Royals treffen gegen die Eisvögel den Korb nicht
Der Aufwärtstrend des Saarlouiser Basketball-Bundesligisten endet vorerst mit einer 74:79-Heimniederlage gegen Freiburg.
SAARLOUIS Wer Drama erleben möchte, der ist aktuell bei den Spielen des Frauenbasketball-Bundesligisten BC Saarlouis richtig. Die miserabel in die Saison gestarteten und mittlerweile mit mehreren Spielerinnen und Neu-Trainerin Dragana Svitlica (für Ricky Easterling) runderneuerten Royals sorgen bei ihren Anhängern derzeit für eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ob beim sensationellen Auswärtssieg bei Spitzenreiter RS Keltern (nach zwischenzeitlichem 16-Punkte-Rückstand), beim Achtelfinal-Pokalsieg nach Verlängerung gegen die Eisvögel Freiburg oder beim knappen 81:80 vor acht Tagen beim Dritten Osnabrück – Langeweile kommt bei den Royals derzeit nicht auf, im Gegenteil. Auch beim Heimspiel am Samstagabend in der Stadtgartenhalle gegen die Eisvögel war es spannend bis zum
Ende – diesmal aber im Gegensatz zum Pokalspiel mit dem besseren Ende für die Gäste.
Doch der Reihe nach. Saarlouis begann das Duell Achter gegen Siebter mit viel Selbstvertrauen – schließlich hatte man unter der Woche auswärts sein Pokalviertelfinale beim BC Marburg am Ende recht souverän mit 79:69 gewonnen und das Top 4, das Endturnier um den deutschen Basketball-Pokal, erreicht. Die Freiburgerinnen, die mit fünf (!) deutschen Spielerinnen in der Startformation begannen, hielten aber früh dagegen und führten schnell mit 16:5.
Die Royals konnten den Rückstand bis zum Ende des ersten Viertels immerhin auf vier Punkte reduzieren (16:20). Auffällig aber schon da: Die Eisvögel, unter Woche ohne Einsatz, wirkten frischer als die Saarlouiserinnen, die das dritte Spiel innerhalb von acht Tagen, davon zwei Auswärtsspiele, zu bestreiten hatten.
Im zweiten Viertel gaben sich beide Teams nichts. Die Royals hatten zwar mehr Würfe zur Verfügung, weil Maria Kostourkova die Bretter dominierte und einen Rebound nach dem anderen fing, ihre Teamkolleginnen hatten aber keine Fortune bei ihren Würfen. Vor allem Destiny Littleton, sonst die Zuverlässigkeit in Person, schwächelte. Weder ihre Zweier noch ihre Dreier fielen. Und so hatte die beste Punktesammlerin der Liga (23,5 Punkte im Schnitt pro Spiel) zur Halbzeit (34:37) erst neun Punkte auf dem Konto.
Kurz vor Ende des dritten Viertels sah es so aus, als könnten die Royals mit einer Kraftanstrengung das Spiel in ihre Richtung ziehen. Littleton versenkte einen Freiwurf zum 53:52 für Saarlouis – die erste Führung für die Saarländer. Doch sie hatte nur Sekunden Bestand. Einmal kurz zu Beginn des letzten Viertels setzte Isabelle Spingola zwei Freiwürfe zum 54:53 in die Reuse – dann drehte
Freiburg auf. Drei wichtige Dreier, einen davon von der 47 Jahre alten Mirna Paunovic (insgesamt acht Punkte) zum jeweils richtigen Zeitpunkt brachten die Eisvögel auf die Siegerstraße – und die Royals hatten mit 74:79 das Nachsehen. Am kommenden Samstag müssen die Royals zum Vierten TK Hannover.
Derweil hoffen die Vereinsverantwortlichen des BC auf den Zuschlag für das Top 4, für das sich der Verein beworben hat (wir berichteten). „Die Vergabe an Saarlouis wäre die Krönung von unermüdlichen Bemühungen, die seitens der Verantwortlichen und selbstlosen Unterstützer der Saarlouis Royals täglich angestrengt werden“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung, „die Rahmenbedingungen sind nahezu perfekt: Die Stadtgartenhalle ist eine der größten Hallen der gesamten Liga mit einem Parkettspielfeld und Tribünen auf beiden Seiten des Courts. Auch die Finanzierung steht auf einem soliden Fundament.“Eine Entscheidung fällt die Liga in den nächsten zwei Wochen.