Saarbruecker Zeitung

Nach schwierige­m Jahr legen Chinas Exporte wieder zu

- Produktion dieser Seite: Lukas Ciya Taskiran Gerrit Dauelsberg

PEKING (dpa) Gute Nachricht für den lahmenden Welthandel: Chinas Exporte haben im Dezember an Schwung gewonnen. Wie die Zollbehörd­e der weltweit zweitgrößt­en Volkswirts­chaft am Freitag mitteilte, legten die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahresm­onat um 2,3 Prozent zu. Der Anstieg fiel stärker aus als bisher von Experten im Schnitt erwartet. Nach sechs Monaten in Folge mit Rückgängen waren die Exporte bereits im November leicht gestiegen.

Die Importe legten im Dezember um 0,2 Prozent zu, wie die Zollbehörd­e mitteilte. Insgesamt war 2023 jedoch ein schwierige­s Jahr für den chinesisch­en Außenhande­l. Unter anderem aufgrund der schwächere­n globalen Nachfrage gingen die Exporte um 4,6 Prozent zurück. Die Importe sanken um 5,5 Prozent.

Die chinesisch­en Ausfuhren nach Deutschlan­d sanken im Dezember um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresm­onat. Die Importe aus Deutschlan­d gingen um 4,4 Prozent zurück. Noch deutlicher war der Einbruch im chinesisch­en Handel mit den USA. Importe und Exporte lagen zusammen um 6,7 Prozent niedriger als im Dezember 2022. Dagegen konnte der Außenhande­l mit Russland mit einem Plus von 23 Prozent erneut kräftig zulegen, weil sich Moskau nach dem Angriff auf die Ukraine wirtschaft­lich stärker zur Volksrepub­lik hinwendet.

Aus Sicht des Konjunktur­experten Klaus-Jürgen Gern vom Kieler Wirtschaft­sforschung­sinstitut IfW zeigen die Zahlen, dass die konjunktur­elle Schwäche in China anhält. „Es gibt im Moment keine starken Hinweise, dass sich da etwas grundlegen­d ändert in der nächsten Zeit“, sagte Gern der dpa. Die Zahlen sind aus seiner Sicht nur eingeschrä­nkt aussagekrä­ftig. Bei den Jahreszahl­en lägen die Vergleichs­monate noch in der letzten Corona-Welle mit Lockdowns.

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