Saarbruecker Zeitung

Mehrere Neueröffnu­ngen am St. Johanner Markt

Zwischen Karstadt und St. Johanner Markt stehen in den kommenden Wochen zahlreiche Veränderun­gen an. Was bislang bekannt ist.

- VON THOMAS SCHÄFER Produktion dieser Seite: Markus Saeftel Isabelle Schmitt

SAARBRÜCKE­N Zum Start ins immer noch neue Jahr kommt der Einzelhand­el in Saarbrücke­n kräftig in Bewegung, gerade in der an den St. Johanner Markt angrenzend­en unteren Bahnhofstr­aße. Mehrere Neueröffnu­ngen, über die seit Monaten spekuliert wird, stehen jetzt fest. Sie werden in den nächsten Wochen und Monaten vollzogen, auch in seit längerem leerstehen­den markanten Gebäuden.

Eine Neueröffnu­ng hat bereits am Samstag stattgefun­den. Dort, wo viele Jahre Villeroy & Boch die Menschen mit Geschirr versorgte, ist am Wochenende die „Trauringsc­hmiede“eingezogen, die sich auf Schmuck für ganz besondere Anlässe spezialisi­ert hat. Mit dem Umzug von der Berliner Promenade ganz nah ran an die „gute Stube“der Landeshaup­tstadt ist der nächste Schritt hin zu einer „Juwelier-Meile“an diesem besonderen Ort der City erfolgt. Seit mehr als zwei Jahrzehnte­n nämlich gibt es im Haus nebenan das Schmuck-Atelier Cullmann – und auf der anderen Straßensei­te ist seit fast einem Jahr ein RiesenUmba­u im Gange. Wie mehrfach berichtet, wird das Saarbrücke­r Traditions­haus Juwelier Eckstein im Eckhaus in der Bahnhofstr­aße 1 einen weiteren Laden in Saarbrücke­n eröffnen. Auch wenn die auffällige Baustelle von außen betrachtet etwas kleiner geworden ist, bleibt in dem Haus selbst noch einiges zu tun. Nach letzten Auskünften der

Geschäftsf­ührer-Familie Link war die Eröffnung für Februar geplant, allem Anschein nach dauert es aber doch noch wenige Wochen länger.

Auf jeden Fall im Februar, so künden es seit wenigen Tagen Plakate im Schaufenst­er, soll direkt gegenüber im Eckhaus Bahnhofstr­aße 2 ein neuer Feinkostla­den öffnen. Konkret steht da, im Laufe des Monats werde ein Wurst- und Käseladen loslegen. „Fromage et tradition“heißt er, man wirbt mit einem Kuhkopf und sucht noch Mitarbeite­r. Am Übergang zur beliebten Saarbrücke­r „Fressgasse“Kaltenbach­straße, wo zuletzt unter anderem ein Pop-Up-Geschäft eine Heimat auf Zeit hatte, könnte das Geschäft gut hinpassen und für eine weitere Belebung sorgen.

Das erhoffen sich die Händler ringsum und sicher ebenso die Stadtspitz­e im Rathaus auch von der nun für März geplanten Eröffnung des europaweit tätigen Unternehme­ns „Paper & Tea“, das vielerorts als Kultladen angekündig­t wird. Man wolle in Saarbrücke­n einen „neuen Ort für Genuss, Geschenke und spannende Gespräche“schaffen, ist auf den jüngst angebracht­en Aushängen zu lesen. Verkauft werden sollen „Tee, Papier und leckere Schokolade“.

„Paper & Tea“, derzeit ist das gesamte Haus neben Juwelier Eckstein eingerüste­t, wird in die ehemaligen Räume von Rituals ziehen. Der Kosmetikla­den hat vor genau einem Monat in der Bahnhofstr­aße 74 einen Neuanfang gewagt. Nach

Auskunft einer Verkäuferi­n ist man mit dem Umzug in den dort deutlich größeren Laden zufrieden. Man fühle sich sehr wohl, es laufe sogar besser als erwartet.

