Heimspiel bleibt ohne Happy End
Deutsche Biathleten verpassen beim Weltcup in Ruhpolding das Podest.
RUHPOLDING (sid) Franziska Preuß fiel in ihrem „Wohnzimmer“völlig ausgepumpt in den Schnee, auch Justus Strelow konnte nach einem Krimi den norwegischen Dominatoren nur gratulieren: kein Stockerl in den Einzelrennen! Die Fans in Ruhpolding würdigten aber die tapferen Vorstellungen der deutschen Biathleten mit einem schwarzrot-goldenen Fahnenmeer. Vor 19 700 Zuschauern in der ausverkauften Chiemgau-Arena belegte Preuß in der Verfolgung am Sonntag den sechsten Rang, im Anschluss erreichte Strelow in einem packenden Jagdrennen Platz fünf.
„Ich wäre vielleicht dabei gewesen, wenn ich null Fehler gehabt hätte“, sagte Preuß: „Aber auch dann wäre es schwer geworden, sich da durchzusetzen.“Preuß präsentierte sich stark in der Loipe, doch wie so oft in diesem Winter fehlten Nuancen – in diesem Fall waren zwei Fehler am Schießstand etwas zu viel. Preuß, lag am Ende 44,5 Sekunden hinter Siegerin Lisa Vittozzi (Italien).
Auch Strelow blieb nach einem tollen Auftritt der Sprung auf das Treppchen verwehrt. Strelow kämpfte auf der Schlussrunde gar noch um den Sieg, musste sich der skandinavischen Übermacht dann aber doch geschlagen geben. „Die letzte Runde hat tierisch wehgetan“, sagte der 27-Jährige: „Ich hatte keine
Reserven mehr.“Zu Sieger Johannes Dale-Skjevdal, der einen norwegischen Dreifacherfolg anführte, fehlten schließlich 14,7 Sekunden. Die weiteren deutschen Männer enttäuschten dagegen vor allem am Schießstand mit vielen Fehlern.
Bereits am Samstag hatten sich die deutschen Skijäger im Sprint ordentlich präsentiert, im Kampf gegen die Uhr aber nur eine Nebenrolle eingenommen. Fünf DSV-Athleten erreichten einen Platz unter den ersten 20, Strelow lief als bester Deutscher auf Rang sechs. Benedikt Doll, der zuvor die Sprintrennen in Lenzerheide und Oberhof gewonnen hatte, musste sich beim Sieg des Norwegers Vetle Sjaastad Christiansen mit Platz 19 begnügen.
Nach den kräftezehrenden Heimspielen steht nun Regeneration an. Mit frischen Beinen bieten sich ab Donnerstag in Italien neue Chancen. Bei der letzten Station vor der WM im tschechischen Nove Mesto (7. bis 18. Februar) eröffnen die Männer am Donnerstag mit dem Einzel über 15 Kilometer (14.20 Uhr/ ARD und Eurosport) den Weltcup.