IG Metall ruft zu Warnstreiks bei Ford in Saarlouis auf
SAARLOUIS (hgn/dpa) Die IG Metall ruft zu Warnstreiks bei Ford in Saarlouis auf. Am Mittwoch sollen die Beschäftigten in der Frühschicht und am Donnerstag in der Nacht- und Mittagsschicht die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft am Montag mitteilte. Zudem seien an beiden Tagen Kundgebungen geplant.
Hintergrund sind Sozialtarifverhandlungen für die Beschäftigten. Mitte 2025 soll in Saarlouis die Produktion des Ford Focus auslaufen. Im Moment geht es laut IG Metall darum, welche Mitarbeiter einen der 1000 verbleibenden Ford-Arbeitsplätze erhalten sowie um Abfindungen und Qualifizierungsangebote für die anderen Beschäftigten. Bislang ist kein Investor gefunden. Deshalb stehen rund 3750 Beschäftigte vor einer ungewissen Zukunft.
Laut IG Metall sind die Verhandlungen ins Stocken geraten. „Das bislang vorgelegte Angebot bei den Sozialtarifverhandlungen, die seit Mitte Oktober geführt werden, reichen bei Weitem nicht aus, um eine friedliche Lösung am Standort zu erzielen“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Markus Thal.
Unterstützung erhält Thal von Lars Desgranges, dem 1. Bevollmächtigten der IG Metall in Völklingen. Er spricht sich vehement dagegen aus, das bestehende Freiwilligenprogramm in Sozialtarifvertrag umzubenennen. Darauf liefen die bisherigen Verhandlungen offenbar hinaus. Desgranges: „Ford hat diese Situation verursacht, deswegen muss der Ford-Konzern nun auch den Deckel für sein Handeln zahlen.“Grund genug für die Gewerkschaft, die Belegschaft in den zeitbefristeten Ausstand zu rufen.
Ein Ford-Sprecher wollte sich Ende vergangener Woche auf Anfrage nicht zum Stand der Verhandlungen äußern.