Was im Jubiläumsjahr im Regionalverband ansteht
Führungen und ein Gartenfest sind geplant. Doch es wird nicht nur gefeiert. Vor allem auf die neue Bildungsdezernentin warten große Baustellen.
Der Regionalverband Saarbrücken feiert in diesem Jahr 50-jähriges Bestehen. Das „Gesetz zur Neuregulierung der Kreise und Gemeinden“führte am 1. Januar 1974 zur Gründung des Stadtverbandes Saarbrücken. Bis 1973 hieß er noch Landkreis Saarbrücken. Davor seit 1816 kreisfreie Stadt Saarbrücken. Das halbe Jahrhundert will der Regionalverband mit einer Reihe an Aktionen feiern.
Wie Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) am Montagabend im Saarbrücker Schloss erläuterte, wird es geführte thematische Rundgänge zur Kommunalreform und ihrer Auswirkungen vor Ort in allen zehn Regionalverbandskommunen geben. Die zehn Dorf- und Stadtrundgänge werden vom Saarbrücker Verein „Geographie ohne Grenzen“organisiert. Bei den Rundgängen soll gezeigt werden, was sich seit der Gebietsreform getan hat, was aus den alten Strukturen der Gemeinde geworden ist und wie sich die Stadt- bzw. Dorfkultur entwickelt hat ( Termine stehen im Infokasten). Neben den Rundgängen soll es eine Vortragsreihe geben. Außerdem will Peter Gillo am 1. September zu einem Garten- und Geburtstagsfest in und um das Saarbrücker Schloss einladen.
Im Jubiläumsjahr wird aber nicht nur gefeiert. Es steht eine Reihe an Investitionen an. Insgesamt 94 Millionen Euro sollen in „große Schulbaumaßnahmen“fließen – darunter versteht Gillo Maßnahmen, die mehr als zehn Millionen kosten. 49 Millionen Euro davon stammen noch aus dem Haushalt 2023. Sie konnten unter anderem deshalb im vergangenen Jahr nicht verbaut werden, weil es offenbar Probleme gab, Unternehmen für die Baumaßnahmen zu finden. Das ändere sich aber gerade, sagt Gillo. Es würden sich wieder mehr Firmen auf die Ausschreibungen des Regionalverbands bewerben. Mit rund 15 Millionen soll der größte Anteil davon in die Bauarbeiten am Berufsbildungszentrum (BBZ) Völklingen fließen, wie Pressesprecher Lars Weber erläutert. Spatenstich war bereits 2022, die Generalsanierung ist insgesamt ein 50-Millionen-Euro-Projekt.
Eine weitere große Schulbaustelle, die in diesem Jahr ansteht, ist der Bildungscampus West im Burbacher Füllengarten, wie Kerstin Theobald, die neue Dezernentin für Finanzen, Recht, Schulen und Erwachsenenbildung des Regionalverbandes, der SZ sagte. Seit 1. Januar ist die ehemalige Leiterin des Schulverwaltungsamtes die Nachfolgerin von Arnold Jungmann. Es liefen zurzeit finale Gespräche mit der Stadt Saarbrücken. Die 52 Jahre alte Juristin hofft, dass noch im Laufe des Jahres eine Einigung darüber fällt, wie das Projekt angegangen werden soll. Schließlich laufen die Planungen bereits seit vielen Jahren. In Burbach soll ein großes Schulzentrum gebaut werden, mit einer Kita, einer neuen Ganztagsgrundschule, einer Ganztagsgemeinschaftsschule, einer Sporthalle und einer gemeinsamen Mensa für die Schulen. Der Bildungscampus soll mindestens 90 Millionen Euro kosten (wir berichteten).
Ein weiteres Thema, das die neue Dezernentin beschäftigen wird, ist die Europäische Schule. Sie befindet sich zurzeit an einem Übergangsstandort in Malstatt. Es gebe noch keine Einigung mit dem Land auf einen finalen Standort. Theobald hofft, dass es dazu noch im ersten Halbjahr dieses Jahres kommen wird. Aber selbst wenn die Wahl auf den neuen Ort gefallen ist, wird noch viel Zeit ins Land gehen, bis die Schule umziehen kann. „Deshalb fokussieren wir uns darauf, dass der Übergangsstandort angepasst wird, sodass er den Bedürfnissen einer Europäischen Schule und damit einer Ganztagsschule gerecht wird. Wir müssen den Übergangsstandort dringend ausbauen, damit die Schüler dort ordentlich untergebracht werden und die Klassen sukzessive wachsen können.“
Neben den Schulen sollen auch die Kitas ausgebaut werden. Laut Gillo sollen in diesem Jahr 500 Kindergarten-Plätze und 160 Krippenplätze geschaffen werden. Im Regionalverband fehlen aktuell rund 1500 Krippenplätze und dazu weiterhin rund 1000 Kindergartenplätze (wir berichteten). Es sei vor allem schwierig, Bauträger zu finden, sagt Gillo.
Am 9. Juni wird bei der Kommunalwahl über Gillos Nachfolge entschieden. Die SPD schickt die Leiterin der Volkshochschule, Carolin Lehberger, ins Rennen, die CDU hat Ralph Schmidt nominiert. Für die Grünen will Anne Lahoda antreten. Wahlvorschläge für den Regionalerbandsdirektor und die Regionalversammlung sind noch bis 4. April möglich.