht Jahren Berufserfahrung kann ein IT-Leiter sogar 250 000 Euro im Jahr erreichen. Tagessätze von bis zu 950 Euro für einen Junior oder 1750 Euro für einen Profi sind durchaus keine Seltenheit.