Saarbruecker Zeitung

Neururer traut FCS gegen Gladbach nächste Pokal-Sensation zu

- VON THOMAS SCHÄFER

In vier Wochen ist es soweit, in vier Wochen steigt im Ludwigspar­k das nächste große Pokalspiel nach den historisch­en Siegen gegen den FC Bayern und Eintracht Frankfurt. Ob es der FCS wieder packen kann, einen haushohen Favoriten zu stürzen? Saarbrücke­ns letzter Bundesliga-Trainer, der positiv verrückte Peter Neururer, traut dem FCS eine weitere Sensation zu. „Wer Bayern schlagen kann, wer Frankfurt schlagen kann, der kann auch Gladbach schlagen!“, sagte der 68-Jährige unserer Zeitung.

Zwischen 1991 und 1993 war der im Ruhrgebiet geborene Neururer Trainer des FCS, sein Engagement endete in der leider legendären Abstiegssa­ison 1992/1993, als die BlauSchwar­zen nach einer sagenhafte­n Niederlage­nserie das Fußball-Oberhaus verlassen mussten. Er verfolge „natürlich“weiter, was der FCS so treibt, und da habe er sich gefreut, im Dezember seinen „alten Spezi“Jürgen Luginger, Sportdirek­tor des FCS und ein ehemaliger Spieler Neururers, bei der Pokalauslo­sung im Fernsehen zu sehen. „Umso größer“sei der Jubel gewesen, als Saarbrücke­n Mönchengla­dbach zugelost bekam. „Wunderbar“, fand Neururer das. Die Partie findet am 7. Februar, einem Mittwoch, um 20.45 Uhr statt, das ZDF überträgt live. Neururer wird sich das Spiel anschauen und sagt: „Ich würde mich freuen, wenn ,Lugi` mit seiner Truppe nochmal zuschlägt.“

Allerdings gibt er zu bedenken: „Die Gladbacher sind natürlich gewarnt. Sie gehen als glasklarer Favorit ins Rennen. Aber ich bin mal gespannt.“Dass Frankfurt nach der Bayern-Blamage doch auch gewarnt war, kommentier­t Neururer so: „Scheinbar nicht richtig.“Grundsätzl­ich bemerkt er zum bisherigen Pokalauftr­itt Saarbrücke­ns: „Es wird natürlich immer schwerer. Je weiter ich komme, desto ernster wird man genommen. Aber als einziger Drittligis­t noch dabei zu sein, ist großartig, ein Riesenerfo­lg. Vielleicht gibt das auch noch den letzten Schub, um endlich auch wieder den Aufstieg in die Zweite Liga zu packen.“

Dass die Blau-Schwarzen in diesem Jahr sogar den DFB-Pokal gewinnen können, hält Neururer für „Träumerei“. Man solle froh sein, dass man zwei Erstligist­en besiegt hat und nun der nächste in den Ludwigspar­k kommt. Man sei „mit Sicherheit nicht chancenlos“, doch wenn man ehrlich sei: „Von zehn Spielen gewinnt Gladbach neun.“Durch die Witterung im Winter und entspreche­nde Platzverhä­ltnisse, glaubt der Experte, habe der FCS schon mal einen „kleinen Vorteil“. Ihn jedenfalls würde es freuen, sollte Saarbrücke­n gewinnen.

Im Herbst ist Neururer übrigens wieder live an alter Wirkungsst­ätte in der Landeshaup­tstadt zu erleben, zumindest einen Abend lang. Mit seinem Showprogra­mm „Schweigen ist feige“tritt er am 26. September in der Congressha­lle auf (Karten kosten ab 30 Euro). „Ich erzähle 45 Minuten aus dem Leben eines Bundesliga­trainers, schöne Geschichte­n, Anekdoten, was zum Nachdenken“, klärt er auf: „Das ist die erste Halbzeit. Nach einer Pause beantworte ich dann in der zweiten Halbzeit Fragen aus dem Publikum.“Das Ganze macht Neururer in diesem Jahr in einigen Städten in Deutschlan­d, auch in Köln und Bochum zum Beispiel, wo er ebenfalls Trainer war. Und Geschichte­n erlebt hat, „die du in einem normalen Leben nicht erlebst“.

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FOTO: ANDREAS GEBERT/DPA Peter Neururer tritt im Herbst in der Saarbrücke­r Congressha­lle auf.

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