Der ewige Karabatic startet in seine letzte EM-Mission
Der Franzose startet im Eröffnungsspiel gegen Nordmazedonien in die EM. Es wird die letzte des Superstars werden, der schon dreimal Europameister war.
(sid) Ganz HandballDeutschland fiebert dem spektakulären EM-Auftakt von Trainer Alfred Gislason und seiner Mannschaft vor der Mega-Kulisse von mehr als 50.000 Zuschauern entgegen. Doch die Jagd auf die Goldmedaille eröffnet kurz zuvor im Stadion von Düsseldorf ein anderer: Dauerbrenner Nikola Karabatic startet im ersten Spiel des Turniers mit Frankreich in die EM-Titelmission. Und das zum letzten Mal.
Karabatic war schon dabei, als Volker Zerbe, Daniel Stephan und Christian Schwarzer für Deutschland 2004 den Titel holten. An diesem Mittwoch beginnt für den Oldie nach 22 ruhmreichen Jahren gegen Nordmazedonien (18 Uhr/sportstudio.de und Dyn) seine elfte und letzte Europameisterschaft, bei der er am Ende noch einmal ganz oben stehen will. „Mit unserem Team können wir Anspruch auf die Medaillen erheben, wir können den Titel holen“, sagte der 39-Jährige angriffslustig.
Es wäre sein elfter (!) Triumph mit der französischen Nationalmannschaft in einer mit zig Erfolgen gepflasterten Karriere: Drei EM-Titel, vier Mal WM-Gold und drei Olympiasiege – Karabatic hat in den vergangenen beiden Jahrzehnten alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Er habe sich selbst einst versprochen, „der beste Handballer der Welt“zu werden, schrieb der Ausnahmespieler von Paris St. Germain in einem offenen Brief. Dabei habe er „diesem physisch und mental fordernden Sport“stets seinen „Geist und Körper gewidmet“.
Seit 2002 tut er das bereits in der Nationalmannschaft. Bis auf die WM 2021, bei der er aufgrund eines Kreuzbandrisses fehlte, hat der dreimalige Welthandballer in dieser Zeit kein großes Turnier verpasst. Die EM in Deutschland wird sein 26., dort warten auf dem Weg zum nächsten Titel neben Nordmazedonien auch die Schweiz (14. Januar) und
Deutschland (16. Januar) in der Vorrunde.
Mental fühle er sich auch im hohen Alter „sehr stark“, sagte Karabatic, der noch nicht in Erinnerungen schwelgt. „Ich möchte mich auf die Gegenwart konzentrieren“, erklärte er. Der finale Handball-Vorhang fällt für Karabatic dann im kommenden Sommer. Die Olympischen Spiele in seiner Wahlheimat Paris mit dem Gewinn der Goldmedaille sollen der krönende Abschluss einer großen Karriere werden.