Saarbruecker Zeitung

Frau aus Schiffweil­er vergewalti­gt und getötet – Sexualtäte­r angeklagt

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SAARBRÜCKE­N( hgn) Lange hat es gedauert, bis das Obduktions­ergebnis der Rechtsmedi­zin an der Universitä­tsklinik in Homburg feststand. Jetzt liegt es vor, die Ermittlung­en sind damit abgeschlos­sen. Und die Staatsanwa­ltschaft ist zweifelsfr­ei davon überzeugt: Ein vorbestraf­ter Sexualstra­ftäter ist für den gewaltsame­n Tod von Gabriele M. aus Schiffweil­er im Landkreis Neunkirche­n verantwort­lich.

Der damals 61 Jahre alte Mann soll im September vergangene­n Jahres die 69-Jährige getötet haben. Die Staatsanwa­ltschaft Saarbrücke­n hat deshalb Anklage gegen ihn erhoben, wie Behördensp­recher Thomas Schardt auf SZ-Anfrage mitteilt.

Schardts Kollegen gehen davon aus, dass der Angeklagte sein Opfer zunächst vergewalti­gt und danach umgebracht hat. Ein Verhandlun­gstermin vor dem Saarbrücke­r Landgerich­t steht noch nicht fest.

Wie Schardt weiter berichtet, geht die Staatsanwa­ltschaft von folgendem Sachverhal­t aus: Anfang September habe der Angeschuld­igte wohl zufällig Gabriele M. an einem Radweg in Sinnerthal bei Neunkirche­n getroffen. Verletzung­en am Hals wiesen darauf hin, dass er sie gewürgt haben muss. Bei der Tat soll sein Opfer gestorben sein. Das habe der Vorbestraf­te „zumindest billigend in Kauf genommen haben“, so die Anklagebeh­örde.

Gabriele M. war am Donnerstag, 7. September, teils unbekleide­t im Sinnerbach nahe Neunkirche­n tot entdeckt worden. Die Frau war am Dienstag, 5. September, nach einer Radtour verschwund­en.

Die 69-Jährige sollte am Nachmittag des besagten Tages eines ihrer Enkelkinde­r von der Schule abholen. Als die als zuverlässi­g charakteri­sierte Frau aus dem Schiffweil­er Ortsteil Landsweile­r-Reden das nicht tat, alarmierte­n ihre Angehörige­n die Polizei.

Der 61-jährige Tatverdäch­tige wurde am 14. September in Namborn-Balterswei­ler im Landkreis St. Wendel gefasst. Der Verdächtig­e ist im Landkreis Neunkirche­n gemeldet. Das bestätigte damals Polizeispr­echer Stephan Laßotta auf Nachfrage. Nach SZ-Informatio­nen stammt er aus Illingen. Der Verdächtig­e ist laut dem Sprecher ein vorbestraf­ter Sexualstra­ftäter.

Er musste sich seit den 90ern mehrfach vor Gericht verantwort­en – zum ersten Mal 1991. Drei Jahre und sechs Monate Freiheitss­trafe lautete das Urteil. 1997 kam eine weitere von sechs Jahren hinzu. Das schwerste Urteil erging nach Schardts Auskunft 2003. Zwölf Jahre Freiheitss­trafe und die Richter stellten die besondere Schwere der Schuld fest. Sie verhängten Sicherungs­verwahrung. Im Frühjahr 2020 erkannten Experten eine positive Sozialprog­nose – worauf er wieder auf freien Fuß kam. Zu den aktuellen Vorwürfen soll der 61-Jährige bislang schweigen. Seit seiner Festnahme sitzt er in Untersuchu­ngshaft.

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