Japanisches Auto mit französischem Touch
Der Mitsubishi ASX profitiert von der Kooperation des Herstellers aus Japan mit Renault. Viele Dinge sind denen im Capture ähnlich.
FRIEDBERG (amp) Mitsubishi kommt die neu geschmiedete Allianz mit Nissan und Renault gerade recht. Das Mini-SUV ASX erlebt mithilfe des Renault Capture eine Neuauflage. Die Preisliste beginnt bei 24.690 Euro für das Basismodell mit seinem 67 kW (91 PS) starken DreizylinderTurbobenziner, die nächsthöhere Ausstattungsstufe „Plus“gibt es für 26.490 Euro. Manch einer mag sich daran stören, dass nichts außer den Logos am Kühlergrill, am Heck und auf der Lenkradnabe geändert wurde. Wichtig ist Mitsubishi jedoch, wieder ein aktuelles MiniSUV im Portfolio zu führen, um den Kunden und auch Liebhabern der japanischen Traditionsmarke ein adäquates Angebot vorlegen zu können.
Die Abmessungen des ASX sind auf den Millimeter denen des Capture identisch. Was kein Fehler ist, so finden auch im Mitsubishi große Mitfahrer einen komfortablen Sitzplatz. Selbst hünenhafte Passagiere kommen im Fond mühelos unter, solange Fahrer und Beifahrer ihre Sessel nicht in die hinterste Position rücken.
Ein gutes Raumangebot gibt es ebenfalls im Kofferraum, 536 Liter passen wenigstens hinein, sofern die Bodenplatte entfernt wird und das Gepäckabteil bis in den tiefsten Winkel beladen wird. Allerdings wird das Beladen dann wegen der hohen Ladekante mühsam. Besser, die solide Nivellierung bleibt an ihrem Platz, dann lassen sich selbst schwere Einkäufe wie Wasserkästen einfach an Bord bringen. Praktisch ist außerdem die um 16 Zentimeter in der Länge verschiebbare Rückbank, so lässt sich entweder mehr
Beinfreiheit im Fond oder ein größeres Kofferraumvolumen realisieren.
Der Innenraum glänzt mit tadelloser Verarbeitung. Tastbare Flächen sind weich hinterschäumt, Hebel und Schalter fassen sich gut an. Blickfang ist das hochformatige Display mit einer Größe von 9,3 Zoll, mit dem sich alle wesentlichen Funktionen steuern lassen. Das Smartphone kann mittels Android oder Apple kabellos eingebunden werden. Nur auf die konventionellen Drehsteller für die einfache und sichere Justierung der Audio-Lautstärke hat man verzichtet. Das gelingt manuell allenfalls über den Satelliten an der Lenksäule mittels Wippschalter, die aber eher ungenau arbeiten.
Der Einliter-Dreizylinder kommt dank Turboladung zu Kräften, allerdings dürfen von 160 Newtonmeter Drehmoment keine Wunderdinge des Sechsganggetriebes scheint auf den ersten Blick als zu lang geraten und überrascht dann jedoch mit einer präzisen Führung durch die Schaltkulisse und gar nicht zu großen Wegen. Die Bremsen sprechen weich und gut dosierbar an, bei der Federung zeigt sich die französischjapanische Freundschaft ebenfalls von der charmanten Seite und wirkt nur bei Schleichfahrt auf schlechter Fahrbahn ein wenig hartbeinig. Das Fahrverhalten insgesamt ist unaufgeregt und spurstabil, schnelle Kurven bewältigt der ASX lange neutral und gerät erst bei Überdruss ins einbremsende Untersteuern.
Die Ausstattung beim Level Top ist umfangreich, wenn auch nicht komplett. Immer dabei sind der Notbremsassistent, die aktive Spurhaltung, eine Verkehrszeichenerkennung und LED-Schweinwerfer. Die Heizungen für Vordersitze und Lenkrad gibt es als Dreingabe, ebenso einen Regensensor für die Scheibenwischer und eine Klimaautomatik. Das ist für ein Mini-SUV in dieser Preisklasse schon eine ganze Menge.
Warum sich Kunden für einen Mitsubishi und nicht für einen Renault entscheiden? Es gibt eben sehr viele sehr zufriedene Kunden der Marke aus Fernost, die lange Jahre den Ruf hatte, der Mercedes unter den Japanern zu sein. Die serienmäßige Fünf-Jahres-Garantie (bis 100.000 Kilometer), Spitzenplätze in der Pannenstatistik und hohe Zuverlässigkeit haben die Mitsubishi-Klientel schätzen gelernt und eingeschworen.