Die roten Wehrstege an der Güdinger Schleuse sind verschwunden
(bub) Ein 500-TonnenSchwerlastkran hat gestern die roten Wehrstege an der Güdinger Schleuse angehoben und am Ufer abgestellt. Diese Baumaßnahme ist Teil der Gesamtrevision der Schleuse Güdingen, einem 18 Millionen Euro teuren Projekt, bei dem nahezu alle Elemente von Wehr und Schleuse erneuert werden.
„Das Bauwerk ist rund 80 Jahre alt und hat in vielen Teilen die Zeit der üblichen Haltbarkeit überschritten. Insgesamt ist die Schleuse Güdingen ein Industriedenkmal, weshalb bei allen Arbeiten in Kooperation mit dem Denkmalschutz so gearbeitet wird, dass der Charakter der Anlage erhalten bleibt“, erklärte Dirk Hansen, stellvertretender Projektleiter beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn in Trier.
Mit dem Herausheben der beiden roten Stege kann das Schleusenpersonal erst einmal nicht mehr über das Wehr gehen. Die Stege aus genietetem Metall werden verschrottet, sagt Hansen.
Aktuell würden neue Stege bei einem Unternehmen in Saarlouis gefertigt, um sie später in Güdingen einzusetzen. „Sie werden in etwa so aussehen wie die alten, nur nicht mehr genietet sein. Der Unterbau für die Stege wird neu aufbetoniert. Danach werden in den kommenden beiden Jahren die sogenannten Fischbauchklappen im Wehr ersetzt. Danach ist die Anlage bereit für die nächsten 80 Jahre und sichert dauerhaft den Freizeitverkehr für die
Schifffahrt nach Frankreich. Hier war es ja auch der politische Wille, dass man auf dem Wasserweg nicht die Grenze schließt. Daher hat man sich für die Revision der Schleuse entschieden“, erklärt Hansen.
Am Ende werde es ganz leichte Veränderungen im Aussehen der Anlage geben, aber man bemühe sich, das Denkmal dauerhaft zu erhalten. Bis 2026 sollen die Arbeiten dann abgeschlossen sein.