Sarah Wiener tischte in Heiligenwald Falschen Hasen auf
Auf Einladung ihrer Kollegin im EU-Parlament, Manuela Ripa (ÖDP), besuchte die Grünen-Politikerin und einstige Fernsehköchin das Awo-Wintercafé.
HEILIGENWALD Prominenten Besuch empfing am Samstag die Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt in Heiligenwald. Da erschien nämlich die einstige Fernsehköchin und heutige Europaabgeordnete Sarah Wiener (Grüne). Eingeladen wurde sie von der einzigen saarländischen Abgeordneten im EU-Parlament, Manuela Ripa (ÖDP). Die ist Mitglied der Awo in Heiligenwald und wollte mit der Aktion auf die sogenannten Wintercafés der Arbeiterwohlfahrt hinweisen. Diese finden an verschiedenen saarländischen Orten statt und sollen bedürftigen Menschen die Chance auf eine gute warme und kostenlose Mahlzeit bieten.
Wie der stellvertretende saarländische Awo-Vorsitzende Hans Martin erklärte, geht die Idee auf Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) zurück. Im letzten Jahr seien die Wintercafés schon sehr erfolgreich gelaufen und hätten viel Zuspruch erfahren. „Man sieht, dass
Not herrscht“, so Martin. Ursprünglich war in Heiligenwald vorgesehen, dass Ripa für die Bedürftigen kochen sollte. Sie und Wiener sind zwar in verschiedenen Parteien aktiv, sitzen aber in derselben Fraktion des EU-Parlaments. Da kam der ÖDP-Politikerin die Idee, zwei ihrer Anliegen nützlich zu verbinden.
Das eine sei, mehr Aufmerksamkeit für das Saarland im EU-Parlament zu erzeugen. „Jeden Monat ziehen 8000 Abgeordnete und Mitarbeiter des Europaparlaments von Brüssel nach Straßburg und kommen dabei durchs Saarland. Ich will dafür sorgen, dass sie hier auch mal Halt machen“, sagte Ripa. Bei der Starköchin war ihr dieses Vorhaben gelungen. Mehr noch, sie konnte Wiener zum anderen davon überzeugen, die Küchenregie fürs Wintercafé zu übernehmen. Die 61-Jährige riss dann auch sofort das Ruder an sich in der kleinen Küche der Begegnungsstätte. Mit viel Temperament und Schwung brachte sie es fertig, dass trotz einiger Widrigkeiten der Falsche Hase mit Kartoffelpüree und Gurkensalat nahezu pünktlich zum Mittagessen serviert werden konnte.
Das Hackfleisch-Gericht habe sie sich ausgesucht, da man im Winter viele Proteine benötige. Wichtig war ihr, dass das Fleisch aus ökologischem Anbau vom lokalen Metzger stammte.
Allerdings schienen nicht alle Wünsche der Köchin vorab bei der Awo gelandet zu sein. „Habt's ihr irgendein Gemüse?“, fragte die
Österreicherin in die Runde, woraufhin der Awo-Kreisvorsitzende Robert Theobald erwiderte: „Nein, aber wir haben Maggi.“Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite. Zum Essen kamen in die Begegnungsstätte auch einige Fans der ehemaligen Fernsehköchin. Diese kamen voll auf ihre Kosten, da sie zum einen ein zwar einfaches, aber doch pfiffiges Gericht nach Rezept von Sarah Wiener zu sich nehmen durften.
Zum anderen zeigte sich die Grünen-Politikerin sehr nahbar, servierte selbst das Essen und nahm sich viel Zeit für Gespräche mit den Besuchern. „Im Grunde ist das, was Sie heute von uns bekommen, Zuneigung“, sagte Wiener in einer kurzen Ansprache.