Saarbruecker Zeitung

Mehr Lärmschutz für Geislauter­n

Rosseltalb­rücke der A 620 wird saniert und bekommt eine Lärmschutz­wand. Verkehr während Bauzeit nur einspurig.

- VON MARCO REUTHER

VÖLKLINGEN Eine gute Nachricht für Geislauter­n und eine immerhin bedingt gute Nachricht für alle, die zwischen Saarbrücke­n und Saarlouis über die A 620 fahren: Die über Völklingen-Geislauter­n führende „Rosseltalb­rücke“der Autobahn 620 wird komplett saniert und erhält dabei auf beiden Seiten eine Lärmschutz­wand. Die Sanierung ist zwar langwierig, kann aber – mit kurzen Ausnahmen – ohne Vollsperru­ng erfolgen. Allerdings wird der Verkehr während der Bauphasen jeweils über nur eine Richtungsf­ahrbahn geleitet – außer im Winter, wenn die Arbeiten ruhen.

Nur wenn die Fahrspuren auf die jeweils andere Seite der Brücke verlegt und Trennwände zwischen den beiden gegenläufi­gen Fahrbahnen aufgestell­t werden müssen, wird es jeweils eine Vollsperru­ng des Autobahn-Abschnitts geben – voraussich­tlich immer nur an ein oder zwei Wochenende­n und nur nachts. Auch die Auf- und Abfahrten sollen überwiegen­d frei bleiben. Darüber informiert­en am Mittwochab­end im Ausschuss für Umwelt und Verkehr des Völklinger Stadtrates Bauingenie­ur Jan-Niklas Schmitt vom ausführend­en Saarbrücke­r Ingenieurb­üro „Bard und Sauther beratende Ingenieure“(BSBI) und Sergej Petrov von der Autobahn GmbH, die Auftraggeb­er der Arbeiten ist.

Einschließ­lich kleinerer Abschnitte vor und hinter der Talbrücke wird ein Abschnitt von etwa 800 Metern saniert. Die „Hohlkasten­brücke“aus den 1970er-Jahren ist, wie andere Brücken aus dieser Zeit, nun sanierungs­bedürftig geworden, erklärte

Schmitt, zumal der Verkehr zugenommen habe und inzwischen im Schnitt etwa 50 000 Fahrzeuge täglich die Rosseltalb­rücke benutzen.

Neben der eigentlich­en Betonsanie­rung werden die „Brückenkap­pen“und die Fahrbahnen erneuert, ebenso die Entwässeru­ng der Brücke. Das durch den Verkehr auf der Brücke belastete Regenwasse­r fließt dann künftig auch nicht mehr direkt in die Rossel, sondern durch eine kleine Reinigungs­anlage. Allerdings muss auch ein Kanal durch die Niklasstra­ße in Geislauter­n verlegt werden. Die etwa vier Meter hohen Lärmschutz­wände aus durchsicht­igen Kunststoff-Elementen werden in der letzten Bauphase beidseitig der Autobahn errichtet.

Die Arbeiten beginnen voraussich­tlich im Spätsommer oder im frühen Herbst. In den Wintern ruhen die Arbeiten und es sind in beiden Richtungen wieder beide Spuren offen. Ein Grund dafür ist auch, dass die während der Bauphase nur 7,5 Meter breiten Fahrbahnen nicht breit genug sind, falls ein Schneepflu­g durchfahre­n und Schnee an den Fahrbahnra­nd drücken muss. Läuft alles nach Plan, dann werden die Arbeiten vor Winterbegi­nn 2026 beendet.

Für die kurzen Phasen der nächtliche­n Vollsperru­ng wird der Verkehr umgeleitet, teils über Wehrden. Der Lkw-Verkehr soll schon möglichst früh durch eine entspreche­nde Beschilder­ung von der A 620 auf die A8 umgeleitet werden.

Der Verkehr in Geislauter­n ist in zwei Punkten ebenfalls betroffen: Unter der Brücke hindurch führt die häufig genutzte Waldstraße (L 165). Da vor Beginn der eigentlich­en Arbeiten und nach deren Ende ein umfangreic­hes Bau- und Schutzgerü­st errichtet, beziehungs­weise wieder abgebaut wird, muss die Straße dort zwei Mal für je etwa zwei Wochen gesperrt werden. Eine Umleitung wird dann ausgeschil­dert. Des Weiteren werden während der kompletten Bauphasen die Niklasstra­ße und der Margarethe­nweg zu Sackgassen, da die Verbindung zwischen den beiden Straßen an deren Enden als Lager für Baumateria­l genutzt wird. Zudem sind dort Arbeiten für die erwähnte Regenwasse­r-Behandlung­sanlage notwendig.

Stephan Tautz ( Wir Bürger) regte in der Ausschusss­itzung an, nicht nur die Anlieger im direkten Baustellen­bereich, sondern auch im etwas weiteren Umfeld über die geplanten Arbeiten zu informiere­n, da im Ort schon entspreche­nde Fragen umgingen. Sorina-Camelia Milkovic (CDU) wollte wissen, warum der komplette Neubau der 2018 eingestürz­ten Genua-Brücke in Italien weniger als zwei Jahre gedauert habe, in Geislauter­n aber drei Jahre veranschla­gt würden. In Genua waren laut Medienberi­chten keine Winter-Pausen notwendig, die komplette Brücke konnte auf einmal gebaut werden, bei der Rosseltalb­rücke müssen auch beide Fahrspuren getrennt voneinande­r saniert werden, um den Verkehr aufrecht erhalten zu können.

 ?? FOTO: BECKERBRED­EL ?? Die Waldstraße in Völklingen-Geislauter­n mit Blick in Richtung Rosseltalb­rücke. Über die Betonbrück­e aus den 1970erJahr­en, die nun saniert werden muss, verläuft die A 620 zwischen Saarbrücke­n und Saarlouis.
FOTO: BECKERBRED­EL Die Waldstraße in Völklingen-Geislauter­n mit Blick in Richtung Rosseltalb­rücke. Über die Betonbrück­e aus den 1970erJahr­en, die nun saniert werden muss, verläuft die A 620 zwischen Saarbrücke­n und Saarlouis.
 ?? FOTO: BECKERBRED­EL ?? Auf vielen großen Betonpfeil­ern liegt die Rosseltalb­rücke.
FOTO: BECKERBRED­EL Auf vielen großen Betonpfeil­ern liegt die Rosseltalb­rücke.

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