30 000 bis 40 000 Euro im Jahr braucht das Garelly-Haus
SAARBRÜCKEN (sbu) Im vergangenen Juni war die Aufregung groß: Das Kulturzentrum Garelly-Haus müsse zum Jahresende schließen, der Eigentümer wolle die Immobilie abreißen lassen und neu bauen, so hieß damals die Hiobsbotschaft des Vereins Usus.
Für den Verein Usus, der die leerstehende Gewerbe-Immobilie seit 2016 in Absprache mit dem Eigentümer mit Kultur zwischennutzte und verwaltete, hätte das bedeutet: Ab 2024 wäre eine wichtige Spielstätte für die Off-Szene in der Landeshauptstadt wegfallen und etliche Kreative, die hier ein Atelier haben, hätten auf der Straße gestanden.
Doch es kam zum Glück anders. „Im September hat uns der Eigentümer gesagt, dass wir bleiben können, wenn wir eine Finanzierung auf die Beine stellen können“, sagt Usus-Vorsitzender Matthias
Kollmann jetzt im Gespräch mit der SZ.
Bisher hatte Ralf Konrad von der Hausverwaltung Konrad das Gebäude dem Verein mietfrei überlassen und überdies auch sämtliche Neben- und Betriebskosten übernommen (die SZ berichtete). Dieser zweite Kostenanteil aber wurde dem kulturfreudigen Mäzen, wie Kollmann erläutert, angesichts steigender Energiekosten und Inflation nun etwas zu viel.
Also erstellte Usus einen Kostenfinanzierungsplan, der alle Einnahmen und Ausgaben, auch Spenden und die ehrenamtlich erbrachten Eigenleistungen enthielt. Herauskam, so Kollmann: „Wir brauchen 30 000 bis 40 000 Euro pro Jahr an Zuschuss, um den Laden am laufen zu halten“.
Man habe inzwischen mit der Stadt und dem Land schon viele Gespräche über mögliche Zuwendungen in Form institutioneller Förderung und Veranstaltungsförderung geführt, sagt Kollmann. Zusagen habe man noch keine, sei aber zuversichtlich.
„Beeindruckend war die Hilfsbereitschaft, die wir an jeder Stelle, an die wir uns gewandt haben, erhalten haben“, hat Kollmann festgestellt. Was das Kulturzentrum Garelly-Haus für die Kulturszene und Kreativwirtschaft leiste, werde gesehen und anerkannt, und das mit Grund.
Und außerdem, führt er als ein nicht ganz unwichtiges Argument an: „Durch die Auftritte und die Honorarverträge, die durch die Existenz des Garelly-Hauses möglich werden, fließt ja auch viel Geld ins Saarland zurück“.