Neururer traut FCS gegen Gladbach nächste Pokal-Sensation zu
In vier Wochen ist es soweit, in vier Wochen steigt im Ludwigspark das nächste große Pokalspiel nach den historischen Siegen gegen den FC Bayern und Eintracht Frankfurt. Ob es der FCS wieder packen kann, einen haushohen Favoriten zu stürzen? Saarbrückens letzter Bundesliga-Trainer, der positiv verrückte Peter Neururer, traut dem FCS eine weitere Sensation zu. „Wer Bayern schlagen kann, wer Frankfurt schlagen kann, der kann auch Gladbach schlagen!“, sagte der 68-Jährige unserer Zeitung.
Zwischen 1991 und 1993 war der im Ruhrgebiet geborene Neururer Trainer des FCS, sein Engagement endete in der leider legendären Abstiegssaison 1992/1993, als die BlauSchwarzen nach einer sagenhaften Niederlagenserie das Fußball-Oberhaus verlassen mussten. Er verfolge „natürlich“weiter, was der FCS so treibt, und da habe er sich gefreut, im Dezember seinen „alten Spezi“Jürgen Luginger, Sportdirektor des FCS und ein ehemaliger Spieler Neururers, bei der Pokalauslosung im Fernsehen zu sehen. „Umso größer“sei der Jubel gewesen, als Saarbrücken Mönchengladbach zugelost bekam. „Wunderbar“, fand Neururer das. Die Partie findet am 7. Februar, einem Mittwoch, um 20.45 Uhr statt, das ZDF überträgt live. Neururer wird sich das Spiel anschauen und sagt: „Ich würde mich freuen, wenn ,Lugi` mit seiner Truppe nochmal zuschlägt.“
Allerdings gibt er zu bedenken: „Die Gladbacher sind natürlich gewarnt. Sie gehen als glasklarer Favorit ins Rennen. Aber ich bin mal gespannt.“Dass Frankfurt nach der Bayern-Blamage doch auch gewarnt war, kommentiert Neururer so: „Scheinbar nicht richtig.“Grundsätzlich bemerkt er zum bisherigen Pokalauftritt Saarbrückens: „Es wird natürlich immer schwerer. Je weiter ich komme, desto ernster wird man genommen. Aber als einziger Drittligist noch dabei zu sein, ist großartig, ein Riesenerfolg. Vielleicht gibt das auch noch den letzten Schub, um endlich auch wieder den Aufstieg in die Zweite Liga zu packen.“
Dass die Blau-Schwarzen in diesem Jahr sogar den DFB-Pokal gewinnen können, hält Neururer für „Träumerei“. Man solle froh sein, dass man zwei Erstligisten besiegt hat und nun der nächste in den Ludwigspark kommt. Man sei „mit Sicherheit nicht chancenlos“, doch wenn man ehrlich sei: „Von zehn Spielen gewinnt Gladbach neun.“Durch die Witterung im Winter und entsprechende Platzverhältnisse, glaubt der Experte, habe der FCS schon mal einen „kleinen Vorteil“. Ihn jedenfalls würde es freuen, sollte Saarbrücken gewinnen.
Im Herbst ist Neururer übrigens wieder live an alter Wirkungsstätte in der Landeshauptstadt zu erleben, zumindest einen Abend lang. Mit seinem Showprogramm „Schweigen ist feige“tritt er am 26. September in der Congresshalle auf (Karten kosten ab 30 Euro). „Ich erzähle 45 Minuten aus dem Leben eines Bundesligatrainers, schöne Geschichten, Anekdoten, was zum Nachdenken“, klärt er auf: „Das ist die erste Halbzeit. Nach einer Pause beantworte ich dann in der zweiten Halbzeit Fragen aus dem Publikum.“Das Ganze macht Neururer in diesem Jahr in einigen Städten in Deutschland, auch in Köln und Bochum zum Beispiel, wo er ebenfalls Trainer war. Und Geschichten erlebt hat, „die du in einem normalen Leben nicht erlebst“.