Frau soll Feuer in Dudweiler gelegt haben
Die Wohnung einer 49-Jährigen brennt. Sie hat laut Polizei am Abend zuvor Ladendiebstahl begangen und das Personal bedroht.
Aus Ladendiebstahl wird durch Androhung von Gewalt räuberischer Diebstahl – und am Ende steht offenbar eine gefährliche Brandstiftung in einem Mehrfamilienhaus in Dudweiler. Die Polizei hat Informationen der SZ bestätigt, wonach eine amtsbekannte 49-Jährige die Behörden seit Mittwochabend auf Trab gehalten hat. Stunden bevor es in der Wohnung der Frau brannte, war diese von der Polizei durchsucht worden.
Was war passiert? Am Donnerstagmorgen brannte es in der Wohnung einer 49-Jährigen. Die Freiwillige Feuerwehr Dudweiler war schnell an dem Mehrfamilienhaus in der Fischbachstraße 5a. 13 Personen waren in dem Haus. Die Einsatzkräfte begannen sofort mit der Evakuierung und Brandbekämpfung. Auffällig dabei: Eine Frau wollte das Haus nicht verlassen. Die Polizei musste die psychisch auffällige Person nach draußen bringen. Sie wurde mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in ein Saarbrücker Krankenhaus gebracht.
Die Polizei bestätigt, dass in der Wohnung der 49-Jährigen am Abend eine Durchsuchung stattgefunden hat. Die Frau hatte laut Polizei wenige Stunden zuvor in einem Einkaufsmarkt einen Diebstahl begangen. Dabei wurde sie erwischt. Sie hatte dem Personal ihren Ausweis mehr oder minder vor die Füße geworfen. Vermutlich habe sie suggerieren wollen, dass sie später bezahlt. Jedenfalls machte sie sich laut Polizei mit dem Diebesgut aus dem Staub. Dessen
Wert lag demnach unter 50 Euro. Personal des Einkaufsmarktes verfolgte die Diebin, die ihre Beute zurückgeben sollte. Die 49-Jährige bedrohte laut Polizei ihre Verfolger. Mit der Androhung von Gewalt machte sie aus einfachem Ladendiebstahl einen räuberischen Diebstahl. Die Verfolger ließen die Diebin ziehen. Als die Diebin zu Hause in der Fischbachstraße war, klingelte die Polizei kurze Zeit später an ihrer Wohnung. Die Frau öffnete aber nicht.
Die Polizei erwirkte über die Staatsanwaltschaft eine Wohnungsdurchsuchung. Ein Schlüsseldienst öffnete die Tür. Als die Beamten der Polizei-Inspektion Sulzbach die Wohnung durchsuchten, leistete die Frau Widerstand. Die Beamten nahmen sie mit zur Polizei-Inspektion. Da sie offenbar unter dem Einfluss von Alkohol und Betäubungsmitteln stand, wurde sie danach ins Sulzbacher Krankenhaus gebracht.
Damit war die Diebstahl-Sache erledigt. Es war nach Mitternacht. Am Morgen danach trat die Frau erneut auf den Plan. Um 7.38 Uhr gingen Notrufe ein, wonach es in der Fischbachstraße in Dudweiler brennt – es war die Wohnung der 49-Jährigen. Die Frau hat jetzt nicht nur ein Verfahren wegen räuberischem Diebstahl und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte am Hals. Sondern gilt laut Polizei auch als tatverdächtig, für das Feuer in dem Mehrfamilienhaus verantwortlich zu sein. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen noch. Die Frau wurde auf behördliche Anordnung in eine geschlossene Einrichtung gebracht.
Durch den Brand in dem Mehrfamilienhaus entstand ein Schaden von etwa 100 000 Euro. Die Anwohner des Anwesens, zu dem ein zweites Gebäude gehört, kommen nicht zur Ruhe. Eine Serie von knapp 20 Brandstiftungen hatte zwischen 2019 und 2020 für viel Unruhe in Dudweiler gesorgt. Die Stimmung rund um den sozialen Brennpunkt in der Fischbachstraße 5a und 5b, in dem es im gleichen Zeitraum mehr als 100 Polizei-Einsätze gab, war damals angespannt. Im Zuge der Ermittlungen wurde damals ein 69-Jähriger festgenommen, der für zahlreiche Brände in der Fischbachstraße in Frage kam.
In den 1966 errichteten Gebäuden in der Fischbachstraße 5a und 5b hat die Stadt Saarbrücken Obdachlose und Randständige untergebracht.