Warndtweiher wird touristisch aufgepeppt
„ Machbarkeitsstudie“für Entwicklung des Naherholungsgebietes wird in Auftrag gegeben, Projekt steht aber noch ganz am Anfang.
VÖLKLINGEN/GROSSROSSELN Wird der Warndtweiher touristisch und als Naherholungsgebiet aufgewertet? Eine Machbarkeitsstudie dazu wird jedenfalls von der Stadt Völklingen in Auftrag gegeben, auf deren Gebiet der Weiher liegt. Räumlich gesehen ist der am Saarland-Rundwanderweg gelegene Weiher aber auch nahe an Großrosseler Ortsteilen und auch nahe lothringischer Orten gelegen; er ist, grob gesehen, in etwa der Mittelpunkt eines Kreises, auf dem die Orte Ludweiler, Dorf im Warndt, Karlsbrunn, Lauterbach, Creutzwald, Überherrn, Friedrichweiler und Differten liegen. Und er wirkt wie ein wunderschönes Stück Natur, das aber gleich zwei Mal von Menschenhand geschaffen wurde: Der Weiher entstand im Jahr 1740 durch künstliche Überflutung einer Talmulde, Mönche des Klosters Wadgassen sollen es gewesen sein, die den Weiher anlegten; man darf daher vermuten, dass er als Fischweiher diente.
Im Jahr 2008 war es dann die Stadt Völklingen, die in die Gestaltung des Weihers eingriff, beziehungsweise eingreifen musste: Etwa 300 000 Kubikmeter Wasser hatte der Weiher bis dahin fassen können, hatte aber in den Jahren davor nur selten diese Füllmenge erreicht. Denn der kleine Werbeler Bach und vor allem das für den Weiher wichtige Oberflächen-, beziehungsweise Regenwasser genügten oft nicht, den Wasserspiegel konstant hoch zu halten. So kam es in trockenen Jahren vor, dass der Weiher – schon lange ein sehr beliebtes Ausflugsziel – sehr wenig, in den Jahren 2003 und 2006 sogar gar kein Wasser hatte oder dass er „Hilfe“durch Hinzupumpen von Wasser brauchte.
Als Gründe wurden damals nicht nur die Trockenheit genannt, sondern auch, dass sich in Folge von Stürmen Anfang der 1990er Jahre die Bodenstruktur des Umlandes so geändert habe, dass nun mehr Regenwasser versickerte und nicht mehr in den Weiher gelangte. Auch sei die naturnahe Forstwirtschaft dazu übergegangen, Ablaufgräben nicht mehr auszuputzen, was ebenfalls für einen verringerten Zufluss sorgte.
Die Umgestaltung des Weihers kostete etwa 210 000 Euro, auch Fördermittel von Land und Europäischer Union halfen damals, das Projekt zu finanzieren. Mit der Umgestaltung ging allerdings eine – im Nachhinein auch oft kritisierte – deutliche Verkleinerung des Weihers einher, der nun nur noch rund ein Drittel seiner alten Größe hatte. Das sorgte aber, auch dank des jetzt kleineren Ablaufs, dafür, dass das einfließende Wasser nun wieder ausreichte, den Weiher zu füllen.
Frisches Grün wurde damals am maximal zwei Meter tiefen Weiher angelegt, sogar ein kleiner Sandstrand – einschließlich Hinweistafel „Baden verboten“. Auch die Ränder des Gewässers waren umgestaltet worden: Kleine Buchten, Flachwasserbereiche und wechselfeuchte Zonen waren entstanden, um die ökologischen Funktionen des Weihers zu verbessern.
Und jetzt? Wird der Weiher vielleicht wieder etwas größer? Die Gestaltung naturnäher? Um solche detaillierteren Fragen zu beantworten, wird es wohl noch etwas dauern: Der Startschuss für die geplante Machbarkeitsstudie zur Tourismusförderung am Warndtweiher ist voraussichtlich für die zweite Hälfte des neuen Jahres geplant. Veranschlagt sind für diese Studie mindestens 20 000 Euro, einen Zuschuss dazu in Höhe von 11 000 Euro, das steht bereits fest, kommt über die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) WarndtSaargau.
Die Machbarkeitsstudie soll dann ausloten, ob und was am Warndtweiher zur Förderung des Tourismus möglich ist. An der Studie sollen auch alle relevanten Akteure der umliegenden Gemeinden beteiligt werden.
In der Projektbeschreibung des städtischen Referats für Wirtschaft, Stadtmarketing & Tourismus heißt es unter anderem: „Der Warndtweiher im Herzen des Warndtwaldes liegt idyllisch und wird von Besuchern teilweise als der ‚Wannsee des Saarlandes` bezeichnet. Er zeichnet sich durch seine infrastrukturell hervorragende Lage aus, so bietet er zum Beispiel einen kleinen Gastronomieanbieter und die Anbindung an Wander- und Radwege.“Es sei sinnvoll, „dieses Juwel weiter zu fördern“. Um die Ergebnisse der Studie dann auch umzusetzen, könnten Mittel der Tourismusförderung, etwa über einen entsprechenden Fördertopf des Landes, beantragt werden.