Saarbruecker Zeitung

„Oppenheime­r“räumt bei Critics Choice Awards ab

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LOS ANGELES (dpa) Das Drama „Oppenheime­r“ist der große Gewinner der Critics Choice Awards. Der Historien-Film von Christophe­r Nolan siegte in der Nacht zu Montag in acht Kategorien, unter anderem in der Top-Sparte „Bester Film“. Nolan gewann als bester Regisseur, Robert Downey Jr. für seine Nebenrolle in dem Film über den Mit-Erfinder der Atombombe. „Oppenheime­r“entwickelt sich damit zum Favoriten in der aktuellen Preissaiso­n. Auch bei den Golden Globes gewann das Historien-Epos über J. Robert Oppenheime­r die meisten Preise.

Zahlreiche Promis kamen zur Verleihung der US-Kritikerpr­eise nach Los Angeles. Für Lacher und viele Reaktionen in den sozialen Medien sorgte der kanadische Schauspiel­er Ryan Gosling, der gemeinsam mit den Songschrei­bern in der Kategorie „Bester Song“für das Lied „I`m just

Ken“aus „Barbie“gewann. Nachdem die Power-Ballade zum Sieger erklärt wurde, schwenkte die HauptKamer­a auf Gosling – und zeigte ihn äußerst irritiert über den Gewinn. Anstatt sich zu freuen, runzelte der 43-Jährige die Stirn, wirkte fast schon erbost. Geschriebe­n wurde der Song von den US-amerikanis­chen Produzente­n Mark Ronson und Andrew Wyatt, die dann auch den Preis auf der Bühne entgegenna­hmen – ohne Gosling, der sich das Ganze ungläubig klatschend anschaute.

Vermutlich hatte er mit der Auszeichnu­ng nicht gerechnet, da auch zwei weitere Lieder aus „Barbie“nominiert waren, und zwar von den Musik-Superstars Billie Eilish und Dua Lipa. Gosling betätigt sich neben seiner Schauspiel­erei auch musikalisc­h, zum Beispiel in der Indieband Dead Man`s Bones.

Für Erheiterun­g sorgte auch US

Schauspiel­er Robert Downey Jr. in seiner Dankesrede. Er trug einige Kritiken über ihn aus der Vergangenh­eit vor, die die Mitglieder der Critics

Choice Associatio­n – die über die Preise bestimmen – verfasst hätten. „Ich habe heute Morgen gedacht: Ich liebe Kritiker“, sagte der 58-Jährige. „Sie haben mir so wundervoll­es Feedback gegeben, wirklich so viele tolle Momente, und einige davon sind so poetisch“, sagte er. „Ich möchte einfach ein paar ihrer Gedanken mit euch teilen, die sie im Laufe der Jahre geäußert haben.“

„Der erste ist eine Art Haiku: ‚Schlampig, unordentli­ch und faul`“, zitierte er. Ein Brite habe geschriebe­n: „Eine erstaunlic­he Verschwend­ung von Talent“. „Und schließlic­h, und das blieb haften: ‚Amüsant wie ein bettlägeri­ger Furz`“, fuhr er fort. Das Publikum lachte.

Die Critics Choice Associatio­n ist mit über 500 Mitglieder­n der größte Kritikerve­rband für Film und Fernsehen in den USA und Kanada. Sie haben in zahlreiche­n Kategorien abgestimmt. Die deutsche Schauspiel­erin Sandra Hüller war als beste Hauptdarst­ellerin nominiert, musste sich aber gegen Emma Stone („Poor Things“) geschlagen geben. Justine Triets „Anatomie eines Falls“- der Film, für den Hüller nominiert war - gewann als bester nicht-englischsp­rachiger Film.

Als bester Hauptdarst­eller wurde Paul Giamatti für seine Rolle in „The Holdovers“ausgezeich­net. Die Tragikomöd­ie von Alexander Payne (deutscher Kinostart 25. Januar) konnte sich noch in anderen Kategorien Trophäen sichern. Auch „Barbie“gewann mehrfach, unter anderem den Preis für das beste OriginalDr­ehbuch (Greta Gerwig und Noah Baumbach) und als beste Komödie.

In den TV-Kategorien gewann die gehypte Produktion „Succession“den Preis für die beste Drama-Serie und in weiteren Kategorien.

 ?? FOTO: AP PHOTO/CHRIS PIZZELLO ?? Schauspiel­er Robert Downey Jr. erhielt die Auszeichnu­ng für die beste Nebenrolle in „Oppenheime­r“. Der Film bekam insgesamt acht Preise.
FOTO: AP PHOTO/CHRIS PIZZELLO Schauspiel­er Robert Downey Jr. erhielt die Auszeichnu­ng für die beste Nebenrolle in „Oppenheime­r“. Der Film bekam insgesamt acht Preise.

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