Wende in Sorgerechtsstreit von Christina Block
Die Tochter des Block-House-Gründers ist nun doch wegen einer gewaltsamen Rückholaktion ihrer Kinder im Fokus der Ermittler.
HAMBURG (dpa) Der seit Jahren ausgetragene Sorgerechtsstreit der Hamburger Unternehmerin Christina Block (50) und ihres Ex-Mannes (49) hat ein neues Kapitel: Staatsanwaltschaft und Polizei haben am Freitag Blocks Wohnhaus in Hamburg durchsucht. Es werde gegen sie und weitere Personen wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger und sonstiger Straftaten ermittelt, so die Staatsanwaltschaft.
Der Kampf um zwei der vier gemeinsamen Kinder erinnert seit langem an einen dramatischen Film. Deutsche und dänische Gerichte haben bereits sowohl für den Vater als auch für die Mutter entschieden. Ein endgültiges Urteil steht allerdings noch immer aus.
Zuletzt wurden die Kinder in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von bislang Unbekannten aus Dänemark nach Deutschland zur Mutter geholt. Der Vater soll laut Polizei angegriffen worden sein. Nach einer erneuten Gerichtsentscheidung sind die Kinder nun wieder in Dänemark. Und Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln: Wer hat die Rückhol-Aktion in Auftrag gegeben? In dem Zusammenhang wurden am Freitag mehrere Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Nach dpa-Informationen sollten E-Mails und Daten gesichert werden, die Hinweise auf den oder die Auftraggeber der Aktion in Dänemark bringen.
Fast ein Dutzend Ermittler waren am Morgen in zivilen Fahrzeugen vorgefahren und hatten gefüllte Pappkartons und ein wie ein Drucker aussehendes Gerät aus der Villa getragen. Die mehrstündige Aktion war von Medienvertretern beobachtet, fotografiert und gefilmt worden. Auch am Luxus-Hotel Grand Elysée sollen Ermittler unterwegs gewesen sein, wie ein dpa-Fotograf sagte. Sie packten Kartons in ein Auto.
Das Elysée-Hotel gehört wie die Restaurantkette Block House zu der von Eugen Block gegründeten Unternehmensgruppe. Der 83-Jährige ist Christina Blocks Vater. Er hatte erst am Donnerstag bei einem Neujahrsempfang über den Sorgerechtsstreit um seine Enkel gesagt: „Diese Ungerechtigkeit schreit zum Himmel.“Das alles sei nur traurig.