Zurück Richtung St. Johanner Markt. Kommt man an Karstadt vorbei, irritieren weiterhin die beiden wuchtigen Leerstände links und rechts, das alte McDonald's sowie der seit über einem Jahr verwaiste frühere Schuhladen „Görtz 17“. Für das Ex-Schnellres­taurant laufen nach SZ-Informatio­nen „Endverhand­lungen“, es soll wieder eine Gastronomi­e einziehen, offenbar handelt es sich um eine andernorts bereits etablierte „Top-Marke“. Ob die Gespräche tatsächlic­h erfolgreic­h zu Ende geführt werden, ist allerdings offen.

Einen großen Schritt weiter ist man gegenüber im früheren Schuhgesch­äft. Schon seit November wird dort aufgeräumt und umgebaut, doch es steht auch noch viel Arbeit an, wie man noch am Montagmorg­en gegen 11.30 Uhr beobachten konnte. Während Schneefloc­ken auf die Saarbrücke­r Altstadt fielen, schaufelte­n zwei Männer einen Schuttberg auf die Ladefläche eines Transporte­rs. Das Innenleben des Hauses wird mehr oder weniger komplett erneuert, bevor ein neuer Mieter einzieht. Dass das bekannte Modehaus „Richy“einzieht, ist mittlerwei­le offenkundi­g, auch wenn es noch niemand der Beteiligte­n hochoffizi­ell bestätigt hat. Einige Zeit dürfte das aber noch dauern bis zur Eröffnung.

Schneller dürfte der Neustart in der durchaus legendären Boutique Böcker wenige Häuser links daneben ablaufen. Nach 45 Jahren (!) am Markt wird das kleine, aber feine Fachgeschä­ft für Damenmode noch diesen Monat schließen. Das bestätigte Chefin Helga Böcker am Montag unserer Zeitung. Wann genau der letzte Tag ist, steht noch nicht fest, aber es werden nur noch wenige sein.

Bis dann der Neustart kommt. Denn der Laden wird nicht, wie womöglich zu befürchten war, leer stehen, sondern wird von Zoë Raber weitergefü­hrt werden. Die junge Frau, die bereits erfolgreic­h das nebenliege­nde „Grace“führt, möchte das bewährte Konzept der

Familie Böcker beibehalte­n – und noch im Frühjahr öffnen, vermutlich am 1. April.

Ebenfalls bereits feststehen soll ein Nachfolger für das an diesem Dienstag schließend­e Schuhgesch­äft Gabor. Wie unsere Zeitung erfahren hat, soll es sich um ein bundesweit erfolgreic­hes Gastronomi­eKonzept mit schon jetzt Dutzenden Filialen handeln, das nach Saarbrücke­n strebt. Details sind demnach noch nicht spruchreif.

Man sieht, die Geschäftsw­elt in der Saarbrücke­r Innenstadt ist zu Beginn des Jahres massiv in Bewegung. Nach Ansicht von Oberbürger­meister Uwe Conradt (CDU) gibt es dabei etliche Entwicklun­gen, die Mut machen. Trotz der „bekannten, extrem schwierige­n Umstände unserer Zeit“führe der Glaube an die Zukunft der Stadt und das gemeinsame Handeln aller Akteure zu Erfolgen, sagte er der SZ: „Manchen fällt es zwar schwer, diese wahrzunehm­en, sie sind aber real und wir brauchen sie dringend.“

Conradt nannte explizit RekordTour­ismuszahle­n, über 1,6 Millionen Besucher beim Weihnachts­markt und eben die geplanten oder bereits erfolgten Neueröffnu­ngen von Geschäften. Er ist sich sicher: Saarbrücke­n bleibe „auch in dieser Zeit das pulsierend­e wirtschaft­liche und kulturelle Herz unserer Region“.

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FOTO: THOMAS SCHÄFER Bahnhofstr­aße Saarbrücke­n: Hier zieht „Paper & Tea“ein.
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FOTO: THOMAS SCHÄFER In diesem Eckhaus eröffnet ein Käseladen.

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