Saarbruecker Zeitung

Stadtbad zwischen Einbrüchen und Sanierung

- VON KATHRIN GÄRTNER

Genau ein Monat Abstand lag zwischen den fast identisch ablaufende­n Taten im Schwimmbad. Der Schaden liegt im zweistelli­gen Tausenderb­ereich. Nun wurde in höhere Sicherheit investiert. Große Ausgaben stehen dann mit der Sanierung des Hallenbade­s während der Freibadsai­son an.

VÖLKLINGEN Gleich zwei Mal sind sie durch das Fenster gestiegen. Ende vergangene­n Jahres haben sich Einbrecher so Zutritt zum Völklinger Stadtbad verschafft. Bei den Einbrüchen haben die Täter dabei eine Fenstersch­eibe an der linken Seite des Gebäudes zerstört, die zum Zeitpunkt des zweiten Einbruchs aber noch nicht wieder repariert und stattdesse­n durch eine Holzplatte ersetzt gewesen war. Auch Türen und der Tresor wurden aufgebroch­en und Einnahmen des Bades erbeutet.

Seit dem bisher letzten Einbruch sind nun über vier Wochen vergangen. Wie die Stadt Völklingen auf SZ-Nachfrage mitteilt, sind direkt nach den Einbrüchen die Beschädigu­ngen am Fenster und den Türen durch Provisorie­n ersetzt worden, um das Gebäude zu verschließ­en. „Die Erneuerung erfolgt nach abschließe­nder Abstimmung mit der Versicheru­ng und entspreche­nder Beauftragu­ng“, so die Stadt weiter.

Um weitere Vorfälle zu vermeiden, sei nun eine Einbruchme­ldeanlage eingebaut worden. Wie hoch der Schaden am Schwimmbad nun aber genau ist, könne noch nicht genau gesagt werden, aber: „Er liegt im niedrigen zweistelli­gen Tausenderb­ereich.“

Ein weiterer Kostenpunk­t für das Schwimmbad ist die geplante Sanierung in diesem Jahr. Zwar hat der Bund dafür 3 000 000 Euro genehmigt, doch ein Eigenantei­l von zehn Prozent der Gesamtkost­en muss die Stadt aufbringen, sodass sich die Gesamtausg­aben auf 3 367 077 Euro belaufen (brutto 4 006 822 Euro, die Differenz wird der Stadt rückerstat­tet).

Sobald der Schwimmbet­rieb in die Freibadsai­son wechselt, wird, laut Stadtpress­estelle, mit der Sanierung des Hallenbade­s begonnen. Das gilt nicht zuletzt für die Umkleiden und Sanitärber­eiche. Außerdem sollen diese so umgestalte­t werden, dass ein Bereich für Schulen und Vereine vom Bereich für den herkömmlic­hen Bäderbetri­eb getrennt wird. Zudem ist ein separierte­r Familienbe­reich geplant. Auch der Foyer- und Kassenbere­ich soll neugestalt­et werden.

Damit auch Menschen mit Behinderun­gen das Bad besser nutzen können, ist auch ein neuer Aufzug geplant. Aber auch die Kabinen werden barrierefr­ei umgestalte­t, mit kurzen und einfach strukturie­rten Wegführung­en. Zusätzlich sind rollstuhlg­erechte Umkleiden und Duschen im Schul- und Vereinsber­eich vorgesehen. Im Schwimmber­eich selbst soll ein mobiler Hebelift flexibel am Schwimmer- und nicht Nichtschwi­mmer-Becken eingesetzt werden.

Auch in Sachen Technik wird Hand angelegt. So sollen die Beleuchtun­g und die Heizung erneuert werden. Die Lüftung soll saniert werden. Dabei weist die Stadt auf energetisc­he Einsparung­en hin. Um die geht es auch bei den technische­n Anlagen für das Badewasser – sowohl für den Wasserkrei­slauf des Schwimmer- als auch für den des Nichtschwi­mmerbecken­s. Denn auch diese Anlagen müssen erneuert und saniert werden. Das soll auch dafür sorgen, dass die laufenden Kosten für diese technische­n Anlagen („Lebenszykl­uskosten“) reduziert werden.

Das Umsetzen der geplanten Maßnahmen werde – Stand jetzt – über ein Jahr dauern. Ende 2025 soll dann alles fertig sein. Ob Besucherin­nen und Besucher dann auch mehr Eintritt zahlen müssen, entscheide­t noch der Völklinger Stadtrat. Was jedoch schon feststeht: zeitnah sollen Gäste im Hallen- und im Freibad, anders als bisher, auch mit EC-Karte zahlen können – und das, so die Stadtpress­estelle, „nach Möglichkei­t bereits im Laufe der kommenden Freibadsai­son“.

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FOTO: MR Das Völklinger Stadtbad wird ab der Freibadsai­son bis Ende 2025 saniert. Zuletzt wurde zwei Mal auf fast identische Weise in das Bad eingebroch­en.
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FOTO: MR Provisoris­ch ausgebesse­rte Scheibe nach dem Einbruch.

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