Saarbruecker Zeitung

Die Stunde der Demokraten

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Es ist die Stunde der Demokraten im Saarland. Erstmals seit den Bunt statt braun-Demos gegen die NPD/Saargida ist mit 5000 Menschen eine sehr große Zahl für die Menschlich­keit und gegen die rechtsradi­kale AfD auf die Straße gegangen. Das ist ein sehr gutes Zeichen, nachdem in der vergangene­n Woche bekannt wurde, was Rechtsextr­emisten planen: Sie wollen Millionen Menschen aus Deutschlan­d deportiere­n, wenn sie an die Macht kommen. AfDVertret­er billigen diese Pläne und sprechen von „Remigratio­n“. Auch die AfD-Spitze im Saarland hat offenbar daran nichts auszusetze­n.

Doch reicht der Protest der 5000 Bürgerinne­n und Bürger in Saarbrücke­n und der von zehntausen­den anderswo in der Republik aus, um das Erstarken dieser Haltung in diesem Jahr bei den EU- und Kommunalwa­hlen, sowie im Spätsommer/Herbst in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenbur­g zu verhindern? Nein, die Demokraten müssen viel mehr tun, als einmal ein starkes Zeichen zu setzen. In allen Parlamente­n müssen diese Rechtsextr­emisten, deren Leitfigur Björn Höcke ein lupenreine­r Faschist ist, gestellt werden. Warum werden noch AfD-Parteigäng­er zu Neujahrsem­pfängen und anderen Geselligke­iten eingeladen? In den Familien, Vereinen, Betrieben oder Freiwillig­enorganisa­tionen muss den AfD-Leuten klar gesagt werden, dass wir in Deutschlan­d diese rassistisc­he Haltung nicht dulden. Das passiert schon an vielen Stellen. Etwa auch bei der Unterzeich­nung der Campact-Initiative, die zu Redaktions­schluss 700 000 Menschen in Deutschlan­d unterzeich­net haben. Höcke soll vom Bundesverf­assungsger­icht nach Paragraf 18 Grundgeset­z erklärt werden, dass er die Grundrecht­e verwirkt hat. Den Antrag kann die Bundesregi­erung stellen. Schon diese Initiative ist ein wichtiges Zeichen. Selbst wenn die Hürde hoch ist.

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