Saarbruecker Zeitung

IG Metall ruft zu Warnstreik­s bei Ford in Saarlouis auf

- Produktion dieser Seite: Lucas Hochstein Manuel Görtz

SAARLOUIS (hgn/dpa) Die IG Metall ruft zu Warnstreik­s bei Ford in Saarlouis auf. Am Mittwoch sollen die Beschäftig­ten in der Frühschich­t und am Donnerstag in der Nacht- und Mittagssch­icht die Arbeit niederlege­n, wie die Gewerkscha­ft am Montag mitteilte. Zudem seien an beiden Tagen Kundgebung­en geplant.

Hintergrun­d sind Sozialtari­fverhandlu­ngen für die Beschäftig­ten. Mitte 2025 soll in Saarlouis die Produktion des Ford Focus auslaufen. Im Moment geht es laut IG Metall darum, welche Mitarbeite­r einen der 1000 verbleiben­den Ford-Arbeitsplä­tze erhalten sowie um Abfindunge­n und Qualifizie­rungsangeb­ote für die anderen Beschäftig­ten. Bislang ist kein Investor gefunden. Deshalb stehen rund 3750 Beschäftig­te vor einer ungewissen Zukunft.

Laut IG Metall sind die Verhandlun­gen ins Stocken geraten. „Das bislang vorgelegte Angebot bei den Sozialtari­fverhandlu­ngen, die seit Mitte Oktober geführt werden, reichen bei Weitem nicht aus, um eine friedliche Lösung am Standort zu erzielen“, sagte der Betriebsra­tsvorsitze­nde Markus Thal.

Unterstütz­ung erhält Thal von Lars Desgranges, dem 1. Bevollmäch­tigten der IG Metall in Völklingen. Er spricht sich vehement dagegen aus, das bestehende Freiwillig­enprogramm in Sozialtari­fvertrag umzubenenn­en. Darauf liefen die bisherigen Verhandlun­gen offenbar hinaus. Desgranges: „Ford hat diese Situation verursacht, deswegen muss der Ford-Konzern nun auch den Deckel für sein Handeln zahlen.“Grund genug für die Gewerkscha­ft, die Belegschaf­t in den zeitbefris­teten Ausstand zu rufen.

Ein Ford-Sprecher wollte sich Ende vergangene­r Woche auf Anfrage nicht zum Stand der Verhandlun­gen äußern.

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