Saarbruecker Zeitung

US-Luftfahrtb­ehörde will Boeing-Produktion prüfen

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SEATTLE (dpa) Der jüngste Zwischenfa­ll mit einem im Flug herausgebr­ochenen Rumpfteil hat für Boeing immer schwerwieg­endere Konsequenz­en. Die US-Luftfahrtb­ehörde FAA wird die Produktion des betroffene­n Typs 737-9 Max inklusive der Zulieferer einer Überprüfun­g unterziehe­n. Auch werde man möglichen Sicherheit­srisiken in der Arbeitsauf­teilung nachgehen. Die FAA will auch prüfen, ob unabhängig­e externe Kontrolleu­re engagiert werden sollten.

Die Behörde hatte am Wochenende angeordnet, Flugzeuge des Typs Boeing 737-9 Max am Boden zu lassen und zu inspiziere­n. Das Bauteil verschließ­t bei der Modellvari­ante eine nicht benötigte Türöffnung. Bei einem Flug von Alaska Airlines am Freitag vergangene­r Woche riss das Teil plötzlich kurz nach dem Start im Steigflug heraus.

Bei darauffolg­enden Überprüfun­gen fanden Alaska und United Airlines auch bei weiteren Flugzeugen des Typs an der Stelle lockere Befestigun­gsteile. Die Branchenwe­bsite „The Air Current“berichtete, dass allein United bei rund 15 Maschinen auf solche Probleme gestoßen sei.

Der Rumpf der Modelle wird weitgehend vom Boeing-Zulieferer Spirit Aerosystem­s montiert und geht dann ins Boeing-Werk, wo unter anderem die Flügel angebaut werden. Boeing-Chef Dave Calhoun sagte dazu in einem TV-Interview, der Konzern werde „nicht mit dem Finger zeigen“, da man schließlic­h auch einen Fehler habe durchgehen lassen.

Bereits am Donnerstag hatte die FAA Boeing über eingeleite­te Ermittlung­en informiert. Die Umstände wiesen darauf hin, dass der Flugzeugba­uer möglicherw­eise seine Pflichten bei Produktion, Inspektion­en und Tests vernachläs­sigt habe, hieß es in einem Brief an den Flugzeugba­uer.

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