Heusweiler Narren tanzten den Saal froh
Die Stimmung bei der großen Gala-Kappensitzung kochte mehrfach hoch. Mit dabei waren auch Joachim Moser und die Revo-Boys.
HEUSWEILER Gegen Mitternacht – nach mehr als vier Stunden Büttenreden und Tanz – hatte die Stimmung bei der großen GalaKappensitzung der Heusweiler Karnevalsgesellschaft ( HKG) am vergangenen Samstag in der Friedrich-Schiller-Halle fast den Siedepunkt erreicht.
Als dann die Revo-Boys – Dirk Gläser, Eric Mees und Sven Andres – die Bühne betraten, kochte die Stimmung über. Niemand im Saale blieb sitzen, jeder rastete regelrecht aus, lachte sich schief, klatschte, johlte und sang lauthals mit, als die drei „Rampensäue“aus Saarwellingen die Bühne mit einer Mischung aus Musik, Tanz und Grimassen rockten.
Darüber hinaus gab es noch viele weitere herausragende Bühnenund Büttenbeiträge. So von „Fidelius“Christoph Lesch aus Saarlouis. Auch er brillierte mit einer Mischung aus Musik und flotten Sprüchen, wie „Die Würde des Mannes ist unten tastbar“oder „Lasst mich doch ruhig
„Unsere Bundesregierung ist der lebende Beweis für Fachkräftemangel.“Joachim Moser bei der großen Gala-Kappensitzung
fett sein, es kann nicht jeder im Ballett sein.“Bestens bekannt durch die saarländische Fernseh-Fastnacht ist Joachim Moser als „Der Läädisch“.
Zwerchfellstrapazierend lästerte er über sein „Lawinschen“, knöpfte sich aber auch die große Politik vor. Ein Beispiel: „Vor 20 Jahren haben unsere Politiker noch Verantwortung getragen. Heute tragen sie Boss und Armani.“Oder: „Unsere Bundesregierung ist der lebende Beweis für Fachkräftemangel.“
Weitere Büttenbeiträge lieferten „Miss Lyoner“(Sarah Jost) aus Saarwellingen, die in ihrer Rede aber nicht die Vorzüge der saarländischen Leib- und Magenspeise Lyoner präsentierte, sondern ihre Schwiegermutter durch den Kakao zog: „Siehst du im Moor die Schwiegermutter winken, winke zurück und lass sie sinken.“
Die „Schnerrbixen“Nadine Schmidt und Susi Mathes aus Schwalbach berichteten aus ihrem chaotischen Eheleben und „WodkaOlga“(Olga Ihl) von der HKG, eine gebürtige Russin – erzählte über ihre anfänglichen Probleme mit den saarländischen Dialekten.
Die HKG legt ihren Schwerpunkt jedoch nicht auf Büttenreden, sondern auf den Garde- und Schautanz. Und so rissen ihre Tanzgruppen sowie die HKG-Mariechen Christina Werner und Taya Bick das närrische Auditorium zu wahren Begeisterungsstürmen hin. Die drei- bis sechsjährigen „Mini-Minis“verzauberten das Publikum mit einem Marschtanz und ihrem Schautanz „Im Königreich der Tiere“.
Auch die HKG-Jugendgarde „Little Diamonds“und die HKG-Juniorengarde „Blue Diamonds“beherrschen schon in ihren jungen Jahren den Garde- und Schautanz. Das ist ein Verdienst von Trainerinnen wie Sina Wilhelm, Kira Neu, Valeria Ihl oder Kerstin Brill.
Das HKG- Männerballett „Blue Devils“und die HKG-Schautanzgruppe „Blue Angels“setzten weitere Glanzlichter und sorgten dafür, dass das Publikum nach mehr als fünf Stunden immer noch nicht genug hatte und weitere Zugaben forderte.