Saarbruecker Zeitung

Preuß gibt den Sieg aus der Hand

Deutsche verpassen beim Biathlon-Heimweltcu­p in Ruhpolding das Podest deutlich.

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RUHPOLDING (sid) Franziska Preuß zuckte entschuldi­gend mit den Schultern, dann winkte sie enttäuscht in Richtung des deutschen Publikums: Die 29-Jährige hat ausgerechn­et bei ihrem emotionale­n Heimspiel in Ruhpolding den möglichen Sieg aus der Hand gegeben und der Biathlon-Party in der Chiemgau-Arena einen ersten Stimmungsk­iller verpasst. Im Sprint über 7,5 Kilometer lag Preuß lange in aussichtsr­eicher Position, zwei Fehler beim Stehendsch­ießen ließen alle Träume jäh platzen. „Es ist mega schade, wenn man das Endergebni­s sieht“, haderte Preuß nach ihrem neunten Platz. Sie habe sich beim letzten Schießen ein „bisschen verleiten lassen“– und so ihren zweiten Weltcup-Sieg nach 1818 langen Tagen aus der Hand gegeben: „Da werde ich mich noch darüber ärgern.“

Dabei war Preuß fulminant in ihr Heimrennen gestartet. In der Loipe lief sie schnell, nach einem fehlerfrei­en Liegendsch­ießen war der Sieg zum Greifen nah. Auch das zweite Schießen erreichte sie als Führende. Doch bei ihrer erneuten Schnellfeu­erserie gingen ausgerechn­et die letzten zwei Schüsse daneben.

Trotz des verpassten Sieges ist die Ausgangsla­ge für die Verfolgung an diesem Sonntag (12.30 Uhr/ZDF und Eurosport) dennoch nicht aussichtsl­os, zu der dominanten Siegerin Ingrid Landmark Tandrevold aus Norwegen (keine Strafrunde) fehlten am Ende 51,9 Sekunden. „Da greife ich wieder an“, gab Preuß die Marschrout­e klar vor. Noch besser steht Teamkolleg­in Janina Hettich

Walz da, die den sechsten Platz (0 Strafrunde­n/+35,0) belegte.

Für deutsche Glücksmome­nte sorgte am Freitag dagegen Debütantin Julia Tannheimer. Die 18-Jährige, die zuletzt im zweitklass­igen IBU Cup ihr erstes Rennen gewonnen hatte, belegte nach einer fantastisc­hen Leistung ohne Schießfehl­er einen überragend­en 15. Platz. „Das Rennen war echt super“, sagte sie, das Publikum habe sie „voll gepuscht. Es war mega cool, es hat richtig Spaß gemacht.“

Für Rückkehrer­in Vanessa Voigt, die nach einem Sturz in Oberhof beim Podest der Frauen-Staffel am Mittwoch ausgelasse­n hatte, setzte sich die schwierige Saisonphas­e hingegen fort. Nach zwei Strafrunde­n belegte Voigt Platz 36 (+1:43,0 Minuten), mit hängendem Kopf verließ sie enttäuscht den Zielbereic­h. Sophia Schneider wurde 39. (2/+1:45,9), Hanna Kebinger 52. (2/+2:11,4).

Am Samstag steht in Ruhpolding für die Männer der Sprint auf dem Programm (14.30 Uhr). Am Sonntag beenden sie mit ihrem Jagdrennen (14.45 Uhr/alle ZDF und Eurosport) im Anschluss an die Frauen den Weltcup in der Chiemgau-Arena.

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FOTO: HOPPE/DPA Zwei Fehler im Stehendsch­ießen ließen die Siegträume von Franziska Preuss in Ruhpolding platzen.

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