Grand Est zwischen Boom und Rezession
Der „Große Osten“ist eine der bevölkerungsreichsten Regionen Frankreichs. Dennoch verlieren drei von fünf Kommunen Einwohner.
STRASSBURG (sop) 5,56 Millionen Menschen leben in der Region Grand Est. Auch wenn die Einwohnerzahl in der sechst-bevölkerungsreichsten Region Frankreichs seit 2010 stabil bleibt, gibt es in Grand Est lokale Unterschiede – in beliebten Städten wie Metz und Straßburg, aber auch direkt an der Grenze zum Saarland. Das geht aus Daten des französischen Statistik-Instituts Insee hervor.
In mehreren französischen Städten und Gemeinden nahe Saarbrücken geht die Einwohnerzahl zurück: in Saargemünd (minus 0,5 Prozent auf 20 624 Einwohner), Forbach (minus 0,4 auf 21 130 Einwohner), Spicheren (minus 0,1 auf 3218 Einwohner), Stiring-Wendel (minus 1,7 auf 11 067 Einwohner) sowie Schoneck (minus 1,5 auf 2450 Einwohner). Auch in Creutzwald nahe Überherrn (minus 1 Prozent) sank die Zahl.
Für Forbach und Saargemünd ist es ein stärkerer Rückgang im Vergleich zu 2010 bis 2015, da die Bevölkerung in Forbach stabil blieb und in Saargemünd leichter zurückging (minus 0,3 Prozent).
Keine Überraschung: Kommunen an der Grenze zu Luxemburg sind gefragt. Zwischen 2015 und 2021 wächst die Bevölkerung selbst in kleinen Orten wie Haucourt-Moulaine (plus 2,0) und Tressange (plus 2,4 Prozent) stark. Nahe Perl legen auch Manderen-Ritzing (plus 0,4), Sierck-les-Bains (plus 0,6), Kerlinglès-Sierck (plus 1,9) und Merschweiller (plus 4,3 Prozent) zu. Thionville, günstig gelegen für französische Luxemburg-Pendler, wächst um 0,6 Prozent auf 42 163 Einwohner.
Dasselbe Phänomen beobachten die Statistiker in der Nähe zur Schweiz. Im Gegensatz dazu geht die Bevölkerung in Gemeinden nahe der belgischen Grenze, um CharlevilleMézières und Sedan, jährlich zurück (minus 0,5 Prozent).
In 1824 Gemeinden von Grand Est nimmt die Einwohnerzahl zu, hauptsächlich im Elsass. Das Département Bas-Rhin ist das einzige, das jedes Jahr rund 6000 Einwohner gewinnt (plus 0,5 Prozent). In den Departements Aube, Meurthe-et-Moselle, Moselle und Haut-Rhin ist die Zahl stabil.
Mit 291 313 Einwohnern am 1. Januar 2021 ist Straßburg die achtbevölkerungsreichste Stadt Frankreichs, vor Bordeaux und Lille, und die größte Stadt in Grand Est. Pro Jahr gewinnt sie 2340 Einwohner (plus 0,8 Prozent). Metz belegt mit 120 874 Einwohnern, nach Reims, den dritten Platz in der Region (plus 0,5 Prozent pro Jahr).
In drei von fünf Kommunen von Grand Est, insgesamt in 2804, nimmt die Bevölkerung ab. Am stärksten in den Departements Haute-Marne und Meuse (minus 0,8 Prozent jährlich). Ganz unten in der Tabelle: Der kleine Ort Rouvroy-Ripont im Département Marne (minus 16,7 Prozent) mit nur noch drei Einwohnern.
Reims bleibt die zweitgrößte Stadt der Region, obwohl die Bevölkerung zurückgeht (jährlich minus 0,4 Prozent). Die Gemeinde zählte 2021 rund 17 9400 Einwohner, das sind 4700 weniger als im Jahr 2015.