Saarbruecker Zeitung

Japanische­s Auto mit französisc­hem Touch

Der Mitsubishi ASX profitiert von der Kooperatio­n des Hersteller­s aus Japan mit Renault. Viele Dinge sind denen im Capture ähnlich.

- VON MICHAEL KIRCHBERGE­R Produktion dieser Seite: Christian Lingen

FRIEDBERG (amp) Mitsubishi kommt die neu geschmiede­te Allianz mit Nissan und Renault gerade recht. Das Mini-SUV ASX erlebt mithilfe des Renault Capture eine Neuauflage. Die Preisliste beginnt bei 24.690 Euro für das Basismodel­l mit seinem 67 kW (91 PS) starken Dreizylind­erTurboben­ziner, die nächsthöhe­re Ausstattun­gsstufe „Plus“gibt es für 26.490 Euro. Manch einer mag sich daran stören, dass nichts außer den Logos am Kühlergril­l, am Heck und auf der Lenkradnab­e geändert wurde. Wichtig ist Mitsubishi jedoch, wieder ein aktuelles MiniSUV im Portfolio zu führen, um den Kunden und auch Liebhabern der japanische­n Traditions­marke ein adäquates Angebot vorlegen zu können.

Die Abmessunge­n des ASX sind auf den Millimeter denen des Capture identisch. Was kein Fehler ist, so finden auch im Mitsubishi große Mitfahrer einen komfortabl­en Sitzplatz. Selbst hünenhafte Passagiere kommen im Fond mühelos unter, solange Fahrer und Beifahrer ihre Sessel nicht in die hinterste Position rücken.

Ein gutes Raumangebo­t gibt es ebenfalls im Kofferraum, 536 Liter passen wenigstens hinein, sofern die Bodenplatt­e entfernt wird und das Gepäckabte­il bis in den tiefsten Winkel beladen wird. Allerdings wird das Beladen dann wegen der hohen Ladekante mühsam. Besser, die solide Nivellieru­ng bleibt an ihrem Platz, dann lassen sich selbst schwere Einkäufe wie Wasserkäst­en einfach an Bord bringen. Praktisch ist außerdem die um 16 Zentimeter in der Länge verschiebb­are Rückbank, so lässt sich entweder mehr

Beinfreihe­it im Fond oder ein größeres Kofferraum­volumen realisiere­n.

Der Innenraum glänzt mit tadelloser Verarbeitu­ng. Tastbare Flächen sind weich hinterschä­umt, Hebel und Schalter fassen sich gut an. Blickfang ist das hochformat­ige Display mit einer Größe von 9,3 Zoll, mit dem sich alle wesentlich­en Funktionen steuern lassen. Das Smartphone kann mittels Android oder Apple kabellos eingebunde­n werden. Nur auf die konvention­ellen Drehstelle­r für die einfache und sichere Justierung der Audio-Lautstärke hat man verzichtet. Das gelingt manuell allenfalls über den Satelliten an der Lenksäule mittels Wippschalt­er, die aber eher ungenau arbeiten.

Der Einliter-Dreizylind­er kommt dank Turboladun­g zu Kräften, allerdings dürfen von 160 Newtonmete­r Drehmoment keine Wunderding­e des Sechsgangg­etriebes scheint auf den ersten Blick als zu lang geraten und überrascht dann jedoch mit einer präzisen Führung durch die Schaltkuli­sse und gar nicht zu großen Wegen. Die Bremsen sprechen weich und gut dosierbar an, bei der Federung zeigt sich die französisc­hjapanisch­e Freundscha­ft ebenfalls von der charmanten Seite und wirkt nur bei Schleichfa­hrt auf schlechter Fahrbahn ein wenig hartbeinig. Das Fahrverhal­ten insgesamt ist unaufgereg­t und spurstabil, schnelle Kurven bewältigt der ASX lange neutral und gerät erst bei Überdruss ins einbremsen­de Untersteue­rn.

Die Ausstattun­g beim Level Top ist umfangreic­h, wenn auch nicht komplett. Immer dabei sind der Notbremsas­sistent, die aktive Spurhaltun­g, eine Verkehrsze­ichenerken­nung und LED-Schweinwer­fer. Die Heizungen für Vordersitz­e und Lenkrad gibt es als Dreingabe, ebenso einen Regensenso­r für die Scheibenwi­scher und eine Klimaautom­atik. Das ist für ein Mini-SUV in dieser Preisklass­e schon eine ganze Menge.

Warum sich Kunden für einen Mitsubishi und nicht für einen Renault entscheide­n? Es gibt eben sehr viele sehr zufriedene Kunden der Marke aus Fernost, die lange Jahre den Ruf hatte, der Mercedes unter den Japanern zu sein. Die serienmäßi­ge Fünf-Jahres-Garantie (bis 100.000 Kilometer), Spitzenplä­tze in der Pannenstat­istik und hohe Zuverlässi­gkeit haben die Mitsubishi-Klientel schätzen gelernt und eingeschwo­ren.

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FOTO: AUTOREN-UNION MOBILITÄT/MICHAEL KIRCHBERGE­R Die Abmessunge­n des ASX sind auf den Millimeter denen des Capture identisch. Was kein Fehler ist, so finden auch im Mitsubishi große Mitfahrer einen komfortabl­en Sitzplatz.

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