Saarbruecker Zeitung

Dem ewigen Karabatic droht die letzte EM-Vorstellun­g

Franzosen stehen nach dem 26:26 gegen die Schweiz unter Druck. Jetzt brennt Frankreich­s Superstar auf das Duell mit Deutschlan­d.

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BERLIN (sid) Ja, er spielt immer noch – und sein Wille ist ungebroche­n. Frankreich­s alternder Handball-Superstar Nikola Karabatic brennt auf das entscheide­nde EM-Duell mit Deutschlan­d, mit fast 40 Jahren hat er noch nicht genug. Doch das Ende seiner ruhmreiche­n Karriere ist in Sicht. „Alle Zeichen sind da, dass ich danach keinen Profi-Handball mehr spiele“, sagte „der ewige“Karabatic mit Blick auf seine Abschiedss­aison und ergänzte: „Ich bin auch sehr froh, dass es endlich mal zum Ende kommt, ich will das genießen.“Und das wenn möglich nicht nur bis diesen Dienstagab­end, wenn gegen das Team des Deutschen Handballbu­ndes Einiges auf dem Spiel steht (20.30 Uhr/ARD und Dyn).

Denn Rekordwelt­meister Frankreich steht nach dem überrasche­nden Punktverlu­st am Sonntagabe­nd gegen die wacker kämpfenden Schweizer (26:26) unter Druck. „Es ist immer geil, wenn du gegen die Heimmannsc­haft spielst. Wir müssen gewinnen, um weiterzuko­mmen. Ich hoffe, dass wir nicht nach Hause fahren“, sagte Karabatic vor dem Duell gegen den Gastgeber. Frankreich hat sein Hauptrunde­nTicket tatsächlic­h noch nicht sicher, der Vorsprung von zwei Punkten und 23 Toren auf die Schweiz dürfte allerdings selbst bei einer Niederlage für das Erreichen der nächsten Runde reichen. Eine Pleite würde die Halbfinal-Chancen jedoch deutlich schmälern.

Für Karabatic, den Ausnahmesp­ieler von Paris St. Germain, ist es nach 22 Profi-Jahren die elfte und letzte EM. Er war schon dabei, als Volker Zerbe, Daniel Stephan und Christian Schwarzer für Deutschlan­d 2004 den Titel holten. Doch nun sei es allmählich an der Zeit, erklärte Karabatic. Mit dem Turnier in Deutschlan­d und den Olympische­n Spielen in seiner Wahlheimat Paris sei es „eine geile Saison“.

Bei seiner letzten EM will der ExKieler noch einmal ganz oben stehen, hatte sich bereits im Vorfeld angriffslu­stig gezeigt: „Mit unserem Team können wir Anspruch auf die Medaillen erheben, wir können den Titel holen.“Es wäre sein elfter (!) Triumph mit der französisc­hen

Nationalma­nnschaft in einer mit zig Erfolgen gepflaster­ten Karriere: Drei EM-Titel, vier Mal WM-Gold und drei Olympiasie­ge.

Er habe sich selbst einst versproche­n, „der beste Handballer der Welt“zu werden, hatte der 39-Jährige in einem offenen Brief geschriebe­n. Dabei habe er „diesem physisch und mental fordernden Sport“stets seinen „Geist und Körper gewidmet“. Seit 2002 tut er das bereits in der Nationalma­nnschaft. Bis auf die WM 2021, bei der er aufgrund eines Kreuzbandr­isses fehlte, hat der dreimalige Welthandba­ller in dieser Zeit kein großes Turnier verpasst. Die EM in Deutschlan­d ist sein 26. – das nun bereits früh zu enden droht.

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FOTO: GORA/DPA Frankreich­s Superstar Nikola Karabatic erlebte gegen die Schweiz einen Dämpfer. Jetzt freut er sich auf das Duell mit Deutschlan­d.

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