Grünes Licht für Millionen-Bauprojekte in Kleinblittersdorf
Die großen Bauvorhaben der Gemeinde sollen jetzt nach der Genehmigung des Haushalts für das laufende Jahr vorangetrieben werden.
KLEINBLITTERSDORF Die positivste Meldung aus der Gemeinde Kleinblittersdorf gleich zu Beginn: In der vergangenen Woche genehmigte die saarländische Kommunalaufsicht den Haushalt der Gemeinde für das Jahr 2024. Das bedeutet, dass alle Baumaßnahmen in den fünf Ortsteilen nun wie geplant finanziert und umgesetzt werden können.
Im Vergleich zu den anderen Ortsteilen in der Gemeinde passiert im größten Ortsteil in diesem Jahr jedoch verhältnismäßig wenig. Kleinblittersdorf hat 3259 Einwohner und kommt mit vier Baumaßnahmen im Jahr 2024 dennoch auf eine stolze Investitionssumme von knapp 4,7 Millionen Euro. Das größte Projekt ist der Neubau des Feuerwehrgerätehauses für 3,9 Millionen Euro, das neben der Spiel- und Sporthalle gebaut wird und eine Bedarfszuweisung von einer Million Euro vom Ministerium für Inneres, Bauen und Sport bekommt. „Da der Haushalt genehmigt wurde, können wir jetzt sofort mit der europaweiten Ausschreibung starten. Wenn alles glatt läuft, können wir im Herbst mit dem Bau des neuen Gerätehauses beginnen“, sagt Kleinblittersdorfs Ortsvorsteher Karl-Peter Fuhr (SPD). Die Bauzeit soll etwa eineinhalb Jahre betragen.
In diesem Frühjahr soll außerdem mit der Erweiterung des Staubauwerkes „Scherbach“begonnen werden. Nicht nur das Jahrhundert-Unwetter im Jahr 2018 machte deutlich, dass die Staumauer bei Starkregen-Ereignissen keinen ausreichenden Schutz mehr bietet. Auch bei kleineren Regenmengen in den vergangenen Jahren schoss das Wasser über die Staumauern und durch die Straßen in den Ort. „Der Bereich hinter der Staumauer wird größer und ausgebaggert. Vor die bestehende Staumauer kommt eine zweite und größere, die auch das Wasser abfangen kann, das bislang die Waldstraße hinunter lief“, erklärt der Ortsvorsteher weiter. Die Erweiterung des Staubauwerkes „Scherbach“kostet 480 000 Euro, wobei es vom Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz einen Zuschuss von 70 Prozent gibt und zusätzlich eine Bedarfszuweisung von 50 000 Euro vom Ministerium für Inneres, Bauen und Sport.
Nach sechs Jahren Suche ist es der Gemeindeverwaltung und dem Ortsrat von Kleinblittersdorf außerdem gelungen, endlich einen Standort für ein Jugendzentrum zu finden. Die ehemalige Kegelbahn in der Spiel- und Sporthalle wird für 100 000 Euro in ein Jugendzentrum umgebaut. Hierfür gibt es vom Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz einen Zuschuss von 85 000 Euro. Vor zwei Jahren scheiterten Versuche, das Jugendzentrum in der Ortsmitte von Kleinblittersdorf zu platzieren.
Bei einer Versammlung sprachen sich viele Anwohner, vor allem wegen einer befürchteten, zu hohen Lärmbelästigung, gegen den Standort gegenüber der katholischen Pfarrkirche aus. Einen aktiven Jugendclub gibt es in Kleinblittersdorf nicht.
„Wir haben uns im Ortsrat einstimmig für den Standort in der alten Kegelbahn entschieden. Das Jugendzentrum bekommt auch ein Büro, in dem ein Vertreter von Juz United, dem Verband der saarländischen Jugendzentren, acht Stunden Vollzeit täglich von Montag bis Freitag vor Ort ist“, so Fuhr. Ziel sei ein Jugend-Club, doch die Räume werden erst übergeben, wenn die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen einwandfrei laufe. In den Ortsteilen Sitterswald, Bliesransbach und Auersmacher lief die Sache anders herum. Dort fragten Jugendliche, ob sie Räume zur Verfügung gestellt bekommen und bauten diese selber um.
Für 165 000 Euro werden in diesem Jahr in Kleinblittersdorf Straßen und Bürgersteige erneuert. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Oberdorfstraße und um die Straßen um das Schulzentrum herum. Der gesellschaftliche Höhepunkt im Ortsteil Kleinblittersdorf und gleichzeitig in der ganzen Gemeinde ist das Biosphärenfest am Sonntag, 30. Juni. Dazu gab es bereits ein Treffen mit Vertretern der Gemeinde, den Kleinblittersdorfer Ortsvereinen und dem Biosphären-Zweckverband. „Das Fest wird in der Ortsmitte stattfinden und die Hauptstraße wird den ganzen Tag gesperrt. Es gibt eine große Bühne auf dem großen Marktplatz und eine kleine Bühne für Kinder und Jugendliche auf dem kleinen Marktplatz. Auch in der Rathausstraße und um das Rathaus herum wird gefeiert“, erklärt der Kleinblittersdorfer Ortsvorsteher.
Der 67-Jährige ist auch verantwortlich für das Aufstellen des Maibaums, den Martinsumzug und die Weihnachtsbeleuchtung in der Ortsmitte. „Wenn es Vereine gibt, die mich unterstützen wollen oder eine Veranstaltung übernehmen wollen, bin ich der letzte, der nein sagen wird“, sagt Fuhr.
Den gesellschaftlichen Start ins neue Jahr liegt in den Händen der Karnevalsgesellschaft „Die Rebläuse“. In ihrer Jubiläumssession (sechs mal elf Jahre) feiern die Rebläuse am Samstag, 3. Februar, ab 20.11 Uhr ihre Reblaus-Gala in der Spielund Sporthalle Kleinblittersdorf. Der Kartenvorverkauf für die Gala beginnt am Samstag, 20. Januar, um 10 Uhr im Gebäude der Kindertagesstätte hinter dem Schulzentrum. Im Vorverkauf kostet eine Karte für die „Rebläuse“12 Euro und an der Abendkasse 14 Euro.
„Wenn alles glatt läuft, können wir im Herbst mit dem Bau des neuen Gerätehauses beginnen.“Karl-Peter Fuhr Ortsvorsteher von Kleinblittersdorf