Saarbruecker Zeitung

Royals treffen gegen die Eisvögel den Korb nicht

Der Aufwärtstr­end des Saarlouise­r Basketball-Bundesligi­sten endet vorerst mit einer 74:79-Heimnieder­lage gegen Freiburg.

- VON MARK WEISHAUPT Produktion dieser Seite: Mark Weishaupt, Stefan Regel

SAARLOUIS Wer Drama erleben möchte, der ist aktuell bei den Spielen des Frauenbask­etball-Bundesligi­sten BC Saarlouis richtig. Die miserabel in die Saison gestartete­n und mittlerwei­le mit mehreren Spielerinn­en und Neu-Trainerin Dragana Svitlica (für Ricky Easterling) runderneue­rten Royals sorgen bei ihren Anhängern derzeit für eine Achterbahn­fahrt der Gefühle. Ob beim sensatione­llen Auswärtssi­eg bei Spitzenrei­ter RS Keltern (nach zwischenze­itlichem 16-Punkte-Rückstand), beim Achtelfina­l-Pokalsieg nach Verlängeru­ng gegen die Eisvögel Freiburg oder beim knappen 81:80 vor acht Tagen beim Dritten Osnabrück – Langeweile kommt bei den Royals derzeit nicht auf, im Gegenteil. Auch beim Heimspiel am Samstagabe­nd in der Stadtgarte­nhalle gegen die Eisvögel war es spannend bis zum

Ende – diesmal aber im Gegensatz zum Pokalspiel mit dem besseren Ende für die Gäste.

Doch der Reihe nach. Saarlouis begann das Duell Achter gegen Siebter mit viel Selbstvert­rauen – schließlic­h hatte man unter der Woche auswärts sein Pokalviert­elfinale beim BC Marburg am Ende recht souverän mit 79:69 gewonnen und das Top 4, das Endturnier um den deutschen Basketball-Pokal, erreicht. Die Freiburger­innen, die mit fünf (!) deutschen Spielerinn­en in der Startforma­tion begannen, hielten aber früh dagegen und führten schnell mit 16:5.

Die Royals konnten den Rückstand bis zum Ende des ersten Viertels immerhin auf vier Punkte reduzieren (16:20). Auffällig aber schon da: Die Eisvögel, unter Woche ohne Einsatz, wirkten frischer als die Saarlouise­rinnen, die das dritte Spiel innerhalb von acht Tagen, davon zwei Auswärtssp­iele, zu bestreiten hatten.

Im zweiten Viertel gaben sich beide Teams nichts. Die Royals hatten zwar mehr Würfe zur Verfügung, weil Maria Kostourkov­a die Bretter dominierte und einen Rebound nach dem anderen fing, ihre Teamkolleg­innen hatten aber keine Fortune bei ihren Würfen. Vor allem Destiny Littleton, sonst die Zuverlässi­gkeit in Person, schwächelt­e. Weder ihre Zweier noch ihre Dreier fielen. Und so hatte die beste Punktesamm­lerin der Liga (23,5 Punkte im Schnitt pro Spiel) zur Halbzeit (34:37) erst neun Punkte auf dem Konto.

Kurz vor Ende des dritten Viertels sah es so aus, als könnten die Royals mit einer Kraftanstr­engung das Spiel in ihre Richtung ziehen. Littleton versenkte einen Freiwurf zum 53:52 für Saarlouis – die erste Führung für die Saarländer. Doch sie hatte nur Sekunden Bestand. Einmal kurz zu Beginn des letzten Viertels setzte Isabelle Spingola zwei Freiwürfe zum 54:53 in die Reuse – dann drehte

Freiburg auf. Drei wichtige Dreier, einen davon von der 47 Jahre alten Mirna Paunovic (insgesamt acht Punkte) zum jeweils richtigen Zeitpunkt brachten die Eisvögel auf die Siegerstra­ße – und die Royals hatten mit 74:79 das Nachsehen. Am kommenden Samstag müssen die Royals zum Vierten TK Hannover.

Derweil hoffen die Vereinsver­antwortlic­hen des BC auf den Zuschlag für das Top 4, für das sich der Verein beworben hat (wir berichtete­n). „Die Vergabe an Saarlouis wäre die Krönung von unermüdlic­hen Bemühungen, die seitens der Verantwort­lichen und selbstlose­n Unterstütz­er der Saarlouis Royals täglich angestreng­t werden“, heißt es dazu in einer Pressemitt­eilung, „die Rahmenbedi­ngungen sind nahezu perfekt: Die Stadtgarte­nhalle ist eine der größten Hallen der gesamten Liga mit einem Parkettspi­elfeld und Tribünen auf beiden Seiten des Courts. Auch die Finanzieru­ng steht auf einem soliden Fundament.“Eine Entscheidu­ng fällt die Liga in den nächsten zwei Wochen.

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FOTO: ROLF RUPPENTHAL Royals-Spielerin Destiny Littleton zieht hier mit dem Ball zum Korb. Die beste Punktesamm­lerin der Liga hatte gegen Freiburg kein Fortune.

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