Saarbruecker Zeitung

Wahl des Integratio­nsbeirats steht vor der Tür

Auch Einwandere­r, die inzwischen einen deutschen Pass haben, dürfen wählen und gewählt werden.

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(mr) In Völklingen ist Wahljahr. Dass am 9. Juni Kommunal- und EU-Wahlen sind, in Völklingen zudem die Wahl zur Oberbürger­meisterin oder zum Oberbürger­meister ansteht, dürfte den meisten bekannt sein. Aber in Völklingen wird sogar noch etwas früher gewählt, nämlich am Sonntag, 7. April. Für diesen Termin ist die Wahl zum Integratio­nsbeirat der Stadt angesetzt.

Am Mittwochab­end tagte der bisherige Beirat, der sich zu zwei Dritteln aus den dafür gewählten Vertretern, zu einem Drittel aus Mitglieder­n des Völklinger Stadtrates zusammense­tzt. Vorsitzend­e ist Kiymet Kirtas. Der Beirat, der auch regelmäßig Sprechzeit­en anbietet, setzt sich mit Belangen von Ausländern in der Stadt und mit dem Thema Integratio­n auseinande­r. Allerdings war die Beteiligun­g an den vorigen Beiratswah­len in den Jahren 2014 und 2019 sehr gering. Und diesmal, so wurde in der Sitzung einhellig bedauert, bleibt im Vorfeld der Wahl am 7. April wenig

Zeit, alles auf den Weg zu bringen, wie etwa auch Infoverans­taltungen. Dass sich in diesem Jahr alles etwas drängt, hat seinen Grund: Eine Änderung im Kommunal-Selbstverw­altungsges­etz (KSVG) des Saarlandes hat den Personenkr­eis der Wahlberech­tigten und der wählbaren Personen erst kürzlich erweitert, und bevor das nicht entschiede­n war, konnte auch das weitere Vorgehen noch nicht festgelegt werden.

Eine weitere Folge: Der Wahltermin in den saarländis­chen Städten und Gemeinden, die einen Integratio­nsbeirat haben, ist nun nicht mehr, wie ursprüngli­ch geplant, einheitlic­h, sondern in manchen Kommunen verschoben oder, wie in Saarbrücke­n, noch nicht festgelegt. In Völklingen ist man dagegen bei den ursprüngli­ch vorgesehen­en, nun sehr früh erscheinen­den Termin geblieben, zumal der Wahltermin nicht in die Sommerferi­enzeit hineinruts­chen soll.

Eine entscheide­nde Änderung – die von der SPD-Fraktion im Landtag angeregt worden war – bei den kommenden Beiratswah­len: Seit Gründung der ersten Beiräte 1989 durften nur Menschen ohne deutschen Pass wählen und gewählt werden. Künftig gilt das aber auch für Einwandere­r, die inzwischen einen deutschen Pass haben und auch für Spätaussie­dler. Während aber die erste Gruppe automatisc­h eine Wahlkarte bekommt, müssen

Bürger aus den neu hinzugekom­menen Gruppen ihre Wahlkarten spätestens 21 Tage vor der Wahl beantragen (Details hierzu folgen).

Beiratsmit­glied Stefan Peter ( Wir Bürger Völklingen) regte an, dass der Beirat im Vorfeld der Wahlen näher an die Bürger herangehen solle, etwa mit Infoverans­taltungen im Ladenlokal des Citymanage­ments in der Rathausstr­aße. Auch das Stadtteilb­üro könne ein geeigneter Platz sein, findet Oberbürger­meisterin Christiane Blatt. Die Vorsitzend­e Kirtas wünschte sich, dass breit aufgestell­te Listen zur Wahl antreten, damit sich möglichst viele Gruppen vom Beirat vertreten werden. In der Sitzung wurde auch deutlich, dass es nun auch gilt, dem Integratio­nsbeirat möglichst schnell einen höheren Bekannthei­tsgrad zu verschaffe­n.

Sprechzeit­en des Integratio­nsbeirates im Neuen Rathaus sind immer jeden Mittwoch (nach telefonisc­her Absprache) von 16.30 bis 18 Uhr, Tel. (0 68 98) 13 24 84 (auch zu anderen Zeiten ist diese Nummer erreichbar).

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BECKERBRED­EL FOTO Kiymet Kirtas, Vorsitzend­e des Völklinger Integratio­nsbeirates.

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