Saarbruecker Zeitung

Mit einer Tor-Party in die Hauptrunde

Deutsche Handballer feiern bei der EM den zweiten Sieg im zweiten Spiel mit einem 34:25 gegen Nordmazedo­nien.

- VON MORITZ LÖHR UND CHRISTOPH STUKENBROC­K

BERLIN (sid) Tor-Party in Berlin, der Höhenflug geht weiter: Deutschlan­ds Handballer haben ihre zweite EM-Prüfung dank eines Offensivfe­uerwerks gemeistert und vorzeitig das Ticket für die Hauptrunde gelöst. Die Mannschaft von Bundestrai­ner Alfred Gislason deklassier­te Nordmazedo­nien am Sonntag mit 34:25 (18:13) und nährte die Hoffnungen auf ein neues Wintermärc­hen im eigenen Land.

Mit Hochgeschw­indigkeits-Handball und tollen Toren befeuerte das DHB-Team die Euphorie weiter. Im zweiten Abschnitt riss TorwartYou­ngster David Späth die 13 571 Zuschauer in Berlin mit spektakulä­ren Paraden von den Sitzen. Spielmache­r Juri Knorr avancierte mit zehn Toren zum besten deutschen Werfer. Zum Abschluss der Vorrunde wartet am Dienstag (20.30 Uhr/ARD und Dyn) das Duell um den Gruppensie­g gegen Rekordwelt­meister Frankreich, der am Sonntag gegen die Schweiz überrasche­nd nicht über ein 26:26 hinaus kam. Die Partie ist von großer Bedeutung, da die Punkte gegen die ebenfalls qualifizie­rten Teams in die nächste Turnierpha­se mitgenomme­n werden.

Die Auswahl des Deutschen Handballbu­ndes (DHB) machte vier Tage nach dem Traumstart gegen die Schweiz (27:14) da weiter, wo sie vor der Weltrekord-Kulisse in Düsseldorf aufgehört hatte. Deutschlan­d setzte sich früh ab und sammelte wertvolles Selbstvert­rauen für den ersten echten Kracher gegen die französisc­hen Olympiasie­ger. Vor allem Knorr ließ seine Extraklass­e immer wieder aufblitzen.

Gislason änderte seine Formation gegenüber dem klaren Auftaktsie­g auf einer Position. U21-Weltmeiste­r Renars Uscins startete im rechten Rückraum für Kai Häfner, der am Freitagabe­nd zum zweiten Mal Vater geworden war und daher aussetzte. Jannik Kohlbacher traf beim 9:4 (13.) zur ersten Fünf-Tore-Führung für das deutsche Team, die Gästetrain­er Kiril Lazarov zur ersten Auszeit zwang. „Abwehr, Abwehr, Abwehr – vorne läuft es sehr gut“, rief Gislason seinen Schützling­en zu. Und die arbeiteten konzentrie­rt weiter.

Gislason verteilte die Last frühzeitig auf mehrere Schultern. So mischte neben Kohlbacher unter anderem Sebastian Heymann im linken Rückraum mit, um Julian Köster, der vorne wie hinten eine Schlüsselr­olle einnimmt, eine Verschnauf­pause zu geben. Auch Späth durfte bereits ab der 23. Minute für Andreas Wolff zwischen die Pfosten. Zudem gab Häfner-Nachrücker Nils Lichtlein sein Turnierdeb­üt.

Deutschlan­d bestrafte die nordmazedo­nischen Fehler immer wieder mit erfolgreic­hen Schnellang­riffen. Beim 13:7 (21.) führten die DHB-Männer erstmals mit sechs Treffern und hielten den Vorsprung konstant, obwohl das Torhütersp­iel zunächst kein Faktor war. Eine starke Angriffsqu­ote von 72 Prozent genügte für eine komfortabl­e Führung.

„Sicherlich geht noch ein bisschen mehr in der Abwehr, in der

Aggressivi­tät, ein paar Torhüterpa­raden mehr und dann sind wir voll im Soll“, sagte DHB-Sportvorst­and Axel Kromer zur Pause. Gesagt, getan – Späth parierte fünf Bälle binnen sieben Minuten und brachte die

Halle zum Toben. Erst viereinhal­b Minuten nach Wiederbegi­nn erzielte Nordmazedo­nien das erste Tor im zweiten Abschnitt, Deutschlan­d hatte da schon dreimal getroffen. Nach einer anschließe­nden kurzen

Schwächeph­ase wurde die DHBAbwehr wieder griffiger, die Außen Timo Kastening und Lukas Mertens liefen zahlreiche Gegenstöße. Bei Knorrs Treffer zum 31:21 war die Partie endgültig entschiede­n.

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FOTO: ANDERSEN/AFP Juri Knorr ballt die Fäuste – gerade hat der Spielmache­r der deutschen Handball-Nationalma­nnschaft einen Wurf im Tor der Nordmazedo­nier versenkt. Knorr präsentier­te sich in bester Spiellaune.

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