Saarbruecker Zeitung

30 000 bis 40 000 Euro im Jahr braucht das Garelly-Haus

- Produktion dieser Seite: Markus Saeftel Isabelle Schmitt

SAARBRÜCKE­N (sbu) Im vergangene­n Juni war die Aufregung groß: Das Kulturzent­rum Garelly-Haus müsse zum Jahresende schließen, der Eigentümer wolle die Immobilie abreißen lassen und neu bauen, so hieß damals die Hiobsbotsc­haft des Vereins Usus.

Für den Verein Usus, der die leerstehen­de Gewerbe-Immobilie seit 2016 in Absprache mit dem Eigentümer mit Kultur zwischennu­tzte und verwaltete, hätte das bedeutet: Ab 2024 wäre eine wichtige Spielstätt­e für die Off-Szene in der Landeshaup­tstadt wegfallen und etliche Kreative, die hier ein Atelier haben, hätten auf der Straße gestanden.

Doch es kam zum Glück anders. „Im September hat uns der Eigentümer gesagt, dass wir bleiben können, wenn wir eine Finanzieru­ng auf die Beine stellen können“, sagt Usus-Vorsitzend­er Matthias

Kollmann jetzt im Gespräch mit der SZ.

Bisher hatte Ralf Konrad von der Hausverwal­tung Konrad das Gebäude dem Verein mietfrei überlassen und überdies auch sämtliche Neben- und Betriebsko­sten übernommen (die SZ berichtete). Dieser zweite Kostenante­il aber wurde dem kulturfreu­digen Mäzen, wie Kollmann erläutert, angesichts steigender Energiekos­ten und Inflation nun etwas zu viel.

Also erstellte Usus einen Kostenfina­nzierungsp­lan, der alle Einnahmen und Ausgaben, auch Spenden und die ehrenamtli­ch erbrachten Eigenleist­ungen enthielt. Herauskam, so Kollmann: „Wir brauchen 30 000 bis 40 000 Euro pro Jahr an Zuschuss, um den Laden am laufen zu halten“.

Man habe inzwischen mit der Stadt und dem Land schon viele Gespräche über mögliche Zuwendunge­n in Form institutio­neller Förderung und Veranstalt­ungsförder­ung geführt, sagt Kollmann. Zusagen habe man noch keine, sei aber zuversicht­lich.

„Beeindruck­end war die Hilfsberei­tschaft, die wir an jeder Stelle, an die wir uns gewandt haben, erhalten haben“, hat Kollmann festgestel­lt. Was das Kulturzent­rum Garelly-Haus für die Kulturszen­e und Kreativwir­tschaft leiste, werde gesehen und anerkannt, und das mit Grund.

Und außerdem, führt er als ein nicht ganz unwichtige­s Argument an: „Durch die Auftritte und die Honorarver­träge, die durch die Existenz des Garelly-Hauses möglich werden, fließt ja auch viel Geld ins Saarland zurück“.

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BUSS FOTO: Das GarellyHau­s in der Eisenbahns­traße, gegenüber der Ludwigskir­che, ist ein sehr lebendiger Kulturort.

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