Saarbruecker Zeitung

Heimspiel bleibt ohne Happy End

Deutsche Biathleten verpassen beim Weltcup in Ruhpolding das Podest.

- Produktion dieser Seite: Mark Weishaupt, Stefan Regel

RUHPOLDING (sid) Franziska Preuß fiel in ihrem „Wohnzimmer“völlig ausgepumpt in den Schnee, auch Justus Strelow konnte nach einem Krimi den norwegisch­en Dominatore­n nur gratuliere­n: kein Stockerl in den Einzelrenn­en! Die Fans in Ruhpolding würdigten aber die tapferen Vorstellun­gen der deutschen Biathleten mit einem schwarzrot-goldenen Fahnenmeer. Vor 19 700 Zuschauern in der ausverkauf­ten Chiemgau-Arena belegte Preuß in der Verfolgung am Sonntag den sechsten Rang, im Anschluss erreichte Strelow in einem packenden Jagdrennen Platz fünf.

„Ich wäre vielleicht dabei gewesen, wenn ich null Fehler gehabt hätte“, sagte Preuß: „Aber auch dann wäre es schwer geworden, sich da durchzuset­zen.“Preuß präsentier­te sich stark in der Loipe, doch wie so oft in diesem Winter fehlten Nuancen – in diesem Fall waren zwei Fehler am Schießstan­d etwas zu viel. Preuß, lag am Ende 44,5 Sekunden hinter Siegerin Lisa Vittozzi (Italien).

Auch Strelow blieb nach einem tollen Auftritt der Sprung auf das Treppchen verwehrt. Strelow kämpfte auf der Schlussrun­de gar noch um den Sieg, musste sich der skandinavi­schen Übermacht dann aber doch geschlagen geben. „Die letzte Runde hat tierisch wehgetan“, sagte der 27-Jährige: „Ich hatte keine

Reserven mehr.“Zu Sieger Johannes Dale-Skjevdal, der einen norwegisch­en Dreifacher­folg anführte, fehlten schließlic­h 14,7 Sekunden. Die weiteren deutschen Männer enttäuscht­en dagegen vor allem am Schießstan­d mit vielen Fehlern.

Bereits am Samstag hatten sich die deutschen Skijäger im Sprint ordentlich präsentier­t, im Kampf gegen die Uhr aber nur eine Nebenrolle eingenomme­n. Fünf DSV-Athleten erreichten einen Platz unter den ersten 20, Strelow lief als bester Deutscher auf Rang sechs. Benedikt Doll, der zuvor die Sprintrenn­en in Lenzerheid­e und Oberhof gewonnen hatte, musste sich beim Sieg des Norwegers Vetle Sjaastad Christians­en mit Platz 19 begnügen.

Nach den kräftezehr­enden Heimspiele­n steht nun Regenerati­on an. Mit frischen Beinen bieten sich ab Donnerstag in Italien neue Chancen. Bei der letzten Station vor der WM im tschechisc­hen Nove Mesto (7. bis 18. Februar) eröffnen die Männer am Donnerstag mit dem Einzel über 15 Kilometer (14.20 Uhr/ ARD und Eurosport) den Weltcup.

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FOTO: SCHWARZ/AFP Justus Strelow musste sich in der Schlussrun­de der Konkurrenz geschlagen geben.

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