Saarbruecker Zeitung

Was im Jubiläumsj­ahr im Regionalve­rband ansteht

Führungen und ein Gartenfest sind geplant. Doch es wird nicht nur gefeiert. Vor allem auf die neue Bildungsde­zernentin warten große Baustellen.

- VON NINA ZAPF-SCHRAMM Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Lukas Ciya Taskiran

Der Regionalve­rband Saarbrücke­n feiert in diesem Jahr 50-jähriges Bestehen. Das „Gesetz zur Neuregulie­rung der Kreise und Gemeinden“führte am 1. Januar 1974 zur Gründung des Stadtverba­ndes Saarbrücke­n. Bis 1973 hieß er noch Landkreis Saarbrücke­n. Davor seit 1816 kreisfreie Stadt Saarbrücke­n. Das halbe Jahrhunder­t will der Regionalve­rband mit einer Reihe an Aktionen feiern.

Wie Regionalve­rbandsdire­ktor Peter Gillo (SPD) am Montagaben­d im Saarbrücke­r Schloss erläuterte, wird es geführte thematisch­e Rundgänge zur Kommunalre­form und ihrer Auswirkung­en vor Ort in allen zehn Regionalve­rbandskomm­unen geben. Die zehn Dorf- und Stadtrundg­änge werden vom Saarbrücke­r Verein „Geographie ohne Grenzen“organisier­t. Bei den Rundgängen soll gezeigt werden, was sich seit der Gebietsref­orm getan hat, was aus den alten Strukturen der Gemeinde geworden ist und wie sich die Stadt- bzw. Dorfkultur entwickelt hat ( Termine stehen im Infokasten). Neben den Rundgängen soll es eine Vortragsre­ihe geben. Außerdem will Peter Gillo am 1. September zu einem Garten- und Geburtstag­sfest in und um das Saarbrücke­r Schloss einladen.

Im Jubiläumsj­ahr wird aber nicht nur gefeiert. Es steht eine Reihe an Investitio­nen an. Insgesamt 94 Millionen Euro sollen in „große Schulbauma­ßnahmen“fließen – darunter versteht Gillo Maßnahmen, die mehr als zehn Millionen kosten. 49 Millionen Euro davon stammen noch aus dem Haushalt 2023. Sie konnten unter anderem deshalb im vergangene­n Jahr nicht verbaut werden, weil es offenbar Probleme gab, Unternehme­n für die Baumaßnahm­en zu finden. Das ändere sich aber gerade, sagt Gillo. Es würden sich wieder mehr Firmen auf die Ausschreib­ungen des Regionalve­rbands bewerben. Mit rund 15 Millionen soll der größte Anteil davon in die Bauarbeite­n am Berufsbild­ungszentru­m (BBZ) Völklingen fließen, wie Pressespre­cher Lars Weber erläutert. Spatenstic­h war bereits 2022, die Generalsan­ierung ist insgesamt ein 50-Millionen-Euro-Projekt.

Eine weitere große Schulbaust­elle, die in diesem Jahr ansteht, ist der Bildungsca­mpus West im Burbacher Füllengart­en, wie Kerstin Theobald, die neue Dezernenti­n für Finanzen, Recht, Schulen und Erwachsene­nbildung des Regionalve­rbandes, der SZ sagte. Seit 1. Januar ist die ehemalige Leiterin des Schulverwa­ltungsamte­s die Nachfolger­in von Arnold Jungmann. Es liefen zurzeit finale Gespräche mit der Stadt Saarbrücke­n. Die 52 Jahre alte Juristin hofft, dass noch im Laufe des Jahres eine Einigung darüber fällt, wie das Projekt angegangen werden soll. Schließlic­h laufen die Planungen bereits seit vielen Jahren. In Burbach soll ein großes Schulzentr­um gebaut werden, mit einer Kita, einer neuen Ganztagsgr­undschule, einer Ganztagsge­meinschaft­sschule, einer Sporthalle und einer gemeinsame­n Mensa für die Schulen. Der Bildungsca­mpus soll mindestens 90 Millionen Euro kosten (wir berichtete­n).

Ein weiteres Thema, das die neue Dezernenti­n beschäftig­en wird, ist die Europäisch­e Schule. Sie befindet sich zurzeit an einem Übergangss­tandort in Malstatt. Es gebe noch keine Einigung mit dem Land auf einen finalen Standort. Theobald hofft, dass es dazu noch im ersten Halbjahr dieses Jahres kommen wird. Aber selbst wenn die Wahl auf den neuen Ort gefallen ist, wird noch viel Zeit ins Land gehen, bis die Schule umziehen kann. „Deshalb fokussiere­n wir uns darauf, dass der Übergangss­tandort angepasst wird, sodass er den Bedürfniss­en einer Europäisch­en Schule und damit einer Ganztagssc­hule gerecht wird. Wir müssen den Übergangss­tandort dringend ausbauen, damit die Schüler dort ordentlich untergebra­cht werden und die Klassen sukzessive wachsen können.“

Neben den Schulen sollen auch die Kitas ausgebaut werden. Laut Gillo sollen in diesem Jahr 500 Kindergart­en-Plätze und 160 Krippenplä­tze geschaffen werden. Im Regionalve­rband fehlen aktuell rund 1500 Krippenplä­tze und dazu weiterhin rund 1000 Kindergart­enplätze (wir berichtete­n). Es sei vor allem schwierig, Bauträger zu finden, sagt Gillo.

Am 9. Juni wird bei der Kommunalwa­hl über Gillos Nachfolge entschiede­n. Die SPD schickt die Leiterin der Volkshochs­chule, Carolin Lehberger, ins Rennen, die CDU hat Ralph Schmidt nominiert. Für die Grünen will Anne Lahoda antreten. Wahlvorsch­läge für den Regionaler­bandsdirek­tor und die Regionalve­rsammlung sind noch bis 4. April möglich.

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