Retrospektive von Denis Villeneuve
SAARBRÜCKEN (tok) Zurzeit dreht er Filme, die es nach den Gesetzen des Marktes eigentlich kaum geben dürfte: intelligente, aufwändige Filme für ein großes Publikum, die dieses Publikum auch tatsächlich finden. Etwa „Arrival“(2016) über eine Begegnung der Menschheit mit Außerirdischen, die ambitionierte Klassiker-Fortsetzung „Blade Runner 2049“(2017) und „Dune“(2021), den ersten Teil eines Romanverfilmungs-Zyklus. Dem Regisseur Denis Villeneuve widmet das Saarbrücker Kino Achteinhalb nun eine Retrospektive; bis zum 28. Februar – einen Tag später kommt Villeneuves zweiter „Dune“-Film bei uns heraus – laufen sechs Filme des Frankokanadiers. Fünf davon entstanden in der französischsprachigen Provinz Quebec, vier davon hatten nie den regulären Kinoverleih in Deutschland. Anhand der Frühwerke kann man sich anschauen, wie sich Villeneuves Handschrift entwickelte.
Villeneuve, 1967 geboren, studierte Film in Montréal, drehte Musikvideos und Kurzfilme, bevor er 1998 mit „Un 32 août sur terre – Der 32. August auf Erden“sein Kinodebüt gab, ein Spiel mit Realitätsebenen, zugleich ein Liebesfilm und ein Generationenporträt. Das mehrfach prämierte Drama „Maelström“, ein Blick aufs menschliche Leben, erzählt von einem Karpfen (!), brachte ihm 2000 den Durchbruch, doch danach pausierte er über Jahre. Sein 2009er Film „Polytechnique“über den Amoklauf an der Polytechnischen Hochschule von Montréal 1989 wurde kontrovers diskutiert. Zwei Jahre später folgte die erste Oscarnominierung (bester fremdsprachiger Film) für die einfallsreiche Familiengeschichte „Incendies – Die Frau, die singt“. Villeneuves früher Episodenfilm „Cosmos“von 1996 beschließt die Retrospektive, die am Mittwoch, 17. Januar, beginnt: mit dem mysteriösen Thriller „Enemy“(2013) mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle. Die Filme laufen jeweils mittwochs ab 19 Uhr, in Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
Filme und Termine:
„Enemy“: 17. Januar. „Polytechnique“: 31. Januar. „Maelström“: 7. Februar.
„Un 32 août sur terre – Der 32. August auf Erden“: 14. Februar.
„Incendies – Die Frau, die singt“: Mittwoch, 21. Februar.
„Cosmos“: Mittwoch, 28. Februar. Informationen und Karten: www.kinoachteinhalb.de