Bauern jammern auf hohem Niveau
Wenn man die Proteste gegen die Abschaffung der Agrardiesel-Subvention verfolgt, müsste man zu dem Schluss kommen, dass auch Pflegedienste und alle anderen, die für das Allgemeimwohl tätig sind, „kraftstoffsubventionswürdig“sind. Dieses Jammern der Landwirte wird langsam zur Gewohnheit.
Egal, ob es zu nass oder zu kalt ist, wird der Ruf nach Staatshilfe laut. Würden Proteste während der Erntezeit auch so intensiv weitergeführt? Wenn ja, gäbe es bestimmt auch wieder Rufe nach Staatshilfe. Es gibt einige Berufsgruppen, die Grund zu Protesten haben wie zum Beispiel Krankenpfleger. Meiner Ansicht nach jammern die Landwirte auf ziemlich hohem Niveau. sie gilt, wenn es also zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommt mit Auswirkungen auf Notfalldienste, Berufstätige und Betriebe, dann mag das toleriert werden vor dem Hintergrund der Protestanliegen, bezweifelt werden darf aber die Rechtmäßigkeit der Proteste. Wenn die Aktionen der „Klimakleber“zu Verkehrsbehinderungen führen, mag deren Anliegen zwar berechtigt, die Art des Protestes aber in rechtlicher Hinsicht problematisch sein. Bei Letzteren ist das Geschrei groß und geht bis zur Forderung, diese zu verurteilen und einzusperren. Die Bauern haben das halbe Land blockiert, aber niemand fordert Strafmaßnahmen. Schließlich geht es den Bauern ja um ihre Existenz, zumindest behaupten sie das so – einige wollen die Regierung sogar an den Galgen hängen. Der „Letzten Generation“geht es um Protest zur Rettung des Klimas im Lichte des Urteils des Bundesverfassungsgerichts. Die Tendenzen in der Berichterstattung und den Kommentaren über die jeweiligen Proteste in den Medien sind eindeutig. Die einen ernten Sympathie, die anderen werden verurteilt. Wer von negativer Stimmung in der Bevölkerung redet, darf die Stimmungsmacher dabei nicht vergessen.