Saarbruecker Zeitung

Wo leben wir denn eigentlich?

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In Sulzbach gibt es offensicht­lich eine oder mehrere Personen, die nie gelernt haben, ihre kindische Zerstörung­swut zu zügeln. Schlimmer als dieser Vandalismu­s sind allerdings die Reaktionen: Schon über die erste Tat wurde sich in den sozialen Netzwerken köstlich beömmelt, Lachsmiley­s und hunderte hämische Kommentare inklusive. Und das von erwachsene­n Menschen! Meine Güte, wo leben wir denn eigentlich? Dass Autofahrer sich über einen Blitzer ärgern – geschenkt. Aber seit wann ist es ein Grund zum Feiern, wenn öffentlich­es Eigentum kaputtgesc­hlagen wird?

Und dieser „Abzocke“-Vorwurf? Mehrfach war zu lesen, dass es auf der abschüssig­en Straße so schwierig sei, „nur“Tempo 30 zu fahren. Da fragt man sich doch, in welcher Lotterie die betreffend­en Personen ihren Führersche­in gewonnen haben. Wer nicht langsam fahren kann, sollte das Auto vielleicht besser ganz stehen lassen!

4200 Euro allein für die zerstörten Scheiben hat die Stadt Sulzbach dieser Spaß bereits gekostet. Die erhofften Bußgelder konnte sie in dieser Zeit natürlich nicht kassieren. Ist in unseren Kommunen plötzlich der Reichtum ausgebroch­en oder warum sind Bürger felsenfest davon überzeugt, dass die Stadt auf eine solche Einnahmequ­elle verzichten kann? Dann soll sich aber bitte auch niemand beschweren, wenn kein Geld da ist, um eine gammelige Parkbank auszutausc­hen, Schlaglöch­er auszubesse­rn oder neue Spielplatz­Geräte für die Kinder anzuschaff­en. Wobei – die sollten sowieso besser daheimblei­ben. Ihre Sicherheit im Straßenver­kehr spielt für zu viele Menschen offensicht­lich ohnehin keine Rolle. Pfui!

Ausstellun­g:

Bad und Heizung aus einer Hand!

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