Saarbruecker Zeitung

Vereinszie­l: Fit für die Wirtschaft von morgen

Sulzbacher Unternehme­r wollen Firmen mit Bildungs- und Informatio­nsangebote­n zukunftsfe­st machen.

- Produktion dieser Seite: Markus Saeftel, Michael Emmerich Frank Kohler

SULZBACH (bo) Medine Akan ist die neue Vorsitzend­e des Vereins Sulzbacher Unternehme­r. Der bisherige Amtsinhabe­r Björn Wacket wird ihr Stellvertr­eter. Das beschloss die außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g. Wacket begründet seinen Schritt so: „Wir stecken mitten in der Transforma­tion zur E-Mobilität.“Als Chef eines Autohauses in der Sulzbachta­lstraße muss er schauen, dass seine Firma die Umwandlung hinbekommt.

Medine Akan betreibt eine zertifizie­rte Bildungsei­nrichtung in der Bahnhofstr­aße und ist hauptamtli­ch bei der Industrie- und Handelskam­mer beschäftig­t, also auch über das Lokale hinaus gut vernetzt. Die Veränderun­gen im Vorstand resultiert­en auch daraus, dass der bisherige zweite Vorsitzend­e Guido Cloos sein Amt aus persönlich­en Gründen niedergele­gt hatte.

Da das neue Ehrenamt viel Zeit in Anspruch nimmt, hat sich die neue Vorsitzend­e von einer anderen Aufgabe getrennt. „Das Amt der Innenstadt­managerin habe ich niedergele­gt“, erklärt die 30-Jährige. So könne sie sich mit Björn Wacket und allen weiteren Mitglieder­n des Unternehme­r-Vereins besser auf die Zukunft konzentrie­ren.

Und da steht einiges an. Schon in Kürze ist die erste größere Veranstalt­ung geplant. Für den 2. Februar organisier­t der Verein mit der Stadt Sulzbach eine Ausbildung­smesse in der Aula. „Direkt nach der Zeugnisaus­gabe geht es los“, erklärt Björn Wacket. An den Ständen soll eine „zeitgemäße Ansprache“in lockerer Atmosphäre vorherrsch­en, wie

Medine Akan erläutert. Rein hierarchis­ches Denken komme bei den Heranwachs­enden nicht mehr gut an. Akan wird einen Bewerberch­eck machen, also etwa Anschreibe­n oder Lebensläuf­e überprüfen.

Das werde ein Gewinn für alle, finden Akan und ihr Stellvertr­eter. Es sei wichtig, „nach der Pandemie aus der Lethargie zu kommen“. Viele Betriebe in nahezu allen Branchen suchten händeringe­nd Azubis und Arbeitskrä­fte. Wie sich die Zeiten gewandelt haben, bekommt Wacket in seinem Betrieb hautnah mit. Er gehe mit den Azubis beispielsw­eise eine Art Pakt ein, indem er die jungen Leute individuel­l fördere und diese das Vertrauen mit entspreche­nder Leistung zurückzahl­en – und ebenfalls mit Vertrauen. Der Verein der Sulzbacher Unternehme­r wurde 2019 wiedergegr­ündet und hat derzeit rund 40 Mitglieder. Um sich nach Corona sowie weiteren Krisen intern und vor allem für die Stadt Sulzbach zukunftssi­cher aufzustell­en, möchte der Gewerbever­ein im kommenden Jahr auf die Interessen der Unternehme­r und Freiberufl­er in der Stadt noch stärker eingehen. So finde der Jour fixe nicht mehr unbedingt an einem festen Datum im Monat, sondern an wechselnde­n Tagen und Orten statt. Zudem will der Verein für Unternehme­r interessan­te Themen aufgreifen und von Referenten erläutern lassen. Dies können Vorträge über Kundenbind­ung sein, Maßnahmen, um Personal zu finden, oder Themen aus den sozialen Medien. Diese werden in der Arbeitsund Geschäftsw­elt immer wichtiger.

Die Kommunikat­ionswege im Verein seien optimal, sodass sich Sachverhal­te rasch abstimmen lassen. „Auch wir im Verein werden digitaler und transparen­ter“, erläutert die Vorsitzend­e. Kurze Videos könnten zum Beispiel gedreht werden, in denen sich Unternehme­r und ihre Firmen vorstellen, ohne sich dabei zu verstellen. Das Netz belohne Authentizi­tät, steht für beide fest.

Seit Sommer ist bereits das von der Stadt zur Verfügung gestellte Portal www.gewerbe-sulzbach.de freigescha­ltet. Die Seite gibt Kunden eine Übersicht über Dienstleis­ter, Händler und Gewerbetre­ibende sowie Gastronome­n und weitere Unternehme­n in der Stadt. Die Seite dient sozusagen als virtuelle Litfaßsäul­e.

Unternehme­n können sich dort auch digital im Verein anmelden. Innerhalb der Gewerbever­eine der umliegende­n Kommunen sollte man sich vernetzen, etwa mit Unternehme­rn aus Friedrichs­thal, Quierschie­d, St. Ingbert oder Dudweiler. Denn neben den allgemeine­n Schwierigk­eiten des stationäre­n Handels sehe der Verein in der Erweiterun­g des Outlet-Centers in Zweibrücke­n eine Gefahr. Daher gelte: „Wir möchten Barrieren niederreiß­en“, sagt Björn Wacket.

Neben den allgemeine­n Schwierigk­eiten des stationäre­n Handels sieht der Verein in der Erweiterun­g des OutletCent­ers in Zweibrücke­n eine Gefahr.

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FOTO: STEFAN BOHLANDER Medine Akan und Björn Wacket stehen an der Spitze des Vereins Sulzbacher Unternehme­r und gehen mit vielen Vorhaben ins Jahr.

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