Warum die Bundesliga kein Thema ist
Der Ringer-Zweitligist AC Heusweiler hat auf die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation verzichtet. Der unbesiegte Meister befürchtet, dass er in der 1. Liga „Kanonen-Futter“wäre und seine vielen Talente „verheizen“würde.
HEUSWEILER Die Verantwortlichen des Zweitliga-Meisters AC Heusweiler erklären, warum sie auf den möglichen Aufstieg in die RingerBundesliga verzichtet haben. „Die 1. Liga soll von den Mannschaften her reduziert werden und hat dann vermutlich ein noch deutlich höheres Leistungsniveau als bislang. Bei einem Aufstieg wären wir wahrscheinlich nicht mehr als KanonenFutter“, sagt Heusweilers sportlicher Leiter und Trainer Cacan Cakmak.
Man habe mit der Entscheidung auch die „vielen Nachwuchsringer im Verein schützen wollen. Da gibt es viele gute Jungs, die sich erst einmal in der 2. Liga beweisen wollen. Wenn du national ganz oben an den Start gehst, wirst du als junger Ringer viele deutliche Niederlagen hinnehmen müssen“, berichtet Cakmak. Er erklärt: „Dadurch entsteht die Gefahr, dass diese Jungs schnell den Spaß am Ringen verlieren. Wir tun gut daran, sie in der 2. Liga Schritt für Schritt weiterzuentwickeln – als sie ganz oben schnell zu verheizen.“
Einige der Talente des AC Heusweiler durften im letzten Saisonkampf, den der bereits zuvor feststehende Meister in der heimischen Realschulhalle gegen Schlusslicht TSV Gailbach mit 20:15 gewann,
Erfahrungen in der 2. Liga sammeln. Cakmak spricht die unteren Gewichtsklassen an: Der 17 Jahre alte Fynn Jochen (57 Kilogramm/ Griechisch-Römisch), der gleichaltrige Nico Altmeyer (61 Kilogramm/ Freistil) sowie der 16 Jahre alte Louis Hoffmann (66 Kilogramm/ Griechisch-Römisch) holten zwar keinen Punkt, wehrten sich auf der Matte aber „zur vollsten Zufriedenheit“ihres Trainers, der sagt: „Die Zuschauer haben es richtig positiv aufgenommen, dass wir im letzten Kampf vielen Nachwuchsringern eine Einsatzchance gegeben haben.“Mit dem 16 Jahre alten Leander Bode, der in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm den Gailbacher Finn Köth mit 4:0 bezwang, trug sich ein Talent auch in die Siegerliste ein.
„Wir haben eine richtig tolle Saison gerungen. Ich hätte zuvor nie darauf gehofft, sämtliche Kämpfe zu gewinnen. Alles hat perfekt gepasst“, meint Cakmak. Der AC Heusweiler war mit 28:0 Punkten in der 2. Bundesliga Nord mit großem Vorsprung auf Vize-Meister KV Riegelsberg, der 19:9 Zähler auf seinem Konto hatte, das Maß aller Dinge. „In der kommenden Saison wollen wir in der 2. Bundesliga eine ähnlich gute Rolle spielen. Von daher tun wir gut daran, uns ab Mai intensiv vorzubereiten“, erklärt Cakmak. Der 42-Jährige berichtet, dass 90 Prozent des
28:0 Punkte hatte der AC Heusweiler als unbesiegter Meister am Saisonende auf seinem Konto.
aktuellen Kaders gehalten werden soll, außerdem sind Neuzugänge im Gespräch. „In beide Richtungen kann ich allerdings noch keine Namen nennen, da dies laufende Gespräche betrifft. Auf jeden Fall wollen wir auch in der nächsten Saison unsere jungen Ringer kontinuierlich aufbauen und ihnen zu wichtigen Einsatzzeiten verhelfen“, sagt der
Trainer des Meisters der 2. Liga Nord, durch dessen Verzicht auf die Relegation der SVG Weingarten als Meister der 2. Liga Süd direkt in die Bundesliga aufgestiegen ist